Zehn Jahre Suche nach der Mutter Fall aus Jahr 2011: Totes Baby aus Schwarzenberg – Polizei zeigt Beweisstück

Nach dem Fund eines getöteten Säuglings Ende Dezember 2020 in Karlovy Vary hatte "Kripo live" Kontakt zur Mordkommission Zwickau aufgenommen. Hier versuchen die sächsischen Ermittler seit zehn Jahren die Mutter eines in Schwarzenberg getötet aufgefundenen Jungen zu ermitteln.

Eine Spur im Fall des Schwarzenberg-Babys führte nach Tschechien ins grenznahe Rotava. Dort wurde im Juni 2012 ein Bruder des als Max Winter beerdigten Jungen aus Schwarzenberg gefunden, in einem Straßengraben, getötet ebenfalls unmittelbar nach seiner Geburt. Die DNA der Mutter der getöteten Brüder ist der Polizei bekannt und wird bei ähnlichen Fällen mit der DNA von Opfern europaweit abgeglichen.

"Wir haben am Fundort des Babys auch Teile der Nabelschnur sicherstellen können. Das heißt, wir konnten daraufhin auch das komplette DNA-Profil der Mutter herausfinden und es wurde in eine Datei eingestellt. Die ist europaweit verfügbar, also wenn die Mutter europaweit irgendwo mit ihrer DNA auffällig wird, dann erfahren wir davon", betont Polizeioberkommissar Christian Schünemann. Die Analyse im Fall der in Karlovy Vary aufgefundenen Babyleiche hatte keine Verbindung zur Mutter der Schwarzenberg-Babys ergeben.

Bereits im Januar 2021 wurde im Zusammenhang mit dem Fall aus Karlovy Vary eine 33-jährige Frau aus dem Baltikum festgenommen. Sie wird beschuldigt, ihr Kind kurz nach der Geburt in einem Beherbergungsbetrieb erstickt zu haben. Tatwerkzeug soll unter anderem ein Handtuch gewesen sein, das bei der an einem Radweg abgelegten Babyleiche gefunden worden war.

Auch im Fall aus Schwarzenberg wurde beim Leichnam ein Handtuch gefunden. Erstmals veröffentlicht die Polizei jetzt ein Foto des Beweisstücks bei Kripo live. Für Hinweise, die zur Identifizierung der Mutter führen, hat die Polizei eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgelobt.