Senioren-Paar in Berlin
Die Durchschnittsrente nach mindestens 45 Arbeitsjahren liegt in Deutschland bei 1.543 Euro. Bildrechte: imago images / snapshot

Daten des Bundesarbeitsministeriums Durchschnittsrente im Osten bei 1.400 Euro

23. Juli 2023, 11:38 Uhr

Eine Anfrage der Linkspartei hat ergeben, dass die Durchschnittrente nach 45 Arbeitsjahren deutschlandweit 1.543 Euro beträgt – mit deutlichen Unterschieden zwischen Ost und West sowie zwischen Frauen und Männern. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sieht das kritisch und fordert einen Inflationsausgleich für Rentner und Rentnerinnen sowie eine "Rentenkasse für alle".

Nach 45 Versicherungsjahren erhalten Bundesbürger eine monatliche Rente von durchschnittlich 1.543 Euro. Das geht nach Angaben des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch hervor. Im Osten seien es im Schnitt 1.403 Euro, im Westen 1.605 Euro. Nach Bundesländern aufgeschlüsselt sei Thüringen mit 1.371 Euro Schlusslicht und Hamburg Spitzenreiter mit 1.663 Euro.

Auch der Unterschied zwischen Frauen und Männern beträgt demnach mehrere hundert Euro: Männer kämen auf eine Rente von durchschnittlich 1.637 Euro und Frauen auf 1.323 Euro monatlich.

Bartsch fordert zehn Prozent mehr Rente als Inflationsausgleich

Bartsch sprach von einer beschämenden Bilanz der Rentenpolitik. Dass Frauen und Ostdeutsche deutlich weniger erhielten, zeige, "dass wir weit entfernt sind von einem gerechten System auskömmlicher Renten". Der Linken-Politiker verlangte von der Ampel-Regierung noch in diesem Jahr eine außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent als Inflationsausgleich. Es dürfe nicht sein, "dass Minister, Staatssekretäre und Pensionäre 3.000 Euro Inflationsprämie kassieren, aber Rentner real weiter Kaufkraft verlieren".

Forderung: Höheres Rentenniveau durch gemeinsame Rentenkasse

Deutschland brauche ein deutlich höheres Rentenniveau, sagte Bartsch in dem Interview. Das könne durch eine große Rentenreform bis hin zu einer "Rentenkasse für alle" finanziert werden. In diese Versicherung sollten alle "Erwerbstätigen einzahlen: auch Beamte, Selbstständige und vor allem Abgeordnete und Minister".

Derzeit liegt das Rentenniveau bei 48 Prozent eines Durchschnittslohns. Dieser Wert soll zunächst bis 2025 beibehalten werden, ohne dass der Beitrag zur Rentenversicherung über 20 Prozent steigt. Dieser liegt derzeit bei 18,6 Prozent.

AFP (kkö)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 23. Juli 2023 | 10:00 Uhr

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