Kampftag der Arbeiterbewegung Mitteldeutsche Städte rechnen mit mehr Demos zum 1. Mai
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01. Mai 2024, 05:00 Uhr
Der erste Mai ist traditionell Kampftag für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Gewerkschaften machen deshalb mobil, aber längst nicht mehr nur die. Verschiedenste Gruppen wollen in Autokorsos, Fahrradgruppen und Demonstrationszügen zu Fuß für oder gegen etwas auf die Straße gehen. Für die Polizei wird das sicherlich einer der arbeitsreichsten Tage im Jahr – und dieses Jahr teils sogar noch mehr als sonst.
- Dass am 1. Mai demonstriert wird, hat Tradition, doch in diesem Jahr ist besonders viel los.
- Die Städte Leipzig und Chemnitz sind darauf vorbereitet.
- Ähnlich sieht es in Thüringen und Sachsen-Anhalt aus – dort rechnet man mit einem friedlichen Demonstrationsgeschehen.
Die sächsische Landeshauptstadt Dresden hat bis zum Nachmittag des Vortages elf Versammlungen für den 1. Mai genehmigt, von groß bis winzig: Der DGB erwartet 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die "Omas gegen Rechts" haben acht Personen angemeldet.
Dieses Jahr wird besonders viel demonstriert
Viel los ist immer am ersten Mai, sagt Polizeisprecher Marko Laske – und dieses Jahr mehr als sonst. "Aktuell haben wir natürlich die Situation sowohl mit Blick auf die Bundesrepublik, die anstehenden Wahlen in Sachsen, aber auch das Weltgeschehen spielt natürlich eine Rolle, was die Mobilisierung, was die Teilnehmerzahlen angeht."
Schwerpunkte werden der Neumarkt, der Schlossplatz, vielleicht auch der Altmarkt sein, sagt Laske. Er gehe davon aus, dass alles friedlich bleibt. Unterstützung kommt in Dresden von der Bereitschaftspolizei.
Auch Leipzig und Chemnitz sind vorbereitet
Genauso ist es in Leipzig, wie Polizeisprecher Olaf Hoppe berichtet. "Wir erwarten eigentlich grundsätzlich einen friedlichen Verlauf. Lediglich zwei Demonstrationen – das sind einfach unsere Erfahrungen aus dem letzten Jahr beispielsweise – stehen da etwas mehr im Fokus, weil da in der Vergangenheit immer durch einzelne Teilnehmende gegen Regelungen – unter anderem gegen Vermummungsverbot und gegen den Einsatz von Pyrotechnik – verstoßen worden ist."
Verstärkung aus anderen Bundesländern sei dieses Jahr nicht nötig, allerdings könnte den Tag über der Hubschrauber über der Stadt kreisen. Acht Versammlungen betreut die Leipziger Polizei, die größte erfahrungsgemäß mit 1.000 Teilnehmern oder mehr. Insgesamt beobachte man in den vergangenen Jahren, dass der 1. Mai immer friedlicher ablaufe.
Die Einsatzkräfte der Polizeidirektion Chemnitz wird vor allem eine größere Versammlung in Aue mit voraussichtlich mehreren hundert Menschen beschäftigen, so Polizeisprecher Andrzej Rydzik. "Dort hat die Kleinstpartei Freie Sachsen eine Versammlung samt Aufzug angezeigt. Dementsprechend gibt es auch eine Gegenveranstaltung ebenfalls mit Aufzug." Größere Ausschreitungen erwartet er nicht.
Thüringen und Sachsen-Anhalt rechnen mit friedlichem Verlauf
Blick nach Thüringen: Dort hat die Landespolizeidirektion den 1. Mai geplant. Besonders viel Aufwand mache es dabei immer, wenn sich rechte und linke Kräfte nah beieinander versammeln, berichtet Sprecher Jens Heidenfeldt. Aber: "Danach schaut es im Moment nicht aus für dieses Jahr und wir haben auch keine Unterstützung abgeben müssen in andere Bundesländer, in Größenordnungen, die für uns relevant werden. Also, wir hoffen, dass wir einem friedlichen und auch schönen ersten Mai entgegenschauen."
Insgesamt sind rund 40 Veranstaltungen in Thüringen gemeldet, die meisten in der Landeshauptstadt Erfurt. Daneben geht der Blick vor allem nach Gera und Sondershausen, wo jeweils etwa 400 Menschen zu Demonstrationen erwartet werden. In Sonneberg soll es eine Demonstration mit rund 1.000 Personen geben.
Aus Halle schreibt eine Polizeisprecherin, man rechne damit, dass bei schönem Wetter viele Menschen unterwegs sein werden, man sei vorbereitet und personell etwa so aufgestellt wie vergangenes Jahr. Die Polizei Magdeburg hat vier Veranstaltungen auf der Liste und rechnet mit einer Teilnehmerzahl im unteren vierstelligen Bereich – und einem friedlichen und störungsfreien Ablauf.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 01. Mai 2024 | 06:05 Uhr
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