Ukraine-News EU kann versprochene Munition nicht fristgerecht liefern
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14. November 2023, 20:26 Uhr
Diese Ukraine-News vom 14. November 2023 sind beendet.
Die Ukraine-News vom 14. November 2023
- Russland verstärkt Angriffe auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka
- Die Ukraine will alle EU-Vorgaben für Beitrittsverhandlungen bis Dezember erfüllen
- Russland macht Fortschritte bei Bau einer Anlage für Kamikaze-Drohnen
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
20:26 Uhr | Russische Truppen machen Druck auf Ukrainer nahe Donezk
Russische Truppen versuchen nach Kiewer Angaben mit vielen Angriffen, ukrainische Einheiten aus deren Stellungen um die Großstadt Donezk zu verdrängen. Wie der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mitteilte, gab es heute entlang der gesamten Front 57 Gefechte. Allein 18 Angriffe habe die Ukraine bei den Orten Marjinka und Nowomychajliwka westlich von Donezk abgewehrt. Weitere 15 Sturmangriffe seien um die Stadt Awdijiwka im Norden von Donezk abgewehrt worden.
Donezk, mit knapp einer Million Einwohner Zentrum des ostukrainischen Kohle- und Stahlreviers Donbass, ist seit 2014 in der Hand pro-russischer Separatisten. Die Front verlief seitdem dicht an der Stadt, die ukrainische Armee unterhält dort stark befestigte Stellungen. Deshalb veränderte sich die Frontlinie auch nach Beginn der großangelegten russischen Invasion 2022 kaum. Die vollständige Eroberung des Gebiets Donezk, das Russland zu seinem Staatsgebiet erklärt hat, ist ein Moskauer Kriegsziel.
19:40 Uhr | Finnland: Russland forciert illegale Einwanderung
Finnland wirft Russland vor, die illegale Einwanderung über die gemeinsame Grenze zu forcieren. Ministerpräsident Petteri Orpo sagte, russische Behörden ermöglichten jetzt Migranten ohne Reisedokumente den Zugang zur Grenze. Ihnen werde aktiv geholfen, Grenzbeamte eskortierten oder transportierten die Menschen. Orpo kündigte an, Maßnahmen zu ergreifen, um einen Massenzustrom zu verhindern und die nationale Sicherheit zu schützen. Man könne den Grenzverkehr einschränken oder auch Grenzübergänge schließen. Nach Angaben der finnischen Grenzschutzbehörde ist die Zahl illegaler Einreisen aus Russland in dieser Woche sprunghaft angestiegen. Demnach wurden seit seit Montag rund 60 Asylbewerber registriert. In den drei Monaten davor waren nur 91 Menschen ohne Genehmigung eingereist.
17:20 Uhr | Putin verschärft Bedingungen für Berichterstattung über Wahlen in Russland
Vor der für März erwarteten Präsidentschaftswahl in Russland hat Präsident Wladimir Putin die Bedingungen für die Wahlberichterstattung verschärft. Einem Dekret zufolge dürfen Journalisten, deren Medien nicht bei den Behörden registriert sind, nicht mehr an Sitzungen der Wahlkommission teilnehmen. Nur Journalisten, die nach dem Gesetz dazu berechtigt seien, dürften Fotos und Videos in den Wahllokalen machen. Durch die Beschränkungen wird Bloggern, unabhängigen Journalisten und Mitarbeitern russischer Medien, die aus dem Exil arbeiten, der Zugang zu den Wahllokalen verwehrt. Ihnen wird die Teilnahme an der Stimmabgabe und der Auszählung verboten. Das Dekret soll auch für die ukrainischen Regionen gelten, die Russland im vergangenen Jahr für annektiert erklärt hat. Wann genau gewählt wird, steht bislang nicht fest.
15:50 Uhr | EU stockt humanitäre Hilfe um weitere 100 Millionen Euro auf
Die Europäische Union hat weitere 100 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für die Ukraine freigegeben. Der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic sagte in Brüssel, mit dem Geld sollten die Menschen besonders in den harten Wintermonaten unterstützt werden. So würden etwa Nahrungsmittel, Unterkünfte und die medizinische Versorgung finanziert. Weitere zehn Millionen Euro erhalte die Republik Moldau zur Versorgung ukrainischer Flüchtlinge. Damit erhöhe sich der Gesamtbetrag der humanitären EU-Hilfe seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine auf 843 Millionen Euro.
