Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr EU-Kommission will jährlichen TÜV für ältere Autos
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24. April 2025, 20:42 Uhr
Autos und Transporter, die älter als zehn Jahre sind, sollen nach einem Vorschlag der EU-Kommission künftig jedes Jahr zur Inspektion. Die Zahl der Unfälle soll so reduziert und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht werden. Europaparlament und die EU-Staaten müssen dem Vorschlag noch zustimmen. Bisher müssen Fahrzeuge in Deutschland alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung.
- Autos, die älter als 10 Jahre sind, sollen in der EU künftig jährlich zur Inspektion.
- So soll die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht werden.
- Europaparlament und die EU-Staaten müssen dem Vorschlag der EU-Kommission noch zustimmen.
Die EU-Kommission will eine jährliche Pflichtinspektion für Autos einführen, die älter als zehn Jahre sind. Die Zahl der Verkehrsunfälle und Unfallopfer soll so gesenkt werden, hieß es am Donnerstag in Brüssel.
Jährliche Inspektion soll Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen
Die EU-Kommission rechnet damit, dass die Einführung jährlicher Prüfungen von Pkw und Kleintransportern zu einem Prozent weniger Verkehrstoten und Verletzten führe. Ältere Fahrzeuge seien pannenanfälliger. Zudem hätten Studien gezeigt, dass sie häufiger in Unfälle verwickelt seien und häufiger einen hohen Schadstoffausstoß hätten, so die Brüsseler Behörde weiter.
"Selbst wenn technische Defekte nur einen relativ geringen Anteil an den Unfallursachen ausmachen, kann die jährliche Inspektion älterer Autos einen erheblichen Unterschied machen. Dies gilt insbesondere für die Sicherheit." Im vergangenen Jahr starben nach Angaben der EU-Kommission rund 19.800 Menschen bei Verkehrsunfällen.
In Deutschland TÜV bisher aller zwei Jahre
In Deutschland müssen Fahrzeuge in der Regel alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung (HU), unabhängig davon, wie alt ein Fahrzeug ist. Für Neuwagen steht die erste Inspektion erst nach 36 Monaten an. Wer die Frist für den Termin verpasst und sich nicht rechtzeitig eine neue TÜV-Plakette abholt, muss im Fall einer Fahrzeugkontrolle mit einem Bußgeld rechnen. In vielen EU-Staaten müssen ältere Autos bereits jährlich zur Inspektion.
Die Kommission will außerdem neue Prüfmethoden für Feinstaub und Stickstoffoxid vorschreiben, um Betrug zu verhindern. EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas sprach von einem "großen Schritt nach vorne, um unsere Straßen sicherer und unsere Luft sauberer zu machen". Auch für Elektroautos sollen spezifische Kontrollen eingeführt werden.
TÜV-Verband: Vorschlag längst überfällig
Die Überarbeitung der europäischen Kontrollvorgaben sei "prinzipiell gut", erklärte der CDU-Verkehrspolitiker und EU-Abgeordnete Jens Gieseke. Den Vorschlag für einen jährlichen TÜV für ältere Fahrzeuge lehnte er mit Verweis auf höhere Kosten für Autofahrerinnen und Fahrer jedoch ab. Das bisherige System sei "auch für ältere Pkw ausreichend".
Der TÜV-Verband dagegen begrüßte den Vorstoß der EU-Kommission. Die Vorschläge seien überfällig und leisteten einen Beitrag zur Verkehrssicherheit, hieß es in einer Mitteilung. Das Durchschnittsalter des deutschen Pkw-Bestands steige seit Jahren kontinuierlich und liege aktuell bei 10,3 Jahren.
"In der Altersgruppe der zehn bis elf Jahre alten Fahrzeuge fällt bei der HU fast jedes vierte Fahrzeug (23 Prozent) mit erheblichen oder gefährlichen Mängeln durch. Insbesondere die Halter älterer Autos sind gefordert, regelmäßig in die Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge zu investieren", teilte der TÜV-Verband mit.
Bevor der Vorschlag der EU-Kommission in Kraft treten kann, müssen auch das Europaparlament und die EU-Staaten zustimmen.
dpa, AFP (smk)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. April 2025 | 16:04 Uhr