Symbolbild Virus Covid-19 als Symbol fuer weltweite Pandemie
Aktuell steigt die Corona-Inzidenz wieder. Eine neue Therapieform könnte Erkrankten helfen. Bildrechte: IMAGO / Martin Wagner

Wissen-News Forschende entwickeln neue Covid-19-Therapie mit ACE2-"Ködern"

31. August 2023, 15:34 Uhr

Derzeit steigen die Corona-Zahlen wieder. Covid-19-Erkrankten könnte künftig eine Therapieform helfen, bei der sie ein Täuschkörper inhalieren, der das ACE2-Enyzm "austrickst", an dem das Virus normalerweise andockt. Bei Mäusen, Hamstern und Affen war der neue Ansatz schon erfolgreich.

Der Ansatz, ACE-2-Täuschkörper gegen Corona zu nutzen, ist dabei prinzipiell schon bekannt: Vor gut einem Jahr stellte die deutsche Biotechfirma Formycon ein Medikament vor, das darauf beruht. In der aktuellen Studie eines japanischen Forschungsteams wurde nun eine Version präsentiert, die inhaliert werden kann und die damit nicht-invasiv ist. Die neue Version ist zudem gegen mehrere Subvarianten der Omikron-Linie wirksam - einschließlich der Stämme XBB und BQ.1.

Im Kern basiert die Behandlung darauf, dass das Virus "ausgetrickst" wird, indem das Enzym ACE2 durch ein anderes Enzym imitiert wird. ACE2 ist der Rezeptor, auf den alle bekannten Sars-CoV-2-Varianten abzielen, um in menschliche Zellen einzudringen. In den Tests wurde das Molekül systematisch verabreicht und milderte schwere Infektionen bei infizierten Tieren mit einer 20-fach niedrigeren Dosis im Vergleich zur intravenösen Behandlung. Zu den Tierarten, bei denen die Behandlung im Labor funktionierte, gehören Mäuse, Hamster und verschiedene Primatenarten.

Der Wirkstoff verbesserte in den Tests auch den Zustand von Makaken, die mit der Delta-Variante infiziert waren und die unter Lungenentzündung litten. Zudem zeigten die Labortiere keinerleich Anzeichen für die Entwicklung von Resistenzen gegenüber der neutralisierenden Wirkung des ACE2-Täuschkörpers.

Links/Studien

Die Studie "An inhaled ACE2 decoy confers protection against SARS-CoV-2 infection in preclinical models" ist im Fachjournal "Science Translational Medicine" erschienen.

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