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Wissen-News Verkehrsbedingte Luftverschmutzung kann Bildung von Fettleber begünstigen
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31. Januar 2025, 15:39 Uhr
Starker Verkehr wirkt sich offenbar auch negativ auf die Leber aus. Wie eine australische Studie anhand von Mäusen ergeben hat, können sich durch die damit verbundene Luftverschmutzung Schadstoffe ansammeln und eine Fettleber verursachen.
Die Experten der Uni Sydney setzten dafür Mäuse der typischen Menge an Schadstoffen aus, die Menschen an einer Hauptverkehrsstraße in Sydney aufnehmen. Dies waren täglich zehn Mikrogramm Feinstaub (PM 2,5). Danach testeten sie die Leber der Mäuse nach vier, acht und zwölf Wochen auf Anzeichen von Entzündungen, Fibrosen, Zirrhosen sowie Zucker und Fetten. "Der Effekt des Feinstaubs war kumulativ", erklärt der Studienautor Min Feng. "Nach vier Wochen konnten wir noch keine großen Veränderungen feststellen, aber nach acht Wochen gab es eine komplette Umstellung der metabolischen Funktionen der Leber und nach zwölf Wochen waren dort signifikante Veränderungen messbar."
Möglichst verkehrsreiche Routen meiden
Die Feinstaubpartikel sorgten dafür, dass sich mehr Immunzellen in der Leber ansammelten, was zu einer Zunahme der Entzündungen führte. Dazu bildete sich auch mehr Narbengewebe. Außerdem wurde der Prozess der Fettproduktion in der Leber angekurbelt, was zu mehr potenziell gefährlichen Fetten wie Triglyceriden, Diacylglycerole und Ceramiden führte. Gleichzeitig speicherte die Leber weniger Zucker, was für den Energiehaushalt wichtig ist.
Die Forschenden stellten dabei Veränderungen in insgesamt 64 funktionalen Proteinen in der Leber fest, viele davon verbunden mit Erkrankungen wie Fettleber, Fehlfunktionen des Immunsystems oder Prozessen, die zu Krebs führen können. "Vorherige Studien hatten bereits gezeigt, dass stark verschmutzte Luft für Störungen der Leberfunktionen sorgen kann", erläutert Hui Chen, der Hauptautor der Studie. "Unsere Untersuchung hat zusätzlich ergeben, dass auch schon geringe Dosen davon gefährlich sein können. Offenbar gibt es kein sicheres Minimum an Feinstaubpartikeln, denen man ausgesetzt sein könnte."
Die Experten empfehlen daher, dass man sich möglichst von verkehrsreichen Orten fernhalten sollte, etwa, indem man die Spitzenstunden beim Verkehr meidet, beim Radfahren oder Spazieren stark befahrene Verkehrswege umgeht oder eine Maske trägt sowie bei starkem Verkehr im Auto die Fensterscheiben geschlossen lässt.
Links/Studien
Die Studie "Prolonged exposure to low-dose traffic-derived PM2.5 causes fatty liver disorder in mice" ist im Fachmagazin "Journal of Environmental Sciences" erschienen.
cdi
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 22. Oktober 2024 | 17:35 Uhr
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