
Ukraine-News Kreml betont Ablehnung europäischer Friedenstruppen
Hauptinhalt
25. Februar 2025, 18:22 Uhr
- Wiederaufbau der Ukraine könnte mehr als 500 Milliarden Euro kosten
- Kreml weiter gegen Friedenstruppen in der Ukraine
- Russland begrüßt Resolution im UN-Sicherheitsrat zum russischen Angriffskrieg
- Laut französischem Präsident Macron ist eine Feuerpause "in den kommenden Wochen machbar"
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
18:21 Uhr | Toter nach russischem Angriff in der Ostukraine
In der ostukrainischen Stadt Kramatorsk ist durch russischen Beschuss mindestens ein Mensch getötet worden. Weitere 13 wurden verletzt, teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Filaschkin rief die verbliebenen Bewohner erneut auf, in sicherere Gebiete zu fliehen. Die Frontlinie verläuft etwa 20 Kilometer östlich der Industriestadt. Im benachbarten Gebiet Charkiw wurden in der Ortschaft Solotschiw durch russische Bomben mindestens zwei Zivilisten verletzt. Insgesamt fünf Gleitbomben habe die russische Luftwaffe gegen mehrere Orte eingesetzt, schrieb Gouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram. Gut zwei Dutzend Gebäude seien beschädigt worden.
17:33 Uhr | EU-Außenbeauftragte Kallas hofft auf Treffen mit Rubio
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hofft am Mittwoch in Washington auf ein Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio. Kallas will in der US-Hauptstadt Möglichkeiten für die Europäer sondieren, sich an den Ukraine-Gesprächen zwischen den USA und Russland zu beteiligen. Von US-Seite gab es vorerst jedoch keine Bestätigung für einen Termin bei Rubio. Am Montag hatte der französische Präsident Emmanuel Macron mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus beraten und danach von Fortschritten gesprochen. Am Donnerstag wird der britische Premierminister Keir Starmer in Washington erwartet. Die EU-Institutionen tun sich bisher laut Diplomaten dagegen schwer mit Kontakten zur neuen US-Regierung.
16:02 Uhr | Wiederaufbau der Ukraine könnte mehr als 500 Milliarden Euro kosten
Der Krieg in der Ukraine hat innerhalb von fast drei Jahren einen direkten Schaden von mindestens 176 Milliarden US-Dollar (rund 170 Milliarden Euro) verursacht. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der ukrainischen Regierung, der Weltbank, der Europäischen Kommission und den Vereinten Nationen hervor. Die Kosten für den Wiederaufbau der von Russland angegriffenen Ukraine werden auf mindestens 524 Milliarden US-Dollar (rund 506 Milliarden Euro) über die kommenden zehn Jahre geschätzt.
Als Grundlage für die Berechnungen diente der Zeitraum vom Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 bis zum 31. Dezember 2024. Am stärksten betroffen sind demnach die Bereiche Wohnungsbau, Verkehr, Energie, Handel und Industrie sowie Bildung.
15:30 Uhr | Medienberichte: Mehr als 95.000 russische Soldaten getötet
Bei den Kämpfen in der Ukraine sind laut Medienberichten mehr als 95.000 russische Soldaten getötet worden. Das Nachrichtenportal "Mediasona" stützte sich bei dieser Zahl auf in Zusammenarbeit mit dem russischen Dienst der britischen Rundfunkanstalt BBC zusammengetragene Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen. Am Dienstag waren auf der Website 95.300 getötete Soldaten verzeichnet, viele von ihnen mit ihrem Todestag und ihrem Alter. Von der Regierung in Moskau wurden die Zahlen weder bestätigt noch dementiert.
13:55 Uhr | Lammy: Russische Vermögen beschlagnahmen
Der britische Außenminister David Lammy spricht sich dafür aus, russische Vermögenswerte nicht mehr nur einzufrieren, sondern zu beschlagnahmen. "Europa muss selbstverständlich rasch handeln und ich bin der Meinung, dass wir von der Einfrierung von Vermögenswerten zur Beschlagnahme von Vermögenswerten übergehen sollten", sagt er im Parlament. Er betont, dass bei diesem Thema kein Alleingang einer Regierung möglich sei. "Wir müssen gemeinsam mit den europäischen Verbündeten handeln." Die Thematik sei bereits zwischen den G7-Staaten und anderen internationalen Verbündeten erörtert worden.
12:40 Uhr | Kreml: Ablehnung europäischer Friedenstruppen
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat nach einer Äußerung des US-Präsidenten Donald Trump zu europäischen Friedenstruppen in der Ukraine auf die Ablehnung Moskaus verwiesen. Es gebe eine Position des russischen Außenministers Sergej Lawrow dazu, sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. "Dem habe ich nichts hinzuzufügen und nichts zu kommentieren."
Trump hatte am Rande eines Besuches von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in Washington gesagt, dass Kremlchef Wladimir Putin europäische Friedenstruppen zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine akzeptieren würde.
12:02 Uhr | Selenskyj erhält Zustimmung als ukrainischer Präsident
Nach dem Scheitern am Vortag hat das ukrainische Parlament im zweiten Anlauf eine Resolution zur Unterstützung von Präsident Wolodymyr Selenskyj verabschiedet. Mit 268 Abgeordneten stimmte diesmal eine deutliche Mehrheit für den Entwurf. In der nun im zweiten Anlauf angenommenen Resolution stellt die Oberste Rada fest, dass Selenskyjs Mandat als Präsident weder vom ukrainischen Volk noch vom Parlament in Zweifel gezogen wird.
"Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj wurde in freien, transparenten und demokratischen Wahlen gewählt", heißt es in dem Dokument, an dessen Text nach dem Durchfallen am Montag nichts geändert wurde. Selenskyj werde gemäß Verfassung weiter im Amt bleiben, bis ein neu gewählter Präsident dieses übernehmen kann, heißt es in der Resolution zudem.
Selenskyjs reguläre Amtszeit war im Mai vergangenen Jahres ausgelaufen. Aufgrund des seit drei Jahren geltenden Kriegsrechts können keine Wahlen angesetzt werden.
11:25 Uhr | Festnahme in Bezug auf Angriff