Ein Mann zündet einen Böller am Silvesterabend an.
Schon vor Silvester gab es in Deutschland zahlreiche Zwischenfälle mit Feuerwerkskörpern. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Angriffe mit Verletzen Böllerzwischenfälle schon vor Silvester

30. Dezember 2022, 16:16 Uhr

Es knallt wieder in Deutschland: Und schon vor dem Böllerwahnsinn der Silvesternacht gibt es Notfälle wegen Raketen und Feuerwerkskörpern. Ein Kind, ein junger Mann und Polizisten werden dabei verletzt.

Bereits in den Tagen vor Silvester hat es gefährliche Zwischenfälle mit Feuerwerkskörpern und Böllern in Deutschland gegeben. Dabei wurden ein neunjähriges Kind, ein 21-Jähriger sowie eine Polizistin verletzt.

Böllern erst am Silvesterabend erlaubt

Die Berliner Polizei erinnerte daran, dass das Anzünden von Pyrotechnik erst am Silvesterabend erlaubt sei. Polizistinnen und Polizisten gingen dagegen vor, sagte Polizeisprecherin Anja Dierschke am Freitag im RBB-Inforadio. "Gerade, wenn es zu Zusammenrottungen von Menschen kommt, die dann massiv schon im Vorfeld Pyrotechnik anwenden."

Seit Donnerstag darf in Deutschland Feuerwerk verkauft werden. In vielen Städten ist schon lautes Böllern zu vernehmen. Erlaubt ist das Anzünden von Pyrotechnik aber nur in der Zeit vom 31. Dezember um 18.00 Uhr bis 1. Januar um 6.00 Uhr.

Polizei erwartet Situation "wie vor Corona"

Die Berliner Polizei rechnet in der Silvesternacht mit einer Situation wie vor Corona und hat 1100 zusätzliche Polizistinnen und Polizisten im Dienst. Feuerwehr und Hilfsorganisationen kündigten an, mit mehr als 1400 Menschen im Einsatz zu sein.

Neunjährige in Gera verletzt

In Gera sollen Jugendliche andere Leute mit Knallern und Raketen beschossen haben, so dass eine Neunjährige verletzt wurde. Die Polizei konnte die Identität der Jugendlichen als mutmaßliche Täter feststellen und Platzverweise erteilen.

Bei einem Vorfall in Neukirchen (Hessen) hatten Unbekannte am frühen Freitagmorgen zunächst mit einem Stein eine Scheibe der Wohnung des Mannes eingeworfen, wie die Polizei mitteilte. Anschließend sei der Böller durch die kaputte Scheibe geflogen. Der 21-jährige Bewohner sei schwer an der Hand verletzt worden. Die Kriminalpolizei ermittelt nun gegen Unbekannt wegen gefährlicher und schwerer Körperverletzung und des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.

Angriffe auf Polizei mit Pyrotechnik

In Peine waren die Beamten von Anwohnern gerufen worden, die in der Nacht zum Freitag laute Knallgeräusche hörten. Vor Ort entdeckten sie eine Gruppe aus etwa 30 Menschen, aus der heraus plötzlich eine Silvesterrakete gezündet wurde. Sie flog den Angaben zufolge auf die Polizisten zu und explodierte nur knapp neben ihnen. Auch Böller wurden auf die Einsatzkräfte geworfen, die daraufhin Verstärkung anforderten.

In Berlin-Neukölln wurde eine Polizistin mit Pyrotechnik beworfen und am Ohr verletzt. Wie die Polizei mitteilte, überprüfte die Beamtin am Donnerstag gemeinsam mit weiteren Polizisten in der Hermannstraße einen 17-Jährigen, der im Verdacht stand, eine Feuerwerksrakete über die Straße geschossen zu haben. Plötzlich habe ein Mann den Hausflur betreten und Pyrotechnik auf die vier Einsatzkräfte geworden - und es habe einen lauten Knall gegeben. Die Polizistin wurde in einem Krankenhaus behandelt und beendete ihren Dienst.

Bei einem Raubüberfall auf einen Supermarkt in Berlin-Neukölln wurde eine große Menge Feuerwerk gestohlen. Die mutmaßlich vier oder fünf Täter sprühten einem 40 Jahre alten Mitarbeiter Reizgas ins Gesicht und konnten fliehen.

MDR/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 29. Dezember 2022 | 06:15 Uhr

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