Covid-19 Rund 6.800 neue Coronafälle – Erstmals BA.2.86 "Pirola" in Deutschland nachgewiesen
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15. September 2023, 13:42 Uhr
Die Zahl der offiziell bestätigten neuen Infektionen mit dem Coronavirus ist in der vergangenen Woche stark angestiegen. Erstmals wurde jetzt auch die stark mutierte Variante "Pirola" BA.2.86 in Deutschland nachgewiesen.
Update: Die Zahlen in diesem Artikel sind von Anfang September. Den neuesten Stand gibt es hier:
In der Woche bis zum 10. September hat es einen deutlichen Anstieg der offiziell bestätigten Neuinfektionen mit Covid-19 gegeben. Wie aus dem aktuellen Wochenbericht für Atemwegskrankheiten hervorgeht, wurden insgesamt 6.776 Infektionen durch Labortests bestätigt. Das ist eine Zunahme von mehr als 1.400 Fällen innerhalb von einer Woche. Zuletzt waren solche Zuwächse Anfang August beobachtet worden.
Bei den Zahlen dürfte es sich allerdings nur um einen kleinen Ausschnitt des tatsächlichen Infektionsgeschehens handeln. Denn die PCR-Tests zum Nachweis des Virus werden nur noch selten durchgeführt, etwa bei Patienten im Krankenhaus, die Symptome einer Infektion zeigen oder im Stichprobensystem des Robert Koch-Instituts (RKI).
Das RKI überprüft zudem in einem Modellversuch in rund 40 Kläranlagen in Deutschland die Viruslast im Abwasser. Dieses Monitoring von Abwässern ist zwar bislang nicht repräsentativ. Jedoch geben die gemeldeten Werte einen Hinweis darauf, dass die Zahl der Neuinfektionen nahezu überall steigt. Für die Woche bis zum 10. September liegen aktuell die Daten von 23 Kläranlagen vor, von denen zehn steigende Viruslasten im Abwasser melden.
Erstmals Corona-Variante Pirola in Deutschland nachgewiesen
In der Meldewoche 36 wurde laut dem Wochenbericht zudem erstmal die hochgradig mutierte Variante BA.2.86 "Pirola" in Deutschland nachgewiesen. Eine große Rolle spielt sie aber noch nicht, bislang sind vor allem Eris und die XBB.1.16 Variante dominant. "Der Anteil der SARS-CoV-2-Variante EG.5 ist im Vergleich zur 34. Kalenderwoche gesunken, der Anteil der Variante XBB.1.16 ist dagegen gestiegen. Beide SARS-CoV-2-Varianten lagen in der 35. Kalenderwoche 2023 bei knapp 23 Prozent", heißt es in dem Bericht.
Die Mediziner gehen allerdings nach wie vor nicht davon aus, dass Corona wieder zu einem besonderen Problem für die öffentliche Gesundheit, sowie Arztpraxen und Kliniken führt. Auch die neuen Coronavarianten Eris und Pirola gelten nicht als problematisch. Für Pirola liegen nun erste Laborversuche vor, inwiefern eine erneute Auffrischimpfung mit einem an XBB.1.5 angepassten Impfstoff das Virus neutralisieren kann. Laut einem Bericht der Pharmazeutischen Zeitung zeigen demnach zwei noch nicht begutachtete Studien, dass die aktuellen Impfungen wirksam sind.
Weitere Booster-Impfungen nur für Risikogruppen empfohlen
Allerdings empfehlen die Expertinnen und Experten wie Leif-Erik Sander von der Berliner Charité gesunden Menschen weiterhin keine weiteren Booster-Impfungen. Die Bevölkerungsimmunität durch frühere Infektionen und Impfungen sei weitgehend stabil, so dass schwere lebensbedrohliche Infektionen sehr selten geworden seien, sagte Sander bei einem Gespräch des Science Media Center Anfang September.
Aktuell werden zwar mehr als 1.700 Patienten gezählt, die mit Corona in Kliniken behandelt werden. Allerdings handelt es sich dabei nach Einschätzungen von Intensivmedizinern überwiegen um Menschen, deren Infektion erst durch Tests entdeckt wurde und die sich eigentlich wegen anderer Diagnosen in Behandlung befinden.
Für Risikogruppen wie Menschen mit Vorerkrankungen oder Hochbetagte empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts aber wieder Auffrischimpfungen mit einem an XBB.1.5 angepassten Corona-Impfstoff. Diese Impfungen werden jetzt zusammen mit aktualisierten Grippe-Impfungen in die Hausarztpraxen geliefert.
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