Arbeitskampf GDL leitet im Tarifstreit mit der Bahn Urabstimmung ein
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17. November 2023, 22:41 Uhr
Nach dem bundesweiten Warnstreik hat die Lokführergewerkschaft GDL im Tarifstreit bei der Bahn eine Urabstimmung über längere und häufigere Streiks eingeleitet. Betroffen sind die GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn, Transdev, City-Bahn Chemnitz und acht Personaldienstleistern. Auch in der kommenden Woche soll es weitere Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft geben. Laut Gewerkschaft sind weitere Warnstreiks bis dahin nicht ausgeschlossen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn eine Urabstimmung eingeleitet. Wie die Gewerkschaft am Freitagabend mitteilte, lässt sie ihre Mitglieder über unbefristete Streiks abstimmen.
Betroffen sind die GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn, Transdev, City-Bahn Chemnitz und acht Personaldienstleistern. "Wir erwarten, dass unsere Mitglieder der Hinhaltetaktik der Arbeitgeber eine eindeutige Antwort erteilen", erklärte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky. Für längere und häufigere Arbeitskampfmaßnahmen müssten sich 75 Prozent der Mitglieder dafür aussprechen.
Über Zeitpunkt und das Ergebnis der Auszählung wolle die GDL gesondert informieren. "Weitere Warnstreiks sind bis dahin nicht ausgeschlossen." Für Warnstreiks ist keine Urabstimmung nötig. Dafür bestehen engere Vorgaben, was Dauer und Häufigkeit angeht.
Weitere Verhandlungen in der kommenden Woche geplant
Die nächste Verhandlungsrunde ist für Donnerstag und Freitag in der kommenden Woche geplant. Die Bahn teilte mit, der vereinbarte Termin finde selbstverständlich statt. Ausnahme sei, wenn die GDL am Verhandlungstermin selbst streike.
Die Gewerkschaft zufolge war man "auch am Freitag" in Berlin verhandlungsbereit gewesen, erklärte die GDL am Abend. Die Deutsche Bahn habe Verhandlungen aber erneut "verweigert". Diese kommentierte die Ankündigung der Lokführergewerkschaft zunächst nicht.
Warnstreik verursachte massive Störungen im Bahnverkehr
Die GDL rief bei der Bahn in dieser Woche zum ersten Warnstreik im laufenden Tarifstreit auf. Von Mittwoch- bis Donnerstagabend standen weite Teile des Fern-, Regional- und Güterverkehrs still, was zu massiven Störungen im Bahnverkehr gesorgt hatte. Eigentlich wollten beide Seiten am Donnerstag ihre Tarifverhandlungen in Berlin fortsetzen. Jedoch sagt die Bahn die Gespräche wegen des Streiks ab.
Weselsky betonte bereits vorab, schon früh in der Auseinandersetzung auf eine Urabstimmung setzen zu wollen. Nach eigenen Aussagen will er damit vor allem vermeiden, dass die Bahn gegen Warnstreiks vor das Arbeitsgericht zieht. "Die Arbeitgeber taktieren und ignorieren, dass ihre Beschäftigten für Verbesserungen im Bereich der Arbeitszeit kämpfen", erklärte die GDL mit Blick auf ihre Kernforderung nach einer Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich.
dpa, AFP (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 17. November 2023 | 20:00 Uhr