Nahost-Krieg Bundesregierung stellt Israel Kampfdrohnen zur Verfügung
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12. Oktober 2023, 20:45 Uhr
Die Bundesregierung stellt Israel zwei Kampfdrohnen zur Verfügung, die Deutschland von Israel geleast hatte. Zugleich gehen die Hamas-Angriffe auf Israel und die israelischen Luftschläge gegen Gaza unvermindert weiter.
- Israel bittet um Munition für Kriegsschiffe
- Luftangriffe auf Hamas-Eliteeinheit in Gaza
- 1.200 Tote und 340.000 Vertriebene im Gazastreifen
- Arabische Liga fordert Stopp israelischer Luftangriffe
Die Bundesregierung stellt Israel im Kampf gegen die Hamas zwei Kampfdrohnen zur Verfügung. Wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte, hat die Regierung einer entsprechenden "Unterstützungsanfrage" aus Israel zugestimmt. Demnach handelt es sich um Drohnen des Typs Heron TP aus israelischer Produktion, die Deutschland für die Ausbildung deutscher Drohnenpiloten in Israel ausgeliehen hatte. Insgesamt fünf dieser Drohnen wurden durch die Bundeswehr zu diesem Zwecke geleast.
Israel bittet um Munition für Kriegsschiffe
Außerdem bat Israel Deutschland auch um Munition für Kriegsschiffe. Das hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel mitgeteilt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurden unter anderem auch von israelischer Seite auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt. Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, erklärte Pistorius, der zugleich betonte: "Wir stehen an der Seite der Israelis."
Angriffe auf Hamas-Eliteeinheit in Gaza
Unterdessen hat Israel auch in der Nacht zu Donnerstag seine Angriffe auf den Gazastreifen fortgesetzt. Nach Angaben des Militärs richteten sich die jüngsten Attacken insbesondere gegen die Hamas-Eliteeinheit Nuchba. Die Nuchba-Einheit stecke hinter dem Angriff der Hamas auf Israel von Samstag.
Der Sprecher der israelischen Armee, Arye Shalicar, sagte MDR AKTUELL, es gebe noch immer Hamas-Terrorzellen, die sich in Israel versteckt hielten. Auch fünf Tage nach dem Hamas-Angriff vom Samstag komme es immer noch zu Feuergefechten. Auch würden noch immer Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Shalicar zufolge starben in dem Konflikt bislang rund 200 israelische Soldaten und etwa 1.000 Zivilisten.
1.200 Tote und 340.000 Vertriebene im Gazastreifen
Während Israel als Reaktion auf die Hamas-Angriffe unablässig Ziele im Gazastreifen bombardiert, wird die Lage für die eingeschlossene palästinensische Zivilbevölkerung immer prekärer. Wie palästinensische Medien unter Berufung unter Berufung des Gesundheitsministeriums in Gaza berichten, ist die Zahl der durch die Luftangriffe getöteten Menschen im Gazastreifen mittlerweile auf 1.200 gestiegen. Rund 5.600 seien verletzt worden. Nach UNO-Angaben sind rund 340.000 der 2,3 Millionen Einwohner des Gebietes durch den Krieg vertrieben worden. 65 Prozent der Vertriebenen befänden sich in Notunterkünften.
Arabische Liga fordert Stopp israelischer Luftangriffe
Die Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga forderten einen sofortigen Stopp der israelischen Angriffe und warnten vor "katastrophalen" humanitären Folgen und Sicherheitsrisiken durch eine Verschärfung des Konflikts. US-Präsident Joe Biden rief Israel dazu auf, nach den "Regeln des Krieges" zu handeln und das Völkerrecht zu achten.
Es gibt Anzeichen, dass Israels Armee in dem dicht besiedelten Gazastreifen eine Bodenoffensive starten könnte. 300.000 Soldaten sind bereits mobilisiert worden. Ob die Bodenoffensive auch wirklich kommt, ist nach Angaben des israelischen Militärs noch nicht entschieden. Aber man bereite sie vor, so ein Militärsprecher.
dpa/Reuters/AFP (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 12. Oktober 2023 | 09:00 Uhr