Lebensmittelüberwachung Deutlich mehr Mängel bei Lebensmittelkontrollen in Thüringen gefunden
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13. August 2024, 19:10 Uhr
Verdorbene Lebensmittel, Ungeziefer in der Küche oder irreführende Kennzeichnungen - 12.553 Thüringer Betriebe inspizierte im vergangenen Jahr die Lebensmittelüberwachung. Insgesamt 1.028 Mal stellten die Fachleute Mängel fest.
Die Thüringer Lebensmittelkontrolleure haben im vergangenen Jahr deutlich mehr gravierende Verstöße festgestellt. Das geht aus dem Bericht zur amtlichen Lebensmittelüberwachung 2023 hervor, den Sozialministerin Heike Werner (Linke) in Erfurt zusammen mit den Ergebnissen zum technischen Verbraucherschutz vorstellte.
So wurden 215 Bußgelder verhängt und 42 Strafanzeigen gestellt. Das ist rund ein Drittel mehr als im Jahr 2022. In 22 Betrieben waren die Verstöße außerdem so groß, dass sie vorübergehend schließen mussten (2022 nur 13).
Größtes Problem: Verstöße gegen Kennzeichnungspflicht
Laut Ministerin Werner sei der Anstieg vor allem auf gezieltere Kontrollen zurückzuführen. Kontrolliert wurden vor allem Betriebe, die mit leicht verderblichen Lebensmitteln arbeiten.
Insgesamt wurden 12.553 Betriebe kontrolliert und 1.028 Mängel festgestellt. Das sind knapp acht Prozent. In den allermeisten Fällen ging es dabei um irreführende Angaben oder Verstöße gegen Kennzeichnungspflichten. Dies sei wichtig, weil viele Menschen eine Lebensmittelunverträglichkeit hätten.
Kontrolliert wurden unter anderem Gaststätten, Fleischereien, Seniorenheime und Großküchen. Nur 0,3 Prozent der Proben wurden als gesundheitsgefährdend eingestuft.
Mehr Strafanzeigen als 2022
Dabei führten die Kontrollen von Lebensmitteln, Kosmetika oder Tabakerzeugnissen zu mehr Strafanzeigen und Bußgeldverfahren. In 42 Fällen sei Strafanzeige erstattet worden, ein Jahr zuvor waren es nach damaligen Angaben noch 28. Die Zahl der Bußgeldverfahren gegen Betriebe erhöhte sich um 54 auf 215.
Die Zahl der Lebensmittelkontrollen in Thüringen lag mit rund 23.500 etwa auf dem Niveau des ersten Corona-Jahres 2020, aber deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie. Werner führte dies auch auf einen anstehenden Generationswechsel in der Lebensmittelüberwachung vor allem der Kommunen zurück. Sie gehe davon aus, dass die Stellen bald wieder besetzt würden.
Ministerin Werner wies schließlich darauf hin, dass Verbraucher Produkte, bei denen sie Mängel oder Gesundheitsgefahren vermuten, auch direkt den Behörden melden könnten. Im vergangenen Jahr sei dies in 63 Fällen geschehen.
MDR (nir)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit | 13. August 2024 | 18:00 Uhr
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