Symbolbild E-Rezept
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Digitalisierung beim Arzt Apothekerverband: Technische Probleme bei jedem fünften E-Rezept

29. Januar 2024, 09:10 Uhr

Der Übergang zum elektronischen Rezept macht laut Sozialverband VdK zahlreiche Probleme. Gerade für ältere Menschen seien die technischen Hürden zu hoch. Auch der Apothekerverband Nordrhein sieht Startschwierigkeiten.

Der Übergang zum elektronischen Rezept bereitet nach Angaben des Sozialverbandes VdK vielen Mitgliedern Probleme. Das teilte Verbandspräsidentin Verena Bentele am Sonntag mit.

VdK kritisiert technische Hürden zu hoch

Verena Bentele, Präsidentin vom VdK, spricht beim 19. Ordentlichen Bundesverbandstag des Sozialverband VdK.
Präsidentin vom VdK, Verena Bentele Bildrechte: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Bentele sagte weiter, besonders ältere Menschen verstünden die komplexe Anmeldung in der App nicht und scheiterten daher an der Authentifizierung. Auch sollten technische Probleme beim Abruf des E-Rezepts "schnellstmöglich" behoben werden. 

Die technischen Probleme dürften nicht dazu führen, dass Patientinnen und Patienten länger auf ihre Arzneimittel warten müssen, sagte Bentele. "Wir als Sozialverband ermahnen außerdem Praxen und Apotheken, alle Wege der Rezeptausstellung und -einlösung anzubieten: elektronisch auf der Gesundheitskarte, in der App und als Ausdruck." Gerade im Gesundheitssystem müssten bei Neuerungen alle Menschen mitgenommen werden.

Ein Teil der Mitglieder beschwerte sich zudem, dass sich einige Praxen weigerten, das E-Rezept auszudrucken, obwohl sie dazu verpflichtet sind. Andere Patientinnen und Patienten hätten das Gefühl, übergangen zu werden: Sie könnten durch das E-Rezept nicht mehr einsehen, was ihnen verschrieben worden sei.

Umfrage: Probleme bei jedem fünften E-Rezept

Auch der Apothekerverband Nordrhein sieht bei der Einführung des E-Rezepts Startschwierigkeiten. Jedes fünfte vorgelegte E-Rezept verursachte laut einer Verbandsumfrage in den ersten Tagen erhebliche Probleme bei der zügigen Versorgung der Patienten, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Thomas Preis.

Dabei gebe es verschiedene Fehlerquellen: In vielen Fällen seien E-Rezepte nicht korrekt in der Arztpraxis ausgestellt worden. Hinzu kämen Serverprobleme außerhalb des Apothekenbereichs etwa bei Krankenkassen. In einem kleinen Teil der Problemfälle sei die Apothekensoftware der Verursacher der Verarbeitungsschwierigkeiten.

Mehr als Hälfte der Rezepte bereits elektronisch

Insgesamt gesehen seien mehr als die Hälfte aller Rezepte bereits E-Rezepte. "Das E-Rezept ist in den Apotheken angekommen", erklärte Preis. Im Dezember 2023 war nur jedes zehnte Rezept ein E-Rezept. Alle beteiligten Akteure seien aber aufgefordert, die Schwachstellen baldmöglichst abzustellen. Nach Schulnoten bewerteten die befragten Apotheker das E-Rezept eher durchschnittlich mit einer Drei Minus.

An der Blitzumfrage des Apothekerverbandes Nordrhein hatten sich am 4. Januar und 5. Januar etwa 450 Apotheken beteiligt. Das sind rund 25 Prozent der Mitgliedsapotheken des regionalen Verbandes.

Pflicht zum E-Rezept für Arztpraxen

Arztpraxen sind seit dem 1. Januar verpflichtet, ein E-Rezept auszustellen. Die neuen Regeln gelten auch für Zahnärzte und Psychotherapeuten mit Kassenzulassung. Eingelöst werden kann das elektronische Rezept nicht nur über die App, bei der eine Anmeldung nötig ist. Patientinnen und Patienten können in der Apotheke auch ihre Versichertenkarte nutzen oder den QR-Code des Rezepts beim Arzt ausdrucken lassen und in der Apotheke vorgelegen.

AFP, ots (yvo)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 28. Januar 2024 | 14:30 Uhr

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