Christopher Columbus
Christoph Kolumbus vor der Weltkarte Mappa Mundi. Bildrechte: IMAGO/Zoonar

Neue Theorie Kolumbus war kein Italiener, sondern Spanier

14. Oktober 2024, 14:26 Uhr

Christoph Kolumbus stammte einer neuen Theorie zufolge nicht aus dem norditalienischen Genua, sondern aus dem spanischen Mittelmeerraum. Das wollen Forscher der Universität Granada anhand von DNA-Proben herausgefunden haben.

Über die Herkunft des Entdeckers Christoph Kolumbus gibt es eine neue Theorie. Spanische Wissenschaftler der Universität Granada wollen anhand von DNA-Proben des Seefahrers und seines Sohnes herausgefunden haben, dass der Entdecker Amerikas aus dem spanischen Mittelmeerraum stammte. Sie erklärten zudem, das Erbgut seines Sohnes Hernando enthalte auch Merkmale, die mit einer jüdischen Herkunft vereinbar seien. Lange Zeit war angenommen und gelehrt worden, dass Kolumbus aus der italienischen Hafenstadt Genua stammte.

Forscherteam überprüfte zahlreiche Theorien

Kolumbus nimmt das neue Land in Besitz. Christoph Kolumbus kniend, mit Fahne und Schwert in der Hand und zwei weiteren Männern mit Fahnen. Hinter Kolumbus sind weitere Männer an Land und in Booten zu sehen und drei Schiffe im Hintergrund. Auf der von Kolumbus benannten Insel San Salvador, die später Watling Island genannt wurde.
Kolumbus landet 1492 auf der Kariben-Insel San Salvador. Bildrechte: IMAGO/H. Tschanz-Hofmann

Die spanischen Forscher um José Antonio Lorente erläuterten ihre Theorie von der spanisch-jüdischen Herkunft von Kolumbus in der Dokumentation Colón ADN, su verdadero origen (Kolumbus DNA, seine wahre Herkunft) des spanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RTVE. Das Team hatte zahlreiche Theorien zu Kolumbus' Herkunft überprüft. Unter anderem nahmen die Forscher DNA-Proben von Männern mit dem Nachnamen Colombo in Norditalien, bei denen es jedoch keinerlei genetische Ähnlichkeiten zu Kolumbus gab. Letztlich kamen Lorente und sein Team zu dem Schluss, dass eine spanische Herkunft des Amerika-Entdeckers am wahrscheinlichsten sei.

Nahaufnahme: Hände einer älteren Personen halten aufgefächert sehr alte Fotos von Männern und einer Frau. Die Gesichter sind verschwommen. 4 min
Bildrechte: imago/Westend61 (M), MDR WISSEN

Entdeckung Amerikas 1492

Kolumbus (um 1451 bis 1506) stach im Auftrag der spanischen Krone in See und landete auf der Suche nach einem Seeweg nach Indien im Oktober 1492 in Amerika, von dem er allerdings zeitlebens annahm, dass es sich um Indien handle. Lange Zeit wurde angenommen und in Schulen auch gelehrt, dass der Seefahrer aus Genua stammte. Doch dies ist umstritten. Kritiker verweisen unter anderem darauf, dass er nicht auf Italienisch, sondern auf Spanisch geschrieben habe. Auch Portugal reklamiert den Seefahrer für sich - unter anderem, weil er 1479 auf der zu Portugal gehörenden Atlantik-Insel Porto Santo die Tochter des Insel-Gouverneurs geheiratet hatte.

dpa (dn)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 13. Oktober 2024 | 16:00 Uhr

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