Nach Correctiv-Recherche Tausende demonstrieren erneut gegen Rechtsextremismus
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29. Januar 2024, 08:58 Uhr
Die Welle der Demonstrationen ebbt nicht ab: Auch am Sonntag haben Zehntausende Menschen gegen Rechtsextremismus und die AfD demonstriert. In Hamburg waren es etwa 100.000 Menschen.
- In Hamburg demonstrierten etwa 100.000 Menschen - darunter auch Luisa Neubauer.
- Im sächsischen Zwickau versammelten sich am Sonntag etwa 4.000 Menschen zu einer Demo gegen Rechts.
- Auslöser der Proteste waren Enthüllungen des Recherchenetzwerks Correctiv.
Einige Hunderttausend Menschen haben auch am Sonntag in ganz Deutschland gegen rechts und die AfD demonstriert. Damit verzeichnen die bundesweiten Aktionen auch rund zwei Wochen nach ihrem Beginn großen Zulauf.
100.000 Menschen in Hamburg
Am Sonntag versammelten sich nach Angaben der Bewegung Fridays for Future rund 100.000 Menschen in Hamburg, darunter war auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer - die Polizei gab die Teilnehmerzahl mit 60.000 an. Die Teilnehmer skandierten "Hamburg hasst die AfD" oder "Wir sind mehr".
In Zwickau unterstützten etwa 4.000 Bürger den Aufruf "Demokratie schützen - AfD & Rechte Netzwerke bekämpfen" - deutlich mehr als ursprünglich angemeldet.
In Bremerhaven gingen der Polizei zufolge am Sonntag rund 7.000 Personen auf die Straße. Auf 10.000 Menschen schätzte die Polizei am Sonntag die Anzahl der Demonstrationsteilnehmer im rheinland-pfälzischen Trier.
Der Verein Campact erklärte, an den landesweiten Demonstrationen gegen Rechts hätten dieses Wochenende "mindestens 821.000 Menschen in 319 Orten" teilgenommen.
Auslöser: Recherche von Correctiv
Seit rund zwei Wochen gibt es bundesweit Proteste gegen Rechtsextremismus und die AfD. Hunderttausende haben sich bislang beteiligt. Auslöser der Proteste waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten.
Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
dpa (yvo)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 28. Januar 2024 | 18:00 Uhr