Ernährungsreport Verbraucher achten zunehmend auf Kennzeichnung von Lebensmitteln
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24. September 2024, 16:59 Uhr
Die Deutschen achten zunehmend auf Lebensmittel-Kennzeichnungen wie das Tierwohllabel. Das geht aus dem Ernährungsreport der Bundesregierung hervor. Auch gehen die Verbraucher sorgsamer mit abgelaufenen Lebensmitteln um. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir warnte bei der Vorstellung des Berichts vor kulturkämpferischen Debatten und einem zunehmend aggressiven Ton im Streit ums Essen.
- Die Verbraucher in Deutschland achten zunehmend auf Lebensmittel-Kennzeichnungen wie das Tierwohllabel.
- Zudem gehen die Verbraucher sorgsamer mit bereits abgelaufenen Lebensmitteln um.
- Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betont, der Wunsch nach mehr Transparenz müsse beachtet werden.
Die Deutschen achten beim Einkaufen von Lebensmitteln zunehmend auf die verschiedenen Kennzeichnungslabel. Wie aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Ernährungsreport der Bundesregierung hervorgeht, beachten mittlerweile 65 Prozent der Befragten das sogenannte Tierwohllabel, das Fleisch aus besonders tiergerechter Haltung kennzeichnet. 2015 waren es noch 36 Prozent.
Verbraucher fordern bessere Tierhaltungsbedingungen
Beim EU-Biosiegel stieg der Anteil in diesem Zeitraum von 47 auf 59 Prozent. Zudem halten es 92 Prozent für wichtig, dass die Politik sich für bessere Tierhaltungsbedingungen einsetzt. Mit 39 Prozent kaufen zudem deutlich mehr Menschen öfter vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten. 2020 lag dieser Wert bei 29 Prozent.
Zudem gehen die Verbraucher mittlerweile sorgsamer mit abgelaufenen Lebensmitteln um: 91 Prozent der Befragten prüfen, ob die Lebensmittel noch genießbar sind, obwohl das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Das sind 15 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2016. Nur noch drei Prozent der Befragten werfen Lebensmittel direkt weg, wenn sie abgelaufen sind.
Özdemir warnt vor kulturkämpferischen Debatten
Bei der Vorstellung des Berichts betonte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der Wunsch nach mehr Transparenz müsse beachtet werden. Zudem warnte der Grünen-Politiker vor kulturkämpferischen Debatten und einem zunehmend aggressiven Ton im Streit ums Essen. "Zum Teil wird die Diskussion mit einer hohen Aggressivität geführt. Ich glaube, dass uns das nicht weiterhilft", sagte er. Die Bürger entschieden selbst über ihre Ernährung, da brauche es "von niemandem Belehrungen oder Vorschriften", fügte Özdemir an.
Das Ministerium erstellt den Bericht jährlich, dazu befragte das Institut Forsa im Mai rund 1.000 Menschen in Deutschland ab 14 Jahren zu Wünschen und Gewohnheiten bei der Ernährung.
Wunsch nach weniger Zucker
Demnach wünschen sich viele Verbraucher auch beim Zucker Veränderungen: 85 Prozent der Befragten befürworten, wenn Fertiglebensmitteln weniger Zucker zugesetzt wird. Nur sechs Prozent wünschen sich in dieser Frage keine Veränderungen.
"Wir wissen, dass zum Beispiel Softdrinks der exakt selben Marke in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Rezepturen und Zuckeranteile haben", sagte Özdemir. Er glaube nicht, dass die "Geschmacksnerven der Bundesbürger" ganz anders seien als die in Großbritannien.
dpa/afp/epd(mze)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 24. September 2024 | 17:45 Uhr
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