Eine europäischen Vega C Rakete startet
Eine europäischen Vega-C -akete startet vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana. Bildrechte: picture alliance/dpa/CSG/Arianespace/CNES/ESA/S Martin

WISSEN-News Nach Fehlstart: Europas Vega-C-Rakete erfolgreich abgehoben

06. Dezember 2024, 10:46 Uhr

Europa kann wieder auf seine Leichtrakete Vega C setzen. Zwei Jahre nach einem Fehlstart hob die Rakete dieses Mal erfolgreich ab. Wichtig ist das auch für den unabhängigen Zugang zum All.

Erleichterung in der europäischen Raumfahrt: Knapp zwei Jahre nach einem Fehlstart ist eine Vega-C-Trägerrakete in der Nacht problemlos vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana Richtung Weltall abgehoben. Von einer "triumphalen Rückkehr zu alter Leistungsstärke" sprach der Chef der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Josef Aschbacher. Mithilfe der Rakete kann Europa nun wieder eigenständig leichtere Satelliten und Versuche in den Weltraum bringen.

Im Dezember 2022 war der erste kommerzielle Flug des Raketentyps fehlgeschlagen. Die Vega-C-Leichtrakete war am Donnerstagabend gegen 22.20 Uhr deutscher Zeit vom europäischen Weltraumbahnhof abgehoben. Nach etwa einer Stunde und 50 Minuten war der letzte Schritt des Starts vollbracht. Raketenbetreiber Arianespace lobte auf X eine "perfekt ausgeführte europäische Mission". Giulio Ranzo, Chef des Hauptauftragsnehmers Avio, sagte: "Heute Nacht haben wir die Leistung der Vega C wiederhergestellt."

Ariane 6 Rakete auf einer Startrampe 5 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

MDR AKTUELL Di 09.07.2024 16:48Uhr 04:33 min

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Vega C wichtig für europäischen Bedarf

Die Vega C ist eine Weiterentwicklung der Vega-Rakete, die von 2012 bis zu diesem Herbst leichte Satelliten ins All brachte. Der Esa zufolge kann die neue Rakete etwa 800 Kilogramm mehr Last transportieren, also insgesamt mehr als zwei Tonnen Nutzlast ins All bringen. Außerdem ist sie demnach billiger und kann Satelliten auf Umlaufbahnen in unterschiedlichen Höhen bringen. Europas Raumfahrt soll sie wettbewerbsfähiger machen. Laut Esa-Chef Aschbacher deckt die Vega-C genau den Bereich ab, den die Esa für sehr viele Missionen brauche. "Das ist wirklich ein Bedarf, den wir bisher nicht so erfüllen konnten." Wichtig sei nach dem Start, die Kapazitäten hochzufahren und so vier bis sechs Flüge pro Jahr durchführen zu können.

An den Start gegangen war die Vega-C eigentlich schon vor mehr als zwei Jahren. Während aber der Erstflug im Juli 2022 glückte, schlug der erste kommerzielle Flug im Dezember des gleichen Jahres fehl. Die Rakete kam wenige Minuten nach ihrem Start wegen eines technischen Problems bei einem Triebwerk von ihrem Kurs ab. Das Flugobjekt wurde zerstört und fiel ins Meer. Alle weiteren geplanten Starts bis jetzt wurden abgesagt. Ursprünglich hatte die Esa noch geplant, die Rakete bereits 2023 wieder ins All fliegen zu lassen. Letztlich analysierten und testeten die Esa und ihre Partner, allen voran der italienische Hauptauftragnehmer Avio, fast zwei Jahre, bis das Modell zurück auf die Startrampe kam. Avio räumte ein, dass eine problembehaftete Düse aus ukrainischer Produktion vor dem Fehlstart nicht oft getestet worden sei. Die neue Düse kommt aus Frankreich.

dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 06. Dezember 2024 | 07:15 Uhr

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