Die Mondlandefähre Athena von Intuitive Machines trennt sich am 27. Februar 2025 von der Oberstufe der Falcon-9-Rakete von SpaceX. 3 min
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Fragen an Gerald Perschke aus der MDR-Wissenschaftsredaktion

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Raumfahrt Sonde Athena auf dem Mond gelandet, umgekippt und gescheitert

12. März 2025, 12:32 Uhr

Die private US-amerikanische Raumfahrtmission Prime-1 von Intuitive Machines ist mit der Landefähre Athena auf dem Mond gelandet. An Bord befindet sich ein Fahrzeug mit hochsensiblen Sensoren aus Jena. Wie bestätigt wurde, ist die Sonde umgekippt und damit verloren.

Die Sensoren aus Jena werden kein Wasser auf dem Mond erkunden. Die Mission der Sonde Athena ist gescheitert. Nach der erfolgreichen Landung von Firefly Aerospace vor einer Woche, konnte Intuitive Machines fünf Tage später am 6. März ebenfalls auf der Mondoberfläche aufsetzen, aber "wir glauben nicht, dass wir in der korrekten Haltung auf der Mondoberfläche sind", sagte Steve Altemus, President von Intuitive Machines bei der Pressekonferenz wenige Stunden nach der Landung.

Später wurde bekannt, dass die Sonde offenbar einige Hundert Meter neben der geplanten Landestelle aufsetze. Es gab noch Kommunikation mit Athena und ein Experiment (der Bohrer) sei kurz in Betrieb genommen worden. Da die Sonnenkollektoren jedoch keine Energie mehr generieren könnten, sei die Mission offizielle als beendet erklärt worden.

Die Sonde Athena im Anflug auf den Mond.
Das letzte Bild der Mission der Sonde Athena, zehn Kilometer über dem Mond. Bildrechte: Nasa

Die Landung erfolgte vollautomatisch und nur per Trägheitsnavigation, da Kameras und Laser durch den aufgewirbelten Mondstaub nicht sicher navigieren können. Gegen 18:30 Uhr setzte Athena am 6. März in der Nähe des höchsten Berges des Mondes, Mons Mouton, auf. Mons Mouton ist etwa 60 Kilometer vom Südpol entfernt. Damit ist es nach der chinesischen Chang’e-4-Mission und der indischen Chandrayaan-3-Mission die bisher südlichste Annäherung an den Mond.

Für Intuitive Machines war es die zweite Mondlandung. Auch vor einem Jahr gelang es nicht, die Landefähre Odysseus sauber aufzusetzen. Sie kippte ebenfalls um, konnte allerdings noch Daten senden. Das Unternehmen hat mit der Nasa einen Vertrag über insgesamt vier Missionen geschlossen. Sie gehören zum Programm Commercial Lunar Payload Services (CLPS), das wissenschaftliche und technologische Nutzlasten zum Mond liefern soll. 

Ein Sensor aus Jena auf der Suche nach Mondwasser – vielleicht

Athena sollte für einen ganzen Mondtag (das entspricht etwa 14 Erdentagen) in Betrieb sein, bevor die Mondnacht beginnt und die Energieversorgung damit unterbrochen worden wäre. Während dieser Zeit waren verschiedene Experimente auf dem Trabanten geplant. Eines davon bestand aus einem hüpfenden Mondfahrzeug namens Grace. Dieses sollte über die Mondoberfläche und in einen nahegelegenen Krater springen und nach Wassereis suchen.

Das dafür zuständige Gerät, der Lunar Radiometer (LRAD), wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Freien Universität Berlin bereitgestellt. Die verbauten Sensoren stammen vom Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) in Jena.

Finger halten thermoelektrischen Infrarotsensor des Leibniz-IPHT Jena
Finger halten den thermoelektrischen Infrarotsensor des Leibniz-IPHT in Jena. Bildrechte: Sven Döring/ Leibniz-IPHT

Die Sensoren sind darauf spezialisiert, Temperaturen über große Distanzen hinweg berührungslos zu erfassen. Sie arbeiten im infraroten Wellenlängenbereich und messen die von der Mondoberfläche abgegebene Wärmestrahlung. Anhand dieser Daten lässt sich nicht nur die Temperatur bestimmen, sondern auch die physikalische Beschaffenheit des Bodens, des Mondregolith, analysieren. "Athena" hatte außerdem einen Bohrer an Bord, der bis zu einem Meter unter die Mondoberfläche vordringen sollte, sowie ein Massenspektrometer, das flüchtige Stoffe erkennen kann. 

Wollen Sie mehr über den Mond erfahren?

Das letzte Bild der Sonde Athena wurde 10 Minuten vor der Landung aufgezeichnet. MDR Wissen berichtete in einem Livestream vom Planetarium Halle über die Landung und die Pläne für den Mond.

pk/gp/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 06. März 2025 | 16:00 Uhr

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