Rauch und Aschewolken über dem Vulkan Stroboli vor Sizilien
Der Vulkan Stromboli vor Sizilien ist derzeit besonders aktiv. Bildrechte: IMAGO/Xinhua

Wissen-News GFZ Potsdam warnt Urlauber vor Erdbeben und Vulkanen

19. Juli 2024, 05:00 Uhr

Das Geoforschungszentrum Potsdam warnt Urlauber mit einem Informationsservice vor möglichen Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Tsunamis und Überflutungen in verschiedenen Reiseregionen. So gab es zuletzt unter anderem kleinere Erdbeben und Vulkanaktivitäten in Südeuropa.

Eine ganze Reihe von Urlaubsregionen – auch in Europa, speziell im Mittelmeerraum – bergen Risiken, die wir als Reisende nicht unbedingt berücksichtigen. Das Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam, gleichzeitig nationales Forschungszentrum für Geowissenschaften, warnt deshalb Urlauber mit einem Informationsservice vor möglichen Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Tsunamis und Überflutungen in verschiedenen Reiseregionen. Wie das Forschungszentrum mitteilte, gab es in den vergangenen zwei Wochen in Griechenland Erdbeben mittlerer Stärke auf dem nördlichen Peloponnes und vor der Südküste Kretas. In Italien herrschen derzeit vulkanische Aktivitäten am Ätna auf Sizilien und auf der vorgelagerten Vulkan-Insel Stromboli.

Dem GFZ zufolge stehen zudem die Phlegräischen Felder westlich des Vesuv bei Neapel seit Monaten unter Beobachtung. Nach Angaben der GFZ-Vulkanologin Eleonora Rivalta befinden sie sich derzeit in einer "unruhigen" Phase. Der Vulkan verforme und entgase sich und löse viele kleine Erdbeben aus. Anzeichen für eine Eruption gebe es im Moment aber nicht, sie würde sich vermutlich einige Tage vorher ankündigen. Am Stromboli habe es zuletzt ein größeres Ereignis gegeben, was sonst nur alle paar Jahre auftrete. Am Ätna gab es der Professorin zufolge zuletzt Aktivitäten am Krater "Voragine" am Gipfel.

Hinsichtlich der Erdbebengefahr in Südeuropa erklärte der GFZ-Geomechanik-Professor Marco Bohnhoff, dass insbesondere die Länder Griechenland und Türkei in weiten Landesteilen grundsätzlich erdbebengefährdet sind. Die Erde bebe dort relativ häufig, meist aber mit geringen Auswirkungen. Als Beispiel nannte der Forscher die kürzlich aufgetretenen moderaten Erdstöße auf Kreta. Selten könne es aber auch zu größeren Erdstößen kommen, so etwa entlang der türkischen Schwarzmeerküste und insbesondere im Raum Istanbul. "Hierauf sollte man sich dahingehend mental vorbereiten, als dass man sich vor einer Reise verdeutlicht, wie man sich im Fall starker Erschütterungen verhalten sollte", empfahl Bohnhoff.

Der Berg Merapi spuckt vulkanisches Material aus 1 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Angga Budhiyanto

Hinweis Das GFZ weist darauf hin, dass solche Naturereignisse zumeist nicht (im Falle von Erdbeben) oder nicht genau (bei Vulkanen) vorherzusagen sind. Es gebe jedoch die Möglichkeit, sich unter anderem über die Angebote des GFZ darauf vorzubereiten.


GFZ-Informationsangebote und Downloads

  • Für Erdbeben empfiehlt das GFZ den kostenlosen Telegram-Bot vom Service des GEOFON-Programmes, um sich per Nachricht über Beben warnen zu lassen. Die entsprechende Anleitung finden Sie hier
  • Aktuelle Erdbeben-Informationen bietet der GFZ-Earthquake-Explorer
  • Hintergrundinformationen sowie Informationen über korrektes Verhalten bei Erdbeben, Tsunami und Vulkanausbrüchen bietet die GFZ-Infothek in der Rubrik "Wissen kompakt".
  • Außerdem werden die folgenden GFZ-Downloads empfohlen: Merkblatt Erdbeben, Merkblatt Tsunami, Merkblatt Vulkane
  • Darüber hinaus empfiehlt das GFZ, stets die offiziellen Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes zu beachten.

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 16. Juli 2024 | 19:30 Uhr

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