Autofahrer befreien eine Straße von abgeknickten Ästen in der Stadt Zörbig im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, über die eine heftige Gewitterzelle gezogen ist.
Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt hat ein Unwetter für überschwemmte Straßen und umgekippte Bäume gesorgt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

Umgestürzte Bäume und überflutete Straßen Unwetterschäden in Thüringen und Sachsen-Anhalt – Warnung in Sachsen aufgehoben

21. Juni 2024, 22:07 Uhr

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwettergefahr am Freitag in Mitteldeutschland. Am Freitagnachmittag zogen Gewitter durch Thüringen und Sachsen-Anhalt, in einigen Landkreisen standen Straßen unter Wasser. In Sachsen wurden zwei Menschen schwer verletzt.

In Mitteldeutschland hat es am Freitag örtlich schwere Unwetter gegeben. Am Nachmittag überfluteten in Sachsen-Anhalt und Thüringen starke Niederschläge mehrere Straßen. Im sächsischen Wittgensdorf bei Chemnitz wurden zwei Menschen durch einen umstürzenden Baum schwer verletzt. Aufgrund von Unwetterschäden kommt es laut Deutscher Bahn in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg zu Verspätungen und Zugausfällen.

In Leipzig war wegen eines heftigen Gewitters die Eröffnung der Fanzone verschoben worden. In kurzer Zeit waren um die 13 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Auch in der Nacht könne es noch zu Schauern und Gewittern kommen, sagt MDR-Meteorologe Jörg Heidermann.

Thüringen: Überschwemmungen nach Starkregen

In Thüringen in der Gemeinde Floh-Seligenthal im Landkreis Schmalkalden-Meiningen sind nach starken Regenfällen am Freitag Straßen überschwemmt worden. In Gotha waren Gullys und Keller vollgelaufen, wie das Landratsamt mitteilte. Im östlichen Kyffhäuserkreis gab es am Freitagmittag ebenso Überflutungen. Die Feuerwehr rückte in mehreren Landkreisen zu Einsätzen aus.

In einigen Kommunen in Thüringen kam es am Freitag laut MDR-Meteorologen Jörg Heidermann während eines starken Gewitters zu heftigen Niederschlägen mit Regenmengen von von mehr 20 Litern pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde, so beispielsweise in Gotha-Sundhausen (27,6 Liter pro Quadratmeter) und Friedrichroda-Ernstroda (27,3 Liter pro Quadratmeter).

Heftige Niederschläge in Sachsen-Anhalt

Auch in Sachsen-Anhalt hat das Unwetter Spuren hinterlassen. Zahlreiche Kräfte der Feuerwehr waren im Einsatz. Zu Beeinträchtigungen kam es auch auf der Autobahn 38 bei Eisleben. In Halle wurden zudem Straßen überschwemmt, Gleise der Straßenbahn standen an einigen Stellen unter Wasser. Das Rennbahnkreuz als wichtige Verkehrsachse musste komplett gesperrt werden.

In Jeßnitz kam es Heidermann zufolge zwischen 15 und 16 Uhr zu Niederschlagsmengen von rund 34 Litern pro Quadratmeter. Auch im Seegebiet Mansfelder Land bei Eisleben (30 Liter pro Quadratmeter) und in Kemberg-Radis im Landkreis Witternberg (28,2 Liter pro Quadratmeter) gab es heftige Regenschauer. In der Ortschaft Landsberg-Spickendorf wurde am Nachmittag eine schwere Sturmböe mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde gemessen.

Mit Unwetter zum EM-Spiel in Leipzig gerechnet

In Sachsen wurden ebenfalls im Laufe des Freitags Schauer und Gewitter mit Unwetterpotenzial erwartet. Damit drohte auch der zweite Spieltag der Fußball-Europameisterschaft in Leipzig von Gewittern und heftigem Regen begleitet zu werden. Am Freitag ab 21 Uhr treffen dort die Niederlande und Frankreich aufeinander. Dabei werden allein aus den Niederlanden 40.000 Fans erwartet.

Aktuell gilt in Sachsen aber Entwarnung. Auch größere Sachschäden durch das Unwetter wurden bislang nicht gemeldet.

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Trotz Gewitter sind aus Sachsen bislang keine Schäden gemeldet worden. Bildrechte: Sylvio Müller

Keine Unwetter am Wochenende erwartet

Verantwortlich für die Unwettergefahr am Freitag seien schwül-warme bis heiße Luftmassen, erklärt MDR-Meteorologe Heidermann. "Zum Wochenende hin beruhigt sich die Lage, kräftige Schauer und Gewitter sind dann erstmal Vergangenheit. Auch Hitze ist aber erst einmal nicht in Sicht mit Temperaturen von 22 bis maximal 25 Grad."

Unwetter bereits zum EM-Spiel in Leipzig am Dienstag

Am Dienstag musste die Fanzone auf dem Augustusplatz geräumt werden, als ein starkes Gewitter über die Innenstadt zog. Mehrere Tausend Besucher wurden daraufhin gebeten, die Fanzone zu verlassen und sichere Orte im Stadtgebiet aufzusuchen. Dies geschah den Angaben zufolge reibungslos und zügig.

MDR/dpa(mbe,smk)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 20. Juni 2024 | 10:41 Uhr

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