Bei der adoptiven T-Zell-Therapie werden patienteneigene Immunzellen (T-Zellen) aus dem Blut isoliert und im Labor therapiespezifisch modifiziert und vermehrt. Anschließend werden sie den Patienten per Infusion wieder zugeführt und zerstören Tumorzellen.
Bei der adoptiven T-Zell-Therapie werden patienteneigene Immunzellen (T-Zellen) aus dem Blut isoliert und im Labor therapiespezifisch modifiziert und vermehrt. Anschließend werden sie den Patienten per Infusion wieder zugeführt und zerstören Tumorzellen. Bildrechte: Anna Schroll/Leibniz-HKI

Wissen-News Mit Kochsalz gegen Krebs? Forscher aus Jena zeigen, wie Immunzellen aktiviert werden können

29. August 2024, 11:19 Uhr

Natriumchlorid ist nicht nur in der Küche eine wichtige Zutat, sondern offenbar auch im Kampf gegen Krebs. Experten aus Jena haben herausgefunden, dass die auch als Kochsalz bekannte Verbindung die Aktivität bestimmter Immunzellen gegen Krebs steigern kann.

War man mit einer Krebserkrankung früher meist dem Tode geweiht, so konnte die Forschung in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte erzielen und die Überlebensdauer bei hoher Lebensqualität für viele Krebsarten deutlich erhöhen. In jüngster Zeit hat sich vor allem die adoptive T-Zell-Therapie zu einem wirksamen Instrument der Behandlung entwickelt. Hier werden bestimmte körpereigene weiße Blutkörperchen, die T-Zellen, so modifiziert, dass sie gezielt Tumorzellen erkennen und bekämpfen können. Die Effektivität dieser Methode wird dabei durch die Stoffwechselaktivität der T-Zellen beeinflusst, die in der immunsuppressiven Umgebung eines Tumors gewöhnlich unterdrückt wird. Es ist deshalb wichtig, Faktoren zu identifizieren, die diese Unterdrückung überwinden.

Katharina Adick und Dr. Eckart von Hirschhausen 35 min
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Kochsalz unterstützt "Killer"-Funktion der T-Zellen

Ein Team der Jenaer Uniklinik und vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) hat nun einen dieser Faktoren gefunden: Natriumionen – ein Bestandteil von Natriumchlorid – verstärken die Effizienz antitumoraler T-Zellen. Die Forschenden konnten zeigen, dass Brustkrebs-Tumoren eine höhere Natriumkonzentration als gesundes Gewebe aufweisen und dass T-Zellen besonders stark gegen Tumoren agieren, wenn die unmittelbare Umgebung eine höhere Natriumkonzentration aufweist. Damit haben diese Patienten eine längere Überlebensdauer. "Wir konnten zeigen, dass Natrium die Immunantwort von CD8+-T-Zellen verstärkt", sagt der Studienautor Chang-Feng Chu.

Das Forschungsteam empfiehlt, Natriumchlorid künftig als einen positiven Regulator für die "Killer"-Funktion von T-Zellen einzusetzen. Dabei geht es nicht darum, dass die Patienten mehr Salz in der Ernährung zu sich nehmen. Vielmehr ist denkbar, dass die Immunzellen außerhalb des Körpers einer erhöhten Salzkonzentration ausgesetzt werden und nach Verabreichung an die Patienten hochaktiv gegen Tumorzellen zu Felde ziehen. Gewöhnliches Kochsalz könnte also adoptiv übertragene T-Zellen im Kampf gegen Krebs und möglicherweise auch gegen Infektionskrankheiten unterstützen, die eine Abwehr infizierter Zellen erfordern.

cdi/pm

Dieses Thema im Programm: MDR S-ANHALT | Sachsen-Anhalt heute | 29. Februar 2024 | 19:00 Uhr

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