Mikrotomographische Rekonstruktion des Kopfes und der vorderen Rumpfgliedmaßen des Trilobiten Protolenus Hupeolenus
Mikrotomographische Rekonstruktion des Kopfes und der vorderen Rumpfgliedmaßen eines Trilobiten in ventraler Ansicht.
Bildrechte: Arnaud MAZURIER, IC2MP, Univ. Poitiers

Wissen-News Pompeji-Trilobiten – 500 Millionen Jahre alte Fossilien in Asche konserviert

28. Juni 2024, 18:00 Uhr

Forscher haben im Atlas von Marokko 500 Millionen Jahre alte, perfekt erhaltene Trilobiten-Fossilien entdeckt. Aufgrund ihrer vollständigen Konservierung in Vulkan-Asche wurden sie als Pompeji-Trilobiten bezeichnet.

Forscher haben im Hohen Atlas von Marokko mehr als 500 Millionen Jahre alte Trilobiten entdeckt, die zu den am besten erhaltenen Fossilien ihrer Art gehören. Aufgrund ihrer bemerkenswerten Konservierung in Vulkan-Asche wurden die dreidimensionalen Fossilien als Pompeji-Trilobiten bezeichnet – in Anlehnung an die antike römische Stadt Pompeji, die bei einem Vesuv-Ausbruch 79. n.Chr. samt ihren Bewohnern unter Vulkanasche konserviert wurde.

Künstlerische Darstellung von Pompeji-Trilobiten
Trilobiten kurz vor ihrer "Bestattung" in einem Vulkanaschestrom vor 510 Millionen Jahren. Bildrechte: Prof. A. El Albani, Univ. Poitiers

Die im Kambrium lebenden Trilobiten gehören aufgrund ihres oft gut erhaltenen harten, verkalkten Exoskeletts zu den am besten untersuchten fossilen Meerestieren. Über 20.000 Arten wurden bislang von Paläontologen beschrieben. Durch die relativ geringe Weichteil-Konservierung war das wissenschaftliche Verständnis bisher dennoch begrenzt. Da die in Marokko entdeckten Trilobiten jedoch in heißer Asche im Meerwasser eingeschlossen waren, versteinerten ihre Körper sehr schnell, als sich die Asche in Gestein verwandelte – ähnlich wie bei den Bewohnern von Pompeji nach dem Ausbruch des Vesuv.

Mikrotomographische Rekonstruktion des Trilobiten Gigoutella mauretanica in ventraler Ansicht
Mikrotomographische Rekonstruktion des Trilobiten Gigoutella mauretanica in ventraler Ansicht. Bildrechte: Arnaud MAZURIER, IC2MP, Univ. Poitiers

Diese Asche-Formen konservierten jedes Segment der Trilobiten-Körper, ihre Beine und sogar die haarähnlichen Strukturen, die entlang der Gliedmaßen verliefen. Auch der Verdauungstrakt der Trilobiten wurde konserviert, nachdem er sich mit Asche gefüllt hatte. Selbst kleine "Lampenschalen", die am Exoskelett der Trilobiten befestigt waren, blieben wie zu Lebzeiten mit fleischigen Stängeln verbunden. Für den Studien-Hauptautor Abderrazak El Albani von der Universität Poitiers war die "Entdeckung von Fossilien in einem so bemerkenswerten Erhaltungszustand in einer vulkanischen Umgebung eine zutiefst aufregende Erfahrung".

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 13. Oktober 2023 | 16:51 Uhr

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