Bahnstreik GDL-Streik beendet – Bahn lädt Gewerkschaft zu neuen Gesprächen
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08. März 2024, 21:45 Uhr
Der Lokführerstreik ist am Freitag zu Ende gegangen, der Fahrplan wird langsam wieder hochgefahren. Nun hat die Bahn die Gewerkschaft GDL zu neuen Gesprächen eingeladen. Doch die GDL verlangt ein besseres Tarifangebot.
- Bahn nimmt neuen Anlauf für Tarifverhandlungen – GDL will verbessertes Tarifangebot und setzt dem Konzern eine Frist bis Sonntag
- S- und Regionalverkehr wird schrittweise ausgeweitet, im Fernverkehr will die Bahn noch den ganzen Tag über am Rumpffahrplan festhalten
- Ungewissheit für Bahnkunden geht weiter – GDL-Chef Weselsky will künftige Streiks mit deutlich weniger Vorlauf ankündigen als bisher
Nach dem erneuten Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat die Deutsche Bahn einen neuen Anlauf für eine Beilegung des Tarifkonflikts genommen. Der Konzern bot der GDL eine Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen am Montag an. Es gebe eine entsprechende Einladung an die GDL, sagte ein Konzernsprecher. Die GDL will das Angebot allerdings nur dann annehmen, wenn die Bahn ein neues und verbessertes Tarifangebot vorlegt, wie die Gewerkschaft mitteilte. Dafür setzte sie der Bahn eine Frist bis Sonntag, 18 Uhr.
GDL genügt Vorschlag der Vermittler nicht
In dem Einladungsschreiben stellt die Bahn klar, es treffe nicht zu, dass das Unternehmen den Vorschlag von Vermittlern zu einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit abgelehnt habe. Vielmehr habe man sich bereiterklärt, "über unsere Schmerzgrenze hinauszugehen und auf der Grundlage des Gesamtvorschlags der Moderatoren die Verhandlungen zu Ende zu führen". Die Vermittler hatten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit in zwei Stufen von 38 auf 36 Stunden bis 2028 vorgeschlagen.
Der GDL genügt das in der vorgeschlagenen Form jedoch nicht. In einem Brief vom 8. März an die Verhandlungsführer der Bahn zeigte sich die GDL zudem unzufrieden mit der bislang angebotenen Lohnerhöhung und der Laufzeit des Tarifvertrages. 30 Monate seien zu lang. Nach Darstellung der GDL dringt die Bahn zudem auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was nicht zu akzeptieren sei.
Fahrplan wird schrittweise wieder hochgefahren
Der inzwischen fünfte Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt endete am Freitagnachmittag. Der S- und Regionalverkehr werde schrittweise ausgeweitet, teilte die Bahn mit. Im Fernverkehr wollte das Unternehmen dagegen noch den ganzen Tag über am Rumpffahrplan festhalten. Erst am Samstag soll der Fahrplan wieder vollumfänglich gefahren werden.
Auch in Mitteldeutschland bereitete man sich intensiv auf das Hochfahren des Fahrplans vor. Nach Angaben der Bahnsprecherin für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sieht das Grundangebot vor allem Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse vor. Nach Hamburg über Berlin und auch über Erfurt nach Nürnberg und München werden demnach längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt.
Ungewissheit für Bahnkunden geht weiter
35 Stunden hatte die GDL dieses Mal im Personenverkehr gestreikt. Dabei war es zu starken Einschränkungen im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr gekommen. Im Güterverkehr hatte der Ausstand bereits Mittwochabend begonnen und endete am Freitagmorgen um 5 Uhr.
Mit dem Ende der fünften Arbeitskampfrunde geht die Ungewissheit für Bahnkunden aber weiter. GDL-Chef Claus Weselsky will künftige Streiks mit deutlich weniger Vorlauf ankündigen als bisher. Es ist damit fraglich, ob die Bahn beim nächsten Ausstand erneut einen Grundfahrplan auf die Beine stellen kann. Weselsky schließt Arbeitskämpfe auch über Ostern nicht aus.
Knackpunkt der Tarifauseinandersetzung ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Eine vierwöchige Verhandlungsphase hinter verschlossenen Türen war vergangene Woche trotz des Einsatzes externer Vermittler gescheitert.
dpa (mze)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 08. März 2024 | 15:00 Uhr
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