Frau gießt Olivenöl aus einer Flasche in eine Auflaufform.
Olivenöl ist in den letzten Monaten zu einem Luxusgut geworden – nun dürften die Preise wieder sinken. Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Gute Ernte in Südeuropa Preis für Olivenöl sinkt wieder

16. November 2024, 13:22 Uhr

Spanien und Griechenland rechnen in diesem Jahr wieder mit einer guten Olivenernte. Das zeigt sich auch an den Preisen in deutschen Supermärkten. Andererseits hatten die Verbraucher wegen der hohen Preise auch vermehrt andere Speiseöle gekauft.

Der Preis für Olivenöl ist den Supermärkten in Deutschland weitgehend wieder gesunken. Der Discounter Aldi senkte Ende Oktober seine Eigenmarke Olivenöl von 8,99 Euro auf 6,79 Euro und das Bio-Olivenöl von 9,99 Euro auf 6,95 Euro. In der Folge zogen alle großen Handelsunternehmen mit Preissenkungen nach.

Andere Speiseöle statt Olivenöl

"Für die Ernte 2024/25 prognostiziert die EU eine Normalisierung mit einem Produktionsanstieg von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr", sagt Monika Hartmann, Professorin für Agrarmarktforschung an der Universität Bonn. Die erwartete Marktentspannung könne die Preissenkung im Handel erklären, sagte Hartmann. Grund dafür sei jedoch auch eine deutlich gesunkene Nachfrage nach Olivenöl; viele Verbraucher sind aufgrund der gestiegenen Preise auf andere Speiseöle ausgewichen.

Lebensmittel liegen auf einem Kassenband an einer Supermarktkasse. 5 min
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Zuletzt waren die Preise für Olivenöl in Deutschland binnen zwölf Monaten um bis zu 45 Prozent gestiegen. Bei keinem anderen Lebensmittel registrierte das Statistische Bundesamt im Juli 2024 eine größere Steigerung. Im langfristigen Vergleich wird der hohe Preisanstieg noch deutlicher: Zahlte man 2022 für manch ein Olivenöl 3,89 Euro je 750-Milliliter-Flasche, waren es Mitte dieses Jahres 9,49 Euro.

Spanien rechnet mit Verdopplung der Ernte

Hintergrund ist die gute Olivenernte in den südeuropäischen Ländern. In Beim weltweit größten Olivenölproduzenten Spanien soll die Olivenernte in dieser Saison im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent auf gut 1,26 Millionen Tonnen steigen.

Die Prognose des Landwirtschaftsministeriums in Madrid sorgt für vorsichtigen Optimismus, nachdem die letzte Erntesaison wetterbedingt so schlecht ausfiel wie lange nicht. Auch Griechenland rechnet nach der desaströsen Ernte im vergangenen Jahr nun wieder mit einem Anstieg von 150.000 auf 230.000 Tonnen Öl. 

Erneut schwache Ernte in Italien

In Italien könnte die Ernte dagegen noch geringer ausfallen als 2023. Nach ersten Schätzungen des italienischen Agrarinstituts Ismea könnte die diesjährige Ernte nur rund 220.000 Tonnen Öl erbringen. Das entspreche einen Rückgang von 32 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr, als rund 330.000 Tonnen Olivenöl geerntet wurden.

dpa (kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 16. November 2024 | 11:30 Uhr

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