Sieben Festnahmen in NRW LKA: Terrorzelle hatte Dresden nicht im Visier
Hauptinhalt
07. Juli 2023, 13:53 Uhr
Die Sicherheitsbehörden in NRW haben sieben mutmaßliche Islamisten festgenommen. Die Männer aus Zentralasien sollen einem Zeitungsbericht zufolge Anschläge in mehreren deutschen Städten vorbereitet haben. Dresden war jedoch nicht darunter, wie das LKA nun mitteilte.
Das LKA Sachsen dementierte Berichte, wonach Dresden im Zusammenhang mit der Festnahme von sieben mutmaßlichen Terroristen als Ziel eines Anschlags geplant war. Generell habe es keine konkrete Anschlagsplanung bei den Verdächtigen gegeben.
Ursprünglich hieß es, dass die Terrorgruppe Anschlagspläne, unter anderem in Dresden, hatte. Sicherheitskräfte in Nordrhein-Westfalen hatten eine mutmaßliche islamistische Terrorzelle aufgedeckt und sieben Verdächtige festgenommen. Fünf Männer sollen aus Tadschikistan stammen, je einer aus Kirgistan und Turkmenistan. Ihnen wird vorgeworfen, in Deutschland die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) unterstützt zu haben.
Wie NRW-Innenminister Herbert Reul mitteilte, sind die Inhaftierten zwischen 20 und 46 Jahre alt. Ein weiterer Mann aus Tadschikistan und dessen kirgisische Frau wurden demnach von niederländischen Behörden festgesetzt. Der Tipp zur mutmaßlichen Terrorgruppe war aus den Niederlanden gekommen.
Zeitung: Anschlagserie in mehreren deutschen Großstädten geplant
Die mutmaßlichen Terroristen haben einem Zeitungsbericht zufolge in Berlin und Hamburg etwaige Anschlagsziele ausgekundschaftet. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) unter Berufung auf Ermittlerkreise. Wie die Zeitung weiter meldet, beobachteten Staatsschützer die Verdächtigen dabei, wie sie in den Metropolen Objekte fotografierten.
Innenministerin Faeser: "Bedeutender Schlag gegen islamistische Terrorgruppe"
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach von einem "bedeutenden Schlag gegen den islamistischen Terrorismus". Die SPD-Politikerin teilte mit, die Bedrohung bleibe akut, Deutschland sei weiterhin "Zielspektrum islamistischer Terrororganisationen und von islamistisch motivierten Einzeltätern".
Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" weiter berichtet, sind einige Tatverdächtige nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Frühjahr 2022 mit falschen Papieren als angebliche Studenten der Universität Kiew eingereist. Fahnder beobachteten demnach, wie die Männer aus Zentralasien Baumärkte besuchten und großes Interesse an Gartendünger zeigten. Die meisten Düngermittel enthalten Ammoniumnitrat, aus dem Bomben gebastelt werden können.
OTS, dpa (ans)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 06. Juli 2023 | 14:00 Uhr