Es ist Kometen-Zeit am Nachthimmel. Tausende Astro-Begeisterte haben am vergangenen Wochenende am Abendhimmel mit professioneller Unterstützung nach C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas gesucht. Sternwarten und Planetarien hatten zum ersten deutschlandweiten Astronomietag geladen. An vielen Orten spielte das Wetter mit. Aber nicht jeder schaffte es, den Kometen zu erwischen. Und langsam wird die Zeit knapp. Noch bis zum kommenden Wochenende können wir den Kometen mit bloßem Auge am Himmel beobachten. "Die Sichtbarkeit mit dem freien Auge endet um den 25. Oktober herum, für Geübte unter einem dunklen Himmel vielleicht noch ein paar Tage später", sagte der Vorsitzende der Sternfreunde, der Leipziger Uwe Pilz. Ein Fernglas kann dabei hilfreich sein.

Bereits jetzt ist der Komet über 100 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der Komet selbst leuchtet nur noch sehr schwach. Nach Angaben des Kometen-Beobachtungsdienstes COBS (Comet Observation Database) liegt die Sichtbarkeit aktuell (Stand 23.10.2024) bei 3,6 mag. Die Abkürzung mag steht für Magnitude und je geringer der Wert, desto heller ist der Stern oder Planet. Die Sonne hat von der Erde aus betrachtet eine absolute Helligkeit von zirka -27 mag, der Vollmond von fast -13 mag und der Polarstern leuchtet mit fast 2 mag.

Jochen Eislöffel, Astronom an der Thüringer Landessternwarte Tautenburg, hat ganz besondere Aufnahmen des Kometen gemacht. Hier können Sie einen genauen Blick auf den "Schneeball" und seinen Schweif werfen. Unsere Kollegen vom Thüringen Journal zeigen die Bilder in ihrem Video.

Am 26. Oktober zur Langen Nacht der Sterne können Sie in Tautenburg selbst einen Blick durch das 2-Meter-Teleskop werfen. "Bei gutem Wetter ist es möglich, Beobachtungen des Sternhimmels mit dem 2-Meter-Spiegelteleskop direkt zu erleben", heißt es im Programm. Auch dann noch einmal Komet inklusive: "Ein besonderes Highlight wird die Beobachtungen des Kometen Tsuchinshan-ATLAS (C/2023 A3) sein. Der Komet ist nach Sonnenuntergang zu sehen (wenn das Wetter mitspielt)."

Je besser der Blick nach Westen, desto größer die Chancen auf den Kometen. Hier haben unsere Kollegen aus Dresden vergangene Woche im Erzgebirge wundervolle Kometen-Bilder gemacht.

Dass nicht alles, was abends am Himmel erscheint, ein Komet ist, zeigt diese Aufnahme aus Erfurt. Diese lange Reihe von Lichtern am Nachthimmel hat nichts mit dem Kometen zu tun. Dabei handelt es sich um Satelliten von SpaceX. Davon gibt es aktuelle fast 7.000. Bis 2025 sollen es sogar 12.000 sein. Astronomen machen sich deswegen bereits Sorgen, da sie die Sicht auf den Nachthimmel stören.

Auch die Internationale Raumstation ist immer wieder mit bloßem Auge über Mitteldeutschland zu sehen. Aktuell in den Morgenstunden. Am Donnerstag (24.10.) erscheint sie um 06:22 Uhr im Westen und fliegt dann gut fünf Minuten sichtbar in Richtung Osten. Am Freitag sehen Sie sie ab 07:09 Uhr. Hier finden Sie weitere Überflüge der Raumstation (als Ort eingestellt ist Halle/S., das können Sie natürlich ändern).

gp