Mobilität Verkehrsminister: Preis für Deutschlandticket soll 2025 steigen
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09. Juli 2024, 15:23 Uhr
Im kommenden Jahr soll das Deutschlandticket teurer werden – um wie viel Euro, ist aber noch unklar. Der aktuelle Preis ist den Verkehrsministern der Länder zufolge nicht zu halten. In diesem Jahr wird es aber noch keine Erhöhung geben.
- 2025 soll das Deutschlandticket teurer werden.
- Es ist noch unklar, wie viel teurer das Ticket werden soll.
- Bis Ende 2024 bleibt der Preis stabil.
Das Deutschlandticket wird im kommenden Jahr wohl teurer. "Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder sind sich einig, dass es im Jahr 2025 eine Erhörung des Ticketpreises geben wird." Das sagte der Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen, Oliver Krischer, am Montag nach einer Sonderkonferenz der Verkehrsminister der Länder in Düsseldorf. Der aktuelle monatliche Preis von 49 Euro ist laut dem Grünen-Politiker nicht zu halten.
Aufgrund der Finanzierungslücke hatten die Verkehrsminister der Länder sich außerplanmäßig zur digitalen Konferenz getroffen.
Erhöhung soll moderat sein
Deswegen werde es zu einer Erhöhung kommen. Wie die genau aussehen soll, könne man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Beschlüsse zum neuen Preis wollten die Länder im Oktober treffen. Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder werden Krischer zufolge aber alles dafür tun, dass die Erhöhung so moderat wie möglich ausfalle.
Der Verbandschef des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Detlef Neuß, sagte der "Rheinischen Post", eine Erhöhung von fünf Euro sollte ausreichend sein. Vor allem Neukunden würden sonst darüber nachdenken, ob sie das Ticket noch kauften. Mittelfristig hält der Verband einen Anstieg auf 59 Euro für denkbar.
Das Ticket an sich gilt als Erfolg und hat inzwischen mehr als elf Millionen Nutzer. Allerdings entgehen den Verkehrsunternehmen im Gegenzug Einnahmen aus den üblichen Monatsabos oder von Einzeltickets, sodass insgesamt Geld fehlt. Zuvor hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner die weitere Modernisierung der Deutschen Bahn an einen höheren Preis für das Deutschlandticket geknüpft.
Die Erhöhung sei selbst dann erforderlich, wenn alle geplanten Mittel des Bundes und der Länger wie geplant flössen, heißt es im Beschluss der Ministerinnen und Minister. Doch besonders was die Finanzierung seitens des Bundes angeht, herrscht bei den Ländern und der Verkehrsbranche weiter Unsicherheit.
Preis bleibt 2024 stabil
Für 2024 soll der derzeitige Preis von 49 Euro im Monat bleiben – sollte der Bund seine Versprechen einhalten. Krischer zufolge begrüßen die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder, dass der Bund seine Zusage auf den Weg gebracht hat, die Überjährigkeit der Mittel zu ermöglichen. "Dadurch wird es im Jahr 2024 Preisstabilität für das Deutschlandticket geben", sagte Landesverkehrsminister Krischer.
Der Bund hatte zugesagt, nicht genutzte Gelder aus dem Jahr 2023 in das Jahr 2024 zu übertragen. Dazu ist eine Änderung des Gesetzes notwendig. Ein Sprecher von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte am Montag in Berlin angekündigt, dass in der kommenden Woche ein Kabinettsbeschluss zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes angepeilt werde.
Bisher sieht der Gesetzesentwurf allerdings vor, dass Regionalisierungsmittel in Höhe von 350 Millionen Euro vorerst zurückgehalten werden. Erst, wenn ein Bundesland einen Nachweis über die Verwendung der Mittel vorlegt, soll das Geld ausgezahlt werden. Das könne demnach frühestens ab dem 1. September 2026 geschehen.
Kritik an später Auszahlung der Mittel
Der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Ingo Wortmann, sagte daher im Anschluss an die Sonderkonferenz: "Wir sollen also trotz der extrem angespannten finanziellen Lage in der Branche noch fast zwei Jahre warten, bis die Regionalisierungsmittel vollständig ausgezahlt werden, die der Bund längst zugesagt hat." Schon aktuell reichten die zur Verfügung stehenden Mittel kaum aus, um das Bestandsangebot zu finanzieren.
Auch die Länder kritisieren die geplante vorläufige Kürzung der Regionalisierungsmittel. Sie lehnen es ab, deren Auszahlung "mit der vollständigen Vorlage des Verwendungsnachweises" zu verknüpfen. "Dies kann aus bekannten technischen Gründen in vielen Fällen nicht gewährleistet werden", schreiben sie ihn ihrem Beschluss. Der Bund will außerdem, dass weitere Preissenkungen im Rahmen des Deutschlandtickets, zum Beispiel für Schülertickets, künftig nicht mehr aus den Regionalisierungsmitteln bezahlt werden. Die Länder müssten solche Angebote also alleine schultern.
Reuters/dpa (jst)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 08. Juli 2024 | 17:05 Uhr