Eine Vega-C-Rakete wird am europäischen Weltraumbahnhof in Kourou fertiggestellt
Vorbereitung der Vega C auf ihren Start vom Weltraumbahnhof Courou. Bildrechte: picture alliance/dpa/Esa | M. Pédoussaut

Europeam Space Agency Europas Rakete Vega C soll zurück ins All

05. Dezember 2024, 06:48 Uhr

Der Fehlstart der Vega C vor zwei Jahren war ein schwerer Schlag für Europas Raumfahrt. Erstmals soll nun wieder eine Rakete des Typs abheben. Für die Esa geht es dabei um Grundsätzliches.

Fast zwei Jahre ist es her, dass der erste kommerzielle Flug der europäischen Rakete Vega C missglückte. Seitdem waren die europäische Raumfahrtbehörde Esa und ihre Partner mit Fehleranalyse und Tests beschäftigt. Nun soll die Rakete zurück auf die Startrampe und damit Europas Zugang zum All stärken. Geplant war der Start für den 4. Dezember 2024 um 22.20 Uhr deutscher Zeit am europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana. Wegen eines technischen Problems ist er jetzt auf den 5. Dezember (gleiche Zeit) verschoben worden.

Ariane 6 Rakete auf einer Startrampe 5 min
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Die Vega C ist eine Weiterentwicklung der Vega-Rakete, die von 2012 bis zu diesem Herbst leichte Satelliten ins All brachte. Laut Esa kann die neue Rakete, die kleiner ist als die große Ariane 6, etwa 800 Kilogramm mehr Last transportieren, ist billiger und kann Satelliten auf Umlaufbahnen in unterschiedlichen Höhen bringen. Erstmals gestartet war die neue Rakete im Juli 2022. Dabei ging noch alles gut. Doch im Dezember 2022 folgte ein schwerer Schlag: Wenige Minuten nach dem Start kam die Rakete von ihrem Kurs ab, weil es beim Triebwerk Zefiro-40 ein technisches Problem gab. Daraufhin wurde das Flugobjekt zerstört und fiel ins Meer. Alle weiteren geplanten Starts bis jetzt wurden abgesagt.

Eine Untersuchungskommission erklärte später, es habe an der Auskleidung des Schubdüsenhalses in dem Triebwerk eine unerwartete Erosion gegeben. Das verwendete Material sei wohl nicht homogen genug gewesen. Die ursprünglich in der Ukraine gebaute Düse werde jetzt in Frankreich gefertigt und mehrfach getestet, sagte Marino Fragnito vom italienischen Hauptauftragsnehmer Avio. Mit der Rückkehr der Vega C will die Esa endlich wieder mehr Möglichkeiten haben, um kleinere Satelliten eigenständig ins All zu befördern. Ob sie auch kommerziell ein Erfolg wird, ist angesichts vergleichsweise hoher Kosten unklar. Konkurrenten wie SpaceX können die Kosten durch wiederverwendbare Raketen deutlich drücken. Martin Tajmar, Raumfahrtexperte von der TU Dresden, glaubt daher, dass die Vega C eher ein Auslaufmodell sei. Ein knappes Dutzend Aufträge gibt es allerdings bereits. Passagier beim Comeback ist der Satellit Sentinel-1C des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 04. Dezember 2024 | 07:15 Uhr

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