Ein fertiger VW ID.3 wird im Rahmen eines Presserundgangs in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in einen Autoturm transportiert. 1 min
Audio: Claudia Kemfert hält die EU-Zusatzzölle auf chinesische Elektroautos für sinnvoll. VW könnten sie aber nicht helfen. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Kahnert
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Elektromobilität Kemfert: EU-Zölle auf chinesische E-Autos werden VW nicht helfen

30. Oktober 2024, 18:33 Uhr

Die am Mittwoch in Kraft getretenen Zusatzzölle auf chinesische Elektroautos hält Energie-Ökonomin Claudia Kemfert für sinnvoll. Deutsche Autohersteller könnten nicht mit den Dumpingpreisen aus Asien mithalten. Die Probleme von Volkswagen ließen sich dadurch aber nicht lösen. Das Unternehmen habe die Elektromobilität verschlafen, meint die Expertin.

Energie-Ökonomin Claudia Kemfert hält die EU-Zusatzzölle auf chinesische Elektroautos für sinnvoll. Sie sagte MDR AKTUELL: "Die chinesischen Autos sind vom Staat hoch subventioniert". Deshalb kämen sie zu Dumpingpreisen auf den europäischen Markt. Deutsche Autohersteller könnten da nicht mithalten und müssten vor diesem Preiskampf geschützt werden.

Am Mittwoch sind die Zusatzzölle auf die Einfuhr von chinesischen Elektroautos in Kraft getreten. Der Höchstsatz beträgt 35,3 Prozent.

Autos mit Hybrid- oder Elektroantrieb für den Export in einem Terminal des Hafens Taicang 1 min
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Ab November 35 Prozent Zoll auf E- Autos aus China

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Kemfert: VW hat Elektromobilität verschlafen

Kemfert machte klar, dass die Zusatzzölle zwar einen ruinösen Preiskampf verhindern könnten, die Probleme von Volkswagen lösten sie aber nicht. Der Konzern habe die "Transformation hin zur Elektromobilität verschlafen". Außerdem seien die chinesischen Autos moderner. "Es handelt sich inzwischen um Entertainmentboxen", führte Kemfert aus.

Volkswagen plant nach Angaben des Gesamtbetriebsrats die Schließung von mindestens drei Werken in Deutschland. Zehntausende Arbeitsplätze sollen wegfallen, die verbleibenden Mitarbeiter weniger Lohn erhalten. Bereits Anfang September hatte der Autohersteller einen Sparkurs angekündigt, weil der Autoabsatz in Europa deutlich gesunken sei.

Kritik an Kürzungen bei Batterieforschung

Die Energie-Ökonomin machte für die Krise des VW-Konzerns die Politik mitverantwortlich. Sie habe viele Fehlentscheidungen getroffen und führe sie teilweise fort. Als Beispiel nannte sie die Lobgesänge auf den Verbrennermotor, obwohl der Absatz von E-Fahrzeugen weltweit rasant wachse.

Außerdem kritisierte sie, dass die Bundesregierung in der Forschung ausgerechnet im Bereich Batterien spare. Dabei sei das Gegenteil nötig. Die Batteriefertigung müsse gestärkt, die Ladeinfrastruktur ausgebaut und die Vorteile für Verbrenner abgeschafft werden. Kemfert sagte in Richtung Kanzler Olaf Scholz: "Da würde ich mir wünschen, dass man beim nächsten Industriegipfel darüber redet."

MDR (smk)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 30. Oktober 2024 | 19:00 Uhr

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