Der Klimawandel verändert das Aussehen der Wälder. In Europa heimische Baumarten könnten verschwinden oder nur in höheren Gebirgslagen zu finden sein. Italienische Forscher haben Wälder in verletzlichen Bergregionen in den Apenninen und italienischen Alpen kartographiert und Modelle entwickelt, wie diese Gebiete im Jahr 2050 aussehen könnten, je nachdem, ob die Emission klimaschädlicher Gase gestoppt wird oder nicht.

Das Verbreitungsgebiet vieler Bäume wird sich den Prognosen zufolge verkleinern. Einige Arten wie die Zerreiche oder die europäische Lärche dagegen könnten über die derzeitige Baumgrenze hinaus wachsen. Allerdings ist das keine gute Nachricht, denn Bäume in höheren Lagen bedrohen einzigartige Lebensräume wie Almwiesen und die in ihnen vorkommenden Arten.

Zwei Baumarten, die den Modellen zufolge in Gebirgsregionen besonders bedroht sind, sind die Weiß-Tanne und die Rotbuche. Dadurch, dass sich das Gesicht der Wälder verändert, gibt es noch weitere Auswirkungen: Die See-Kiefer, ein "Gewinner" des Modells, ist leicht entflammbar und könnte die Waldbrandproblematik in Italien weiter verschärfen.

"Wenn ich mir vorstelle, dass meine Tochter mit mir als alter Mann in unseren Bergwäldern spazieren geht, kann ich mir vorstellen, dass wir das Anfangsstadium eines tiefgreifenden Artenwandels sehen können", sagt Sergio Noce vom italienischen Klimainstitut CMCC. "Wenn wir wissen, welche Arten unter den künftigen Bedingungen begünstigt oder benachteiligt werden, kann uns das bei der Planung, der Bewirtschaftung und den Entscheidungen zur Erhaltung helfen." Die Ergebnisse legten nah, dass sich die Wälder verändern werden, egal ob Emissionen verringert werden oder nicht. Doch das Ausmaß der Veränderung lässt sich noch beeinflussen.

jar