Hand hält ein Mobiltelefon auf dessen Display auf der Plattform TikTok ein Video der AFD Politikerin Alice Weidel zu sehen ist
Immer wieder werden über TikTok Unwahrheiten verbreitet. Diesen will MDR AKTUELL nun für den TikTok-Kanal Fakecheck auf die Schliche kommen. Bildrechte: IMAGO / Guido Schiefer

Faktencheck-Format MDR AKTUELL unterstützt TikTok-Kanal Fakecheck von Funk

02. August 2024, 10:17 Uhr

Auf TikTok gibt es oft Videos mit falschen Behauptungen. Nach zahlreichen Fake News zu Bauernprotesten am Jahresanfang hat sich MDR AKTUELL entschieden, mit dem Tiktok-Kanal Fakecheck des Netzwerks Funk von ARD und ZDF zusammenzuarbeiten. Die Redaktion checkt nun beispielsweise falsche Behauptungen zu ukrainischen Flüchtlingen.

Ein Video auf TikTok: Ein Mann mit Dreitagebart und Basecap hebt den Zeigefinger, die Augen weit aufgerissen, dicht an der Kamera, bebt und spuckt er, anscheinend vor Empörung: "Leute, mir reicht es, Deutschland schickt Bürgergeld in die Ukraine", echauffiert er sich. "Die Leute kommen hier her, machen Larifari, chillen. Leute, die werden von unseren Steuern finanziert." 190.000 Mal wurde das Video bislang geklickt.

Fakten für seine Behauptung liefert der TikTok-Creator nicht. Ziel scheint stattdessen zu sein, größtmögliche Emotionen zu wecken und die User dazu zu bringen, das Video oft zu teilen. Das Video ist ein klassisches Beispiel für Fake News, also Falschbehauptungen in Nachrichtenform. Und eines, das sich mit etwas Recherche als Lüge entlarven lässt.

Der Fakecheck überprüft Aussagen bei TikTok

Genau das macht MDR AKTUELL, erklärt der Projektverantwortliche Ayke Süthoff von MDR AKTUELL. Für den TikTok-Kanal Fakecheck des Netzwerks Funk recherchieren, falsche oder verzerrende Aussagen korrigieren und einen Kontext herstellen: MDR AKTUELL könne dafür die journalistische Expertise einbringen. "Wir machen also erstmal den Faktencheck, stellen Anfragen an Behörden, Ministerien, Expertinnen und Experten und auch Politiker." Das Ergebnis der Recherchen von MDR AKTUELL bekomme dann die Fakecheck-Redaktion von Funk, die daraus ein Video mache, erklärt Süthoff. Ein Video, das dann ebenfalls auf TikTok veröffentlicht wird.

Der Fakecheck zur Behauptung des Tiktok-Creators, Ukrainer würden auch nach ihrer Rückkehr in die Ukraine weiter Bürgergeld erhalten, präsentiert sich dann zum Beispiel so: "Ich frage bei der Bundesagentur für Arbeit nach und die sagen mir, dass die Jobcenter das schon überprüfen. Und wenn da was nicht stimme, würde das auffallen. Das geht also überhaupt nicht mit dem zusammen, was der Creator erzählt. Wir schreiben ihn an. Mehr dazu erzählen wir euch ein Teil 2", erklärt eine Moderatorin.

MDR AKTUELL macht Fakecheck politischer

Es sind kleine, bunte, aber informative Inhalte, die Falschbehauptungen richtigstellen und einordnen. Und zwar auf einem Schritt für Schritt nachvollziehbaren Rechercheweg. Bewusst in gelassenem Ton, als Gegensatz zur oft schreierischen Aufregung der Originale. Der Kanal Fakecheck hat auf TikTok bereits 130.000 Abos erreicht. Das Team gehört zum ARD- und ZDF-Content-Netzwerk Funk und sitzt zum Teil auch beim MDR.

Bisher beschäftigte sich Fakecheck viel mit Gesundheits- oder Technikfakes auf TikTok. Nun aber, mit dem Einstieg von MDR AKTUELL, werde es inhaltlich politischer, sagt Ayke Süthoff. Die Idee zur Zusammenarbeit habe es erstmals Anfang des Jahres gegeben, zur Zeit der Bauernproteste. Damals sei TikTok mit Fakevideos überschwemmt worden: Bauern, die angeblich den Bundestag stürmten oder das EU-Parlament in Brand setzten. "Das haben wir gesehen und da dachten wir direkt, man müsste sich das mal gemeinsam mit Fakecheck anschauen und gegebenenfalls entlarven."

Inhaltlich wird es in den nächsten Fakechecks etwa darum gehen, ob sich Deutschland in einem "hybriden Kriegszustand" befindet und ob es die sogenannte "Operation Abendsonne" wirklich gibt. Die Zusammenarbeit von MDR AKTUELL und Fakecheck ist vorerst bis zum Jahresende geplant.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 02. August 2024 | 06:55 Uhr

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