Eine junge Frau misst mit einem Maßband ihren Tailenumfang
Eine junge Frau misst mit einem Maßband ihren Tailenumfang. Bildrechte: IMAGO/HalfPoint Images

CTBP2-Gen Drei Gen-Varianten relevant für Körpergewicht und Essverhalten

15. November 2024, 16:25 Uhr

Forscherinnen am Universitätsklinikum Essen haben drei für Gewicht und Essverhalten relevante Genvarianten entdeckt. Sie fanden sie bei magersüchtigen und adipösen Patienten in dem Bereich des CTBP2-Gens, der für ein spezielles Protein kodiert. Dessen mRNA wurde nun erstmals im Hypothalamus nachgewiesen – einer Hirnregion, die auch unser Essverhalten beeinflusst.

Körpergewicht und Essverhalten werden vermutlich von drei Varianten eines bestimmten Gens beeinflusst. Das haben Forscherinnen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen in einer Studie herausgefunden. Das Team um die Professorin für Molekulargenetik Psychischer Störungen, Anke Hinney, fand heraus, dass drei genetische Varianten im sogenannten CTBP2-Gen sowohl mit einem geringeren Body-Mass-Index (BMI) als auch mit einem erhöhten Risiko für die Essstörung Anorexia nervosa, umgangssprachlich Magersucht genannt, in Verbindung stehen.

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Die Magersucht ist unter jungen Menschen wohl die gefährlichste Essstörung. Wie können betroffene Menschen aus dieser Situation herausfinden und was kann man tun, damit es gar nicht erst soweit kommt?

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Di 27.08.2024 12:00Uhr 35:14 min

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Effekte vor allem bei Frauen zu finden

Die Effekte dieser drei Gen-Varianten auf das Körpergewicht waren hauptsächlich bei Frauen zu finden. Das hat die Forscherinnen laut Hinney "hellhörig" gemacht, denn Magersucht sei eine Erkrankung, die vorwiegend junge Mädchen betreffe. Nach Angaben von Studien-Co-Autorin Luisa Rajcsanyi wurden alle drei Varianten bei Patientinnen mit Magersucht und Minderjährigen mit Adipositas in jener Region des CTBP2-Gens gefunden, die für das sogenannte Ribeye-Protein kodiert. Dieses war allerdings bislang vor allem in den Bändersynapsen wie der Retina des Auges verortet worden.

Sieglinde Düerkop Dr. Triinu Peters Prof. Dr. Anke Hinney und Dr. Luisa Rajcsanyi vom LVR-Universitätsklinik Essen
Die Studienautorinnen Sieglinde Düerkop, Dr. Triinu Peters, Prof. Dr. Anke Hinney und Dr. Luisa Rajcsanyi (v.l.n.r.) von der LVR-Universitätsklinik Essen. Bildrechte: Andre Zelck, UDE/UK Essen

Erster Ribeye-Nachweis im Hypothalamus

Die Forscherinnen suchten daraufhin gezielt in Tiermodellen nach dem Ribeye-Protein und seinem genetischen Informationsträger (messenger RNA). Dabei konnten sie erstmals eine Ribeye-mRNA im Hypothalamus nachweisen – einer für Energiebilanz und Essverhalten hochrelevanten Gehirnregion. Zudem untersuchten die Autorinnen Zusammenhänge mit dem für das Essverhalten wichtigen Hormon Leptin. Dabei stellten sie fest, dass bei Mäusen, die mit Leptin behandelt wurden, die Produktion von Ribeye im Hypothalamus deutlich anstieg. Weitere Analysen sollen nun zeigen, über welchen Mechanismus das Ribeye-Protein das Körpergewicht genau reguliert.

Nahaufnahme: Zwei Füße auf einer Personenwaage mit runder Skala von schräg hinten auf schachbrett-artigem Fließenboden, der nach hinten unscharf wird. 3 min
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idw (dn)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 27. August 2024 | 12:00 Uhr

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