Eine Frau greift sich in ihr dunkles, dünnes Haar.
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Friseur-Tipps Dünne Haare – was hilft?

10. September 2023, 09:04 Uhr

Natürlich träumen wir alle von schönen und dicken Haaren. Doch oft ist die Natur da etwas anderer Meinung. Stress, schlechte Ernährung oder auch die falsche Haarpflege lassen unsere Haare oft müde und schlapp aussehen. Doch genau das muss ja nicht sein. Mit den richtigen Tipps und Tricks geht schon einiges.

Was führt zu Haarausfall?

Ursachen für Haarausfall können sehr vielseitig sein. Vitamin- und Eisenmangel entstehen oft durch eine nicht optimale Ernährung und lassen sich recht leicht beheben. Zur Haarstärkung helfen vor allem Proteine, Zink, Eisen und B-Vitamine. Hormonelle Veränderungen oder andere Umstellungen im Körper sollten dagegen von einem Arzt begutachtet werden, da sie oft medikamentös behandelt werden müssen. Der Hautarzt ist hier ein guter Ansprechpartner. Kennt er den Grund für das dünner werdende Haar kann er personalisiert beraten und die nötigen Maßnahmen und Tinkturen empfehlen.

Ein gesunder Lebensstil ist natürlich essentiell. Stress sollte vermieden werden, denn dieser trägt zu einer erhöhten Talgproduktion bei. Und so entstehen mehr Schuppen, die den Haarausfall beschleunigen. Auch regelmäßiger Sport hilft Giftstoffe über Transpiration oder Hauttalg auszuscheiden. Wichtig: nach schweißtreibenden Aktivitäten unbedingt Haare waschen um Rückstände zu entfernen.

Von Natur aus dünne Haare

Wir gehen bei normalen Haaren etwa von einer Dicke von 0,12 Millimeter aus. Feines Haar hat oft nur die Hälfte an Substanz, da der innere Teil des Haares und die darüber liegende Schuppenschicht deutlich schwächer ausgebildet sind. Ist dies nicht "mechanischer Misshandlung" (z.B. falscher Kamm, zu oft Glätteisen verwendet, ständiges durch die Haare fahren) oder chemischer Überanspruchung (zu häufiges Färben, Dauerwelle) geschuldet und sind die Haare schon immer fein, dann sind wahrscheinlich die Gene Schuld.

Wo wenig Substanz ist, können wir Friseure und bis dato auch kein Produkt dieser Welt etwas dazu zaubern. Doch mit den richtigen Stylingtipps und aufbauenden Produkten lässt sich an der optischen Fülle und Stärke schon einiges dazu tricksen.

Die richtige Pflege

Haarfaserverstärker sind Panthenol oder Fruchtextrakte aus Ananas und Zitrone. Auch Aminosäuren (Eiweißbausteine) bauen das natürliche Keratin des Haares auf. Pflegeprodukte mit Hafer- oder Weizenprotein ummanteln das Haar, schützen es und verstärken damit.

Farbbehandlungen zur Verstärkung?

Ein Friseur schneidet die Haare einer grauhaarigen Frau.
Tipp vom Friseur: Gefärbtes Haar wirkt kräftiger. Bildrechte: imago/Westend61

Getöntes oder gefärbtes Haar wirkt kräftiger. Grund dafür ist das Anlagern von Farbpigmenten am Haarschaft. Diese wirken wie Haarschuppen und polstern das Haar auf. Doch Vorsicht: zu starke Kontraste wirken transparent und somit dünner. Auch blondierte Haare fassen sich stärker an. Hier werden die natürlichen Haarschuppen aufgestellt und verhaken sich ineinander. Wird allerdings zu oft blondiert, wird aus mehr Volumen schnell geschädigtes und somit dünneres Haar. Denn dadurch werden die Schuppen herausgerissen und der äußere Strukturring zerstört.

Der perfekte Haarschnitt

Volumengebend sind vor allem kompakte und wenig gestufte Haarschnitte. Auch die Kontur sollte möglichst wenig ausgedünnt oder fransig geschnitten werden. Messerhaarschnitte oder Effilieren mit einer "Zackenschere" sind bei mir verboten. Die Haare werden so fisseliger, hängen kraftlos herunter und reagieren mit Struktur bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Aufbaustyling und kleine Helfer

Haar
Tipp: Trockenshampoo gegen dünne Haare Bildrechte: Colourbox

Ein Geheimtipp ist z.B. Trockenshampoo und Volumentonic. Das ins nasse Haar geben, danach das Haar über Kopf antrocknen. So stehen die Haaransätze ca. 90° von der Kopfhaut ab und geben Ansatzvolumen und Stand. Ist das Haar trocken geföhnt, bitte sehr sparsam mit dem Produkt umgehen. Denn bei feinem Haar tritt sehr schnell der Umkehreffekt ein und das Haar fällt wieder zusammen.

Haar an der Luft zu trocknen ist mit Sicherheit die gesündeste Alternative, aber auch die volumenloseste. Denn so liegt der Haaransatz meist platt auf der Kopfhaut. Shampoos und Conditioner die volumengebend sind, können das Gesamtbild noch unterstützen. Aber auch hier gilt das Individualprinzip: Austesten, wie sich das Haar am besten anfühlt.

Dauerhafte und langfristige Kräftigung des Haares bedarf vor allem einer guten Versorgung der Haarwurzeln mit Nährstoffen. Friseurmeister Sven Hentschl rät zu Kopfhauttonic mit durchblutungsfördernden Koffein, was Vitamine, Spurenelemente und Mineralien zur Haarwurzel transportiert. Und ein gesunder Lebenswandel ist essentiell!

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 20. Juli 2020 | 17:00 Uhr

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