Luftbild der Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften in Halle
In der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina diskutieren am 21. August 2024 Mediziner aus Halle, Leipzig und Jena über die Fortschritte in der Präzisionsonkologie. Bildrechte: IMAGO / Steffen Schellhorn

Wissen-News Personalisierte Krebsmedizin: Symposium zur Präzisionsonkologie in der Leopoldina

11. August 2024, 10:16 Uhr

Bei einem Symposium zur Präzisionsonkologie beraten Mediziner aus Halle, Leipzig und Jena am 21. August in der Leopoldina über die vielversprechenden Möglichkeiten einer personalisierten Krebsmedizin.

Auch wenn bei einer bestimmten Krebsart immer das gleiche Organ betroffen ist, ist Krebs dennoch nicht gleich Krebs. Um individuelle Tumore bestmöglich zu analysieren und Therapien gezielt auf deren spezifische Eigenschaften sowie die betroffenen Patienten auszurichten, braucht es eine personalisierte Krebsmedizin. Diese maßgeschneiderte Tumortherapie bezeichnet man als Präzisionsonkologie.

Voraussetzungen hierfür sind modernste molekulardiagnostische Verfahren wie Genomsequenzierung, Proteom- und Genexpressionsanalysen. Sie ermöglichen es, das individuelle Tumorgewebe detailliert zu charakterisieren. Wie der Sprung von dieser Grundlagenforschung zu personalisierten Krebs-Therapien gelingen kann, diskutieren am 21. August 2024 in der Leopoldina in Halle Mediziner des Krukenberg-Krebszentrum (KKH) der Universitätsmedizin Halle gemeinsam mit Kollegen aus Leipzig und Jena. Bei dem Symposium unter dem Motto "Präzisionsonkologie Heute – zwischen Forschung und Klinik" geht es laut Universitätsmidizin Halle auch um innovative Ansätze, die schon jetzt möglich sind.

Nach Angaben der KKH-Direktorin Haifa Kathrin Al-Ali ist der Diagnostik-Aufwand der Präzisionsonkologie zwar hoch, doch individuelle Ergebnisse und Nutzen für die Patienten seien auch deutlich höher als bei vereinheitlichten Krebs-Therapien. An dem 2023 gegründeten Zentrum für Personalisierte Medizin des KKH in Halle werden die im Rahmen der Präzisionsonkologie gewonnenen molekularen Befunde den Angaben zufolge in einem spezialisierten Tumorboard diskutiert, an dem Hämatologen, Onkologen, Humangenetiker, (molekulare) Pathologen, Radiologen, Bioinformatiker und weitere Fachrichtungen beteiligt sind. Dadurch sei die Entwicklung von Therapieplänen möglich, die auf individuellen genetischen Profilen der Patienten basieren, hieß es.

Termin für eine Darmspiegelung (Krebsvorsorge) 13 min
Bildrechte: Colourbox.de

(dn)

Korrektur In der ursprünglichen Fassung dieser Meldung hieß es, dass KKH sei 2023 gegründet worden. Das ist falsch, das Zentrum gibt es schon sehr viel länger. Neu gegründet wurde das Zentrum für Personalisierte Medizin innerhalb des KKH. Wir haben das korrigiert.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 26. Juli 2024 | 06:46 Uhr

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