Mitteldeutschland Wohngeld-Empfänger warten weiter auf zweiten Heizkosten-Zuschuss

02. Februar 2023, 15:53 Uhr

Mit dem zweiten Heizkosten-Zuschuss will der Bund Wohngeld-Empfängern mindestens 415 Euro pro Haushalt als Entlastung in der Krise zahlen. Doch in Mitteldeutschland warten viele Berechtigte weiter auf das versprochene Geld: So kommt die Zahlung in Sachsen wohl erst im April. Lediglich in Thüringen ist der Zuschuss bereits gezahlt worden.

MDR AKTUELL Mitarbeiter Felix Fahnert
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In Mitteldeutschland warten viele Wohngeld-Empfänger weiter auf den angekündigten zweiten Heizkosten-Zuschuss. Das ergab eine Anfrage des MDR bei den Ministerien der Länder. Demnach ist die Auszahlung des Zuschusses bisher lediglich in Thüringen angelaufen. In Sachsen und Sachsen-Anhalt müssen sich Wohngeld-Haushalte dagegen wohl noch zwei Monate oder mehr gedulden.

50.000 Wohngeld-Haushalte in Sachsen, 26.000 in Sachsen-Anhalt

So erklärte das in Sachsen zuständige Ministerium für Regionalentwicklung, die rechtlichen Voraussetzungen für eine Auszahlung seien voraussichtlich Mitte März gegeben. Man rechne damit, dass die sächsischen Wohngeld-Behörden den Zuschuss dann Anfang des zweiten Quartals – also ab Anfang April – auszahlen. Dabei gehe es um rund 50.000 Wohngeld-Haushalte in Sachsen.

Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerium teilte mit, dass derzeit gut 26.000 Haushalte im Land Wohngeld erhielten. Der zweite Heizkosten-Zuschuss werde voraussichtlich Ende des ersten Quartals ausgezahlt.

Ministeriumssprecher Peter Mennicke verwies dabei darauf, dass die Umsetzung der Wohngeldreform "Länder und Kommunen vor gewaltige Herausforderungen in finanzieller und administrativer Hinsicht" stelle. Eine Umstellung des Auszahlungs-Verfahrens im Zuge dieser Reform laufe, sei "jedoch noch nicht abgeschlossen". Die Zahl der Haushalte, die für das Wohngeld berechtigt seien, könne sich aufgrund der Wohngeldreform sogar noch verdreifachen. "Genaueres wissen wir erst später."

Auszahlung ursprünglich bis Ende 2022 angepeilt

Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft erklärte unterdessen, der Zuschuss werde bereits seit Ende des vergangenen Monats ausgezahlt. Zahltag sei der 30. Januar gewesen. Etwa 23.000 Haushalte, die für das Wohngeld in Thüringen berechtigt seien, hätten nach aktuellem Stand Anspruch auf den zweiten Heizkosten-Zuschuss.

Der Zuschuss war im November vergangenen Jahres als Entlastungs-Maßnahme vom Bund beschlossen worden. Für die Auszahlung sind die Länder verantwortlich. Ursprünglich hatte es geheißen, der Zuschuss solle noch bis Jahresende ausgezahlt werden. Zuletzt hatte der Deutsche Städtetag erklärt, dass man mit einer Auszahlung Ende Januar oder Anfang Februar rechne.

Zuschuss muss nicht extra beantragt werden

Die Höhe des zweiten Heizkosten-Zuschusses richtet sich danach, wie viele Personen in einem Wohngeld-Haushalt leben. Ein Ein-Personen-Haushalt erhält 415 Euro, bei einem Zwei-Personen-Haushalt werden 540 Euro gezahlt. Für jede weitere Person gibt es jeweils 100 Euro. Anspruch auf den Zuschuss haben alle Haushalte, die mindestens einen Monat im Zeitraum von Anfang September bis Ende Dezember 2022 Wohngeld bezogen haben.

Der Zuschuss muss nicht separat beantragt werden, sondern wird von den Ämtern auf die entsprechenden Konten überwiesen. Deutschlandweit sollen rund 1,5 Millionen Menschen in rund 660.000 Wohngeld-Haushalten von dem Geld profitieren. Im vergangenen Jahr hatte es bereits einen ersten Heizkosten-Zuschuss gegeben, bei dem Wohngeld-Haushalte mindestens 270 Euro erhalten haben.

Einen zweiten Heizkosten-Zuschuss sollen unterdessen auch Studierende und Azubis mit BAföG, Aufstiegs-Fortbildung oder etwa Ausbildungs-Geld erhalten. Ihnen wird ein Betrag von pauschal 345 Euro ausgezahlt. Nach Angaben der Bundesregierung geht es um rund 553.000 Menschen. Zuständig sind dort allerdings jeweils andere Ministerien und Behörden als bei den Wohngeld-Empfängern.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Exakt | 01. Februar 2023 | 20:15 Uhr

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