Schrifzug Fastenzeit auf einem Holztisch neben altem Brot, einem Glas Wasser und einem Apfel.
Einer Umfrage zufolge befürworten mehr Menschen die Fastenzeit, vor allem mehr Jüngere. Bildrechte: IMAGO / Bihlmayerfotografie

Umfrage Fasten wird immer beliebter

02. März 2025, 16:15 Uhr

Kein Alkohol, kein Süßes, kein Fleisch – das sind die klassischen Dinge, auf die die Menschen beim Fasten verzichten. Die Tradition, zwischen Fasching und Ostern den eigenen Konsum zu überdenken, findet vor allem bei jungen Leuten Zulauf.

Fasten zwischen Aschermittwoch und Ostern liegt einer Umfrage zufolge im Trend. Wie eine repräsentative Forsa-Umfrage unter gut 1.000 Menschen im Auftrag der DAK Gesundheit ergab, halten 72 Prozent der Bevölkerung in Deutschland den bewussten Verzicht aus gesundheitlichen Gründen für sinnvoll. Das sind den Angaben zufolge 5 Prozent mehr als vergangenes Jahr und der höchste Wert seit 13 Jahren.

Vor allem junge Leute wollen fasten

Die höchste Zustimmung von 84 Prozent fand die Aussage in der Altersklasse der 18- bis 29-Jährigen. Wie bereits in den Vorjahren wollen die meisten Menschen auf Alkohol (75 Prozent), Süßigkeiten (70 Prozent) und Fleisch (52 Prozent) verzichten.

Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind vor allem beim Thema Ernährung erkennbar. Die Umfrage ergab:

Frauen verzichten auf
1) Süßigkeiten
2) Alkohol
3) Fleisch

Männer verzichten auf
1) Süßigkeiten
2) Alkohol
3) Rauchen

Was kann man noch fasten?

Eine digitale Auszeit können sich der Umfrage zufolge 27 Prozent der Befragten vorstellen. 68 Prozent geben als Grund für einen Verzicht auf digitale Medien an, dass sie sich davon eine Stressreduzierung erhoffen. 61 Prozent sehen einen weiteren Vorteil darin, dass sie Zeit für sich gewinnen, indem sie auf die Nutzung von Internet, Computer, Smartphone oder Spielekonsolen verzichten. Das sogenannte Digital Detox ist in der Altersklasse der 45- bis 59-Jährigen mit 30 Prozent am populärsten.

Medienexperten empfehlen die sogenannte "digitale Auszeit". Um Kinder und Jugendliche zum Medienfasten zu animieren, sollten Familien aber gemeinsam festlegen, welche Geräte an welchen Tagen und zu welchen Zeiten Pause haben sollen.

In diesem Jahr rufen die evangelischen und katholischen Kirchen auch zum "Klimafasten" auf. Sie wollen jede Fastenwoche für ein anderes Thema beim Klimaschutz sensibilisieren. Eine Woche widmet sich etwa dem Teilen durch Car- oder Foodsharing, eine andere der Stärkung der Gemeinschaft.

Ramadan und Jom Kippur – Fasten in anderen Religionen

Die Tradition des Fastens kommt in den meisten großen Weltreligionen vor. Die traditionelle Fastenzeit im Christentum dauert von Aschermittwoch bis Karsamstag vor Ostern, also in diesem Jahr vom 5. März bis zum 19. April.

Sie wird teils auch Passionszeit genannt und soll an die Leidensgeschichte von Jesus bis zu seiner Kreuzigung erinnern, der an Karfreitag gedacht wird. Christen fasten in dieser Zeit für 40 Tage und besinnen sich so auf ihren Glauben. Sonntage werden jedoch nicht mitgerechnet, so dass die Fastenzeit 46 Tage dauert.

Ähnliche Traditionen gibt es im Judentum vor Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungsfest. Jom Kippur fällt dieses Jahr auf den 01./02. Oktober. An diesem Tag der Ruhe, Buße und Versöhnung bleiben die Gläubigen zu Hause, arbeiten nicht, waschen sich nicht und fasten – kein Essen, kein Wasser, kein Sex. Viele lassen an dem Tag auch Radio und Fernsehen ausgeschaltet.

Der traditionelle Fastenmonat im Islam, der Ramadan, überschneidet sich dieses Jahr zum großen Teil mit dem christlichen Fasten. Begonnen hat Ramdan am 28. Februar und dauert bis zum 30. März. Dabei verzichten Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und Rauchen.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 02. März 2025 | 11:30 Uhr

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