Karbol-Champignons
Sieht ähnlich aus wie ein leckerer Champignon, ist allerdings ein giftiger Karbolchampignon. Bildrechte: imago/blickwinkel

Herbst Pilz-Vergiftung: Weniger Fälle als im Vorjahr

10. Oktober 2024, 16:29 Uhr

Bei der Erfurter Giftnotrufnummer sind dieses Jahr bereits rund 240 Anrufe aus verschiedenen Bundesländern eingegangen, bei denen eine Pilz-Vergiftung vermutet wurde. Die meisten Notrufe kamen aus Sachsen.

Beim Gemeinsamen Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (GGIZ) in Erfurt sind diesen Herbst bereits rund 240 Anrufe wegen vermuteter Pilzvergiftung eingegangen.

Das seien zwar weniger Fälle als im Vorjahr, sagte die Institutsleiterin Dagmar Prasa. "Das liegt aber daran, dass im vergangenen Jahr die Pilzsaison relativ zeitig - schon im August - begann. In diesem Jahr dagegen hatten wir bis einschließlich September relativ wenige Anrufe zu Pilzen." Erst seit Oktober sei die Zahl der Anfragen zu Pilzvergiftungen deutlicher gestiegen.

Gemeinsames Giftinformationszentrum Erfurt (GGIZ) Das GGIZ ist eine Giftnotrufzentrale der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Sie ist rund um die Uhr besetzt und unter der Nummer 03 61-73 07 30 zu erreichen.

Auf der Website informiert das GGIZ außerdem dazu, wie sich eine Vergiftung vorbeugen lässt und was im Notfall zu tun ist: ggiz-erfurt.de

Anruf beim GGIZ bei leichten Beschwerden - Rettungsdienst bei Halluzinationen nötig

Mit 89 Verdachtsfällen kamen die meisten Anfragen demnach bislang aus Sachsen. 41 Mal riefen Menschen aus Thüringen an, 34 Mal aus Mecklenburg-Vorpommern und 28 Mal aus Sachsen-Anhalt. Dazu kamen 49 Anfragen aus anderen Bundesländern. Vergleichsweise häufig würden Champignons etwa mit Karbol-Egerlingen verwechselt, erklärte Prasa. Diese können Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Betroffene sollten sich nach dem Verzehr von Pilzen bei leichten Magen-Darm-Symptomen zunächst an ein Giftinformationszentrum wenden, riet Prasa. "Wenn Putzreste, Reste der Mahlzeit oder Erbrochenes vorhanden sind, kann man mithilfe eines Pilzsachverständigen versuchen, die Pilze zu identifizieren." Sollten aber andere Symptome wie Halluzinationen oder Bewusstlosigkeit auftreten, müsse unbedingt der Rettungsdienst verständigt werden.

Mehr zu Pilzen im Thüringer Herbst

MDR (ost)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag | 10. Oktober 2024 | 10:00 Uhr

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