Wolfsgruß bei EM-Spiel Auswärtiges Amt bestellt türkischen Botschafter ein
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04. Juli 2024, 21:37 Uhr
Seit der türkische Nationalspieler Merih Demiral im Spiel gegen Österreich den sogenannten Wolfsgruß gezeigt hat, diskutiert ganz Deutschland über die rechtsextreme Organisation "Graue Wölfe". Nun hat das Auswärtige Amt den türkischen Botschafter in Deutschland einbestellt. Einer Sprecherin zufolge soll über den Vorfall gesprochen werden. Unterdessen fordert die Linke nun ein Verbot der "Grauen Wölfe" in Deutschland.
Nach dem Wirbel um den Wolfsgruß des türkischen Nationalspielers Merih Demiral im Spiel gegen Österreich hat das Auswärtige Amt den türkischen Botschafter in Deutschland einbestellt. Wie eine Sprecherin der Behörde mitteilte, soll der Vorfall am Donnerstag besprochen werden.
Die Einbestellung ist eine Reaktion des Auswärtigen Amtes auf die Kritik von Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf die Geste des Nationalspielers. Die SPD-Politikerin sagte, die Symbole türkischer Rechtsextremisten haben in unseren Stadien nichts zu suchen. Nach der scharfen Kritik bestellte die Türkei am Mittwoch den deutschen Botschafter ein. Das türkische Außenministerium bezeichnete die deutschen Reaktionen als ausländerfeindlich. Die Geste sei ein historisches und kulturelles Symbol, das sich gegen niemanden richte.
Erdogan kommt nach Berlin
Fast zeitgleich schaltete sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ein. Das Präsidialamt kündigte eine kurzfristige Reise Erdogans in die deutsche Hauptstadt an, wo er der Nationalmannschaft am Samstag im Viertelfinale gegen die Niederlande den Rücken stärken will.
Für Bundesinnenministerin Nancy Faeser ist der Fall rund um den Wolfsgruß als Symbol der rechtsextremen "Grauen Wölfe" klar. "Es ist eine rechtsextremistische Geste - und die hat in deutschen Stadien nichts zu suchen", sagte die SPD-Politikerin: "Die 'Grauen Wölfe' werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Wir haben sie fest im Blick. Unser Behörden gehen dagegen vor. Das ist die richtige juristische Herangehensweise."
Linke will ein Verbot der "Grauen Wölfe" in Deutschland
Unterdessen fordert die Linke ein Verbot der "Grauen Wölfe" in Deutschland. Bundesgeschäftsführerin Katina Schubert sagte, wenn ein Fußballspieler in Deutschland ungestraft den Gruß von Rechtsextremisten zeigen könne, müsse das ein Weckruf sein.
Die Bundesregierung müsse die faschistische Terror-Organisation "Graue Wölfe" endlich verbieten.
"Grauen Wölfe" in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet
Die Kurdische Gemeinde in Deutschland fordert derweil den Ausschluss des Spielers Demiral von dem Turnier. Die UEFA dürfe keine faschistischen Zeichen dulden. Demiral hatte im Spiel gegen Österreich den Wolfsgruß im Torjubel gezeigt und die Geste danach als Ausdruck des Stolzes gerechtfertigt.
Die Geste gilt als Symbol der rechtsextremen "Grauen Wölfe", die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
dpa, AFP (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 04. Juli 2024 | 09:16 Uhr
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