WISSEN-NEWS Stress wirkt sich negativ aufs Hörvermögen aus
Hauptinhalt
12. Februar 2025, 09:38 Uhr
Bei einem Experiment an Mäusen hat sich gezeigt, dass sie Geräusche weniger laut wahrnahmen, nachdem sie einer stressigen Situation ausgesetzt wurden.
Wiederholter Stress hat negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, die über psychiatrische Störungen hinausgehen können. Sie können auch Veränderungen in der Art und Weise verursachen, wie wir die Welt wahrnehmen: kratzige Pullover oder strenge Gerüche irritieren uns; laute Geräusche lassen uns aufspringen.
Ein israelisches Forschungsteam wollte herausfinden, wie das Gehirn sensorische Informationen verarbeitet, wenn wir unter Stress stehen. Deswegen sperrte das Team Mäuse innerhalb einer Woche täglich für eine halbe Stunde in einen kleinen Raum – ein Stressfaktor für die Tiere. Anschließend wurde gemessen, wie die Tiere auf Geräusche reagieren.
Nach einer Woche Stress blieb die Fähigkeit der Tiere, "im auditorischen Hirnstamm" zu hören, normal. In dem auditiven Kortex hatten jedoch gestresste Tiere eine höhere spontane neuronale Aktivität gezeigt. Die Mäuse nahmen also Geräusche weniger laut wahr als sie eigentlich sind.
"Unsere Forschung legt nahe, dass wiederholter Stress nicht nur komplexe Aufgaben wie Lernen und Gedächtnis beeinflusst - es kann auch die Art und Weise verändern, wie wir auf alltägliche neutrale Reize reagieren", erklärt das Forschungsteam.
Links/Studien
Die Studie wurde am 11. Februar 2025 in der Fachzeitschrift PLOS-Biologie veröffentlicht: Repeated stress gradually impairs auditory processing and perception.
pk
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 28. Januar 2025 | 11:56 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/af80887b-643c-4d1b-af9a-ac2d6ff05d87 was not found on this server.