Wissen-News Es geht doch: Recycling-Zement billiger Weg zur CO2-Reduktion von Beton
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16. Juli 2024, 11:43 Uhr
Alte Mauern einreißen, dem Klima zuliebe: Recycelter Zement aus alter Bausubstanz ist eine wirtschaftliche und gleichzeitig wirksame Möglichkeit, CO2-Emissionen zu senken. Das berichten Forschende aus Großbritannien und der Schweiz im Fachblatt PNAS. Derartiger Zementstein könne dabei aus alten Infrastrukturen wie abgerissenen Gebäuden gewonnen werden.
Die Zementherstellung gilt als sehr CO2-intensiv und ist neben der Stahlherstellung maßgeblich für die hohen Emissionen der Bauindustrie verantwortlich. Sie zählen zu den sogenannten Restemissionen, für deren Ausstoß es noch keine endgültige Lösung gibt. Sogenannte CO2-Mineralisierung könnte helfen, die Zement-Emissionen zu senken. Die Forschenden sprechen von 15 Prozent oder 0,8 Prozent der Emissionen aus dem Jahr 2020.
Das Forschungsteam hat verschiedene dieser Möglichkeiten untersucht und kommt zu dem Schluss, dass die Wiederverwertung von Altzement nicht nur die effektivste, sondern auch die kostengünstigste Variante und damit wettbewerbsfähig sei. Sie sei zwei- bis fünfmal kostengünstiger als Technologien zur CO2-Abscheidung und -Speicherung, etwa im Boden. Dennoch handle es sich zwar um einen Beitrag, Emissionen zu reduzieren, jedoch nicht um ein generelles Patentrezept, warnen die Forschenden.
flo
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 06. Juni 2024 | 10:48 Uhr