14:48 Uhr | Bund gibt mehr Geld für Ukraine-Waffenhilfe frei
Die Bundesregierung will die Mittel für die Waffenhilfen an die Ukraine im kommenden Jahr deutlich erhöhen. In einem aktualisierten Entwurf für den Bundeshaushalt 2024, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorlag, stockte das Bundesfinanzministerium die Mittel für die Waffenhilfe von den ursprünglich vorgesehenen vier Milliarden auf acht Milliarden Euro auf. Hinzu kommen zwei Milliarden Euro als so genannte Verpflichtungsermächtigungen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sprach von einem starken, sehr deutlichen Signal an die Ukraine. Mit Blick auf die Verbündeten fügte er hinzu, er erwarte auch von anderen Partnern noch mehr.
10:30 Uhr | EU kann Munitionsversprechen gegenüber Ukraine nicht halten
Die Europäische Union wird nach den Worten von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ihr Versprechen verfehlen, der Ukraine bis März eine Million Schuss Munition zur Verfügung zu stellen. Die EU-Staaten arbeiteten aber zusammen mit der Industrie daran, die Produktion zu erhöhen, sagt Pistorius vor Beratungen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel.
07:52 Uhr | Report: 2022 mindestens 608 Minenopfer in der Ukraine
In der Ukraine sind dem aktuellen Landminen-Report der Organisation Handicap International (HI) zufolge mindestens 608 Menschen im vergangenen Jahr durch Minen getötet oder verletzt worden. Die russischen Streitkräfte haben demnach seit Beginn der Invasion in der Ukraine am 24. März 2022 in großem Umfang Antipersonen-Minen verwendet, Berichten zufolge mindestens 13 verschiedene Arten. Auch ukrainische Regierungstruppen nutzten Antipersonen-Minen in und bei der Stadt Izium, als diese 2022 unter russischer Kontrolle gewesen sei.
Weltweit sind den Angaben zufolge 2022 mehr als 4.700 Menschen durch Minen und Blindgänger getötet oder schwer verletzt worden, 85 Prozent von ihnen waren Zivilistinnen oder Zivilisten. Syrien habe mit 834 gemeldeten Opfern das dritte Jahr in Folge die höchste Zahl an getöteten und verletzten Menschen verzeichnet.
07:52 Uhr | Ukraine: Russland verstärkt Angriffe auf Awdijiwka
Die russischen Streitkräfte intensivieren nach Angaben des ukrainischen Militärs ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka. "Die Kämpfe dauern weiter an. In den letzten zwei Tagen haben die Besatzer die Zahl ihrer Luftangriffe mit gelenkten Bomben aus Su-35-Flugzeugen erhöht", sagte ein ukrainischer Militärsprecher im staatlichen Fernsehen. Russland rücke auch mit mehr Bodentruppen an. Dem Leiter der Militärverwaltung der umkämpften Stadt Awdijiwka zufolge ist in der Stadt kein einziges Gebäude mehr intakt, von den 32.000 Einwohnern aus der Vorkriegszeit seien nur noch gut 1.500 übrig.
07:10 Uhr | Ukraine will schnelle Erfüllung aller Beitritts-Vorgaben der EU
Die Ukraine bereitet sich weiter auf den erhofften Beginn von Verhandlungen über den Beitritt zur Europäischen Union vor. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, sein Land wolle noch vor einer im Dezember erwarteten Entscheidung der Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer alle Vorgaben der Europäischen Kommission erfüllen. "Wir arbeiten daran, eine bedingungslose Entscheidung über die Aufnahme von Verhandlungen zu erreichen", sagte er.
00:40 Uhr | Bericht: Bau russischer Drohnenfabrik schreitet voran
Russland macht nach Angaben des Instituts für Wissenschaft und internationale Sicherheit Fortschritte beim Bau einer Anlage für Kamikaze-Drohnen nach iranischem Vorbild. Ein Satellitenbild von Mitte September zeige, dass der Neubau der Anlage "direkt" mit einem durchgestochenen Bauplan übereinstimme, den die Zeitung "Washington Post" dem Institut Anfang des Jahres zur Verfügung gestellt habe, heißt es in einem Bericht. Eigentümer der Anlage sei JSC Alabuga. Dort soll dem Bericht zufolge eine weiterentwickelte Version der iranischen Shahed-136 in Serie produziert werden.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 14. November 2023
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. November 2023 | 06:00 Uhr