Junge Frau spült sich den Mund aus.
Mit einer einfachen Mundspülung erkennen, ob man ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat? In Zukunft könnte das möglich sein, sagen kanadische Forscher. Bildrechte: Colourbox.de

Wissen-News Genügt Mundspülung, um Risiko für Herzerkrankungen zu erkennen?

18. August 2023, 14:17 Uhr

Kanadische Wissenschaftler vermuten, dass sich das Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Mund erkennen lässt, wobei Zahnfleischentzündungen und Parodontitis noch nicht einmal ausgebrochen sein müssen.

Ein möglicher Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist prinzipiell nicht neu. Aber eine experimentelle Studie aus Nordamerika legt nun nahe, dass sich das Risiko für solche Erkrankungen schon vor Ausbruch einer Zahnfleischerkrankung im Mund messen lässt.

In der Studie spülten gesunde Menschen eine Kochsalzlösung in ihrem Mund. Die Wissenschaftler von der kanadischen Universität Mount Royal stellten dann eine Korrelation zwischen hohen Werten von weißen Blutkörperchen in der Probe und einer Beeinträchtigung der sogenannten flussvermittelten Vasodilatation fest, einem Frühindikator für eine schlechte Arteriengesundheit. "Selbst bei jungen, gesunden Erwachsenen kann eine geringe orale Entzündungsbelastung Auswirkungen auf die kardiovaskuläre Gesundheit haben - eine der häufigsten Todesursachen in Nordamerika", sagt Trevor King, einer der Autoren der Studie, die im Journal "Frontiers in Oral Health" veröffentlicht wurde.

Die Wissenschaftler stellten die Hypothese auf, dass Entzündungen aus dem Mund, die in das Gefäßsystem eindringen, die Fähigkeit der Arterien beeinträchtigen, das Stickoxid zu produzieren, mit dem sie auf Veränderungen des Blutflusses reagieren können. Höhere Konzentrationen weißer Blutkörperchen könnten eine größere Auswirkung auf die Gefäßdysfunktion haben. "Der Mundspültest könnte bei der regelmäßigen Untersuchung beim Haus- oder Zahnarzt eingesetzt werden", sagt Michael Glogauer von der University of Toronto, ein Mitautor der Studie. "Er lässt sich leicht als Messinstrument für orale Entzündungen einsetzen."

Bei der Arbeit handelt es sich allerdings vorerst um eine Pilotstudie mit lediglich 28 Probanden. Die Wissenschaftler hoffen, in Zukunft noch umfangreicher auf diesem Gebiet forschen zu können.

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