Eine Studie der "Perelman School of Medicine" an der Universität von Pennsylvania prognostiziert für die USA einen starken Anstieg hitzebedingter Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den nächsten vier Jahrzehnten. Extreme Hitze beeinflusst die Herzgesundheit auf vielfältige Weise, unter anderem durch eine Erhöhung der Herzrate, Veränderungen im Blutdruck und eine Zunahme von Entzündungen. Unbehandelt können diese Probleme tödlich enden. Besonders betroffen von diesem Anstieg sind in den USA laut Studie ältere Erwachsene und schwarze Amerikaner, bei denen eine besonders große Zunahme der hitzebedingten kardiovaskulären Todesfälle erwartet wird.

Die Studie, die heute im Fachjournal "Circulation" veröffentlicht wurde, beruht auf einer Analyse der kardiovaskulären Todesfälle, die 2008 bis 2019 mit extremer Hitze in Verbindung standen. In diesem Zeitraum gab es jährlich durchschnittlich 54 Tage mit Temperaturen über 90 Grad Fahrenheit (32,22 Grad Celsius) und 1.651 jährliche Todesfälle in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Forschungsgruppe kombinierte diese Daten mit Prognosen über die Anzahl extremer Hitzetage sowie demografischen Entwicklungen bis zur Mitte des Jahrhunderts. Als Ergebnis wird eine jährliche Zahl von 4.320 bis 5.491 Todesfällen in der Mitte des 21. Jahrhunderts vorhergesagt.

Die Resultate der Studie lassen sich im Grundsatz auch auf Europa und Deutschland übertragen, wo ähnliche Hitzeereignisse und Gesundheitsrisiken erwartet werden können. Die Autoren betonen die Dringlichkeit, in Infrastruktur zu investieren, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Maßnahmen wie eine Erhöhung des Baumbestandes oder die Entwicklung von Hitzeaktionsplänen, die gefährdeten Bevölkerungsgruppen Abkühlungsmöglichkeiten bieten, werden empfohlen, um die Anzahl hitzebedingter Herz-Kreislauf-Todesfälle zu senken.

(rr)