Arbeitskampf Lokführer-Warnstreik bei der Bahn angelaufen

07. Dezember 2023, 22:49 Uhr

Bei der Bahn ist am Donnerstagabend der Warnstreik der Lokführer angelaufen. Um 18 Uhr begann zunächst der Ausstand im Güterverkehr. Um 22 Uhr wurde der Streik für 24 Stunden auch auf den Personenverkehr ausgeweitet. Im Fernverkehr will die Bahn 20 Prozent der Züge auf die Schiene bringen. Im Nahverkehr gibt es regionale Unterschiede.

Der von der Lokführergewerkschaft GDL angekündigte Warnstreik bei der Bahn ist angelaufen. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte, begann am Donnerstagabend 18 Uhr der Ausstand im Güterverkehr. Um 22 Uhr wurde der Streik für die kommenden 24 Stunden auch auf den Fern- und Regionalverkehr ausgeweitet. Erste Fernverbindungen hatte die Bahn bereits am frühen Abend gestrichen. Einige Fernzüge endeten vorzeitig auf Unterwegsbahnhöfen. Dadurch sollte verhindert werden, dass Reisende auf freier Strecke übernachten müssen.

20 Prozent der Fernverkehrszüge sollen fahren

Nach Einschätzung der Deutschen Bahn werden bis Freitagabend die meisten Züge ausfallen. Mit einem Notfahrplan will der Konzern wenigstens einen kleinen Teil der Verbindungen aufrechterhalten. Der Konzern versprach, während des Warnstreiks 20 Prozent seines Angebots im Fernverkehr aufrecht zu erhalten.

Im Regionalverkehr wird je nach Region mit unterschiedlichen Auswirkungen gerechnet. Während in Bayern kaum etwas fahren dürfte, könnte es Fahrgäste im Nordwesten Deutschlands weniger stark treffen. Der Grund ist, dass die GDL hier weniger stark vertreten ist.

Auch Wettbewerber Transdev wird bestreikt

Vom aktuellen GDL-Warnstreik ist außer der Deutschen Bahn auch der Wettbewerber Transdev betroffen. Die Transdev-Tochter Mitteldeutsche Regio-Bahn stellte ihren Zugbetrieb vollständig ein. Betroffen sind unter anderem die Strecken Leipzig-Chemnitz und Dresden-Chemnitz. Für Freitag wollte sich das Unternehmen noch um einen Notverkehr mit Bussen bemühen. 

Während sich der Personenverkehr der Bahn voraussichtlich am Samstag wieder normalisieren wird, dürften die Auswirkungen im Güterverkehr noch über das Wochenende hinaus zu spüren sein. Nach Angaben der Bahn hatten sich in den Tagen vor dem Warnstreik wegen des heftigen Schneefalls in Bayern bereits Hunderte Güterzüge gestaut. Der Arbeitskampf dürfte dieses Chaos noch vergrößern.

Nach Streik Weihnachtsfrieden bis 7. Januar

Nach Gewerkschaftsangaben soll der aktuelle Bahn-Warnstreik zumindest der letzte Arbeitskampf des Jahres sein. GDL-Chef Claus Weselsky schloss bis einschließlich 7. Januar weitere Arbeitskämpfe aus. Damit kommt es doch zu dem von der Bahn zum Beginn des Tarifstreits Anfang November geforderten Weihnachtsfrieden.

Die Tarifverhandlungen mit der Bahn und Transdev hatte die Lokführergewerkschaft vor dem Warnstreik für gescheitert erklärt. Knackpunkt ist in beiden Fällen vor allem die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen das bisher ab.

dpa (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 07. Dezember 2023 | 19:00 Uhr

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