Ein ICE am Gleis
Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer hat die Tarifgespräche mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt. Bildrechte: Oliver Gussor

Tarifkonflikt Lokführergewerkschaft GDL kündigt weitere Streiks bei der Bahn an

24. November 2023, 20:54 Uhr

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer hat die Tarifgespräche mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt – und neue Streiks angekündigt. Wann ist noch unklar.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat neue Warnstreiks bei der Bahn angekündigt. Mit der Arbeitgeberseite seien aktuell keine Kompromisse zu finden, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Die Gewerkschaft hatte die Tarifgespräche mit der Bahn zuvor nach nur zwei Verhandlungsrunden für gescheitert erklärt. Genaue Termine für mögliche Warnstreiks nannte Weselsky zunächst nicht.

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Bildrechte: picture alliance/dpa | Christoph Soeder

Eine Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern über unbefristete Streiks läuft noch, das Ergebnis wird Ende Dezember erwartet. Wenn 75 Prozent der Abstimmungsteilnehmer zustimmen, darf die GDL auch zu unbefristeten Streiks aufrufen.

Die Tarifverhandlungen hatten erst vor zwei Wochen begonnen. In der vergangenen Woche legte die GDL den Zugverkehr bundesweit mit einem 20-stündigen Warnstreik lahm.

GDL fordert Arbeitszeitverkürzung

Bei den Tarifverhandlungen im Mittelpunkt stand die Forderung der GDL nach einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich.

DB-Personalvorstand Martin Seiler hält die Forderung für nicht umsetzbar. Die Umsetzung sei zu teuer, zudem brauche es bei weniger Wochenarbeitszeit mehr Beschäftigte – die in Zeiten des Fachkräftemangels schwer zu finden seien. GDL-Chef Weselsky geht dagegen davon aus, dass mit einer geringeren Wochenarbeitszeit die Berufe bei der Bahn attraktiver werden.

Bahn bietet elf Prozent

Neben der Arbeitszeitverkürzung fordert die GDL für die Beschäftigten unter anderem 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Die Bahn hat bisher eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten sowie die geforderte Inflationsausgleichsprämie angeboten.

Die GDL vertritt bei der Bahn nach Angaben des Konzerns etwa 10.000 Beschäftigte. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG verhandelte im Frühjahr und Sommer neue Tarifverträge für etwa 180.000 DB-Beschäftigte. Die GDL vertritt vor allem Lokführer und Zugbegleiter.

dpa(pfh)

Claus Weselsky 1 min
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL Fernsehen | 24. November 2023 | 20:25 Uhr

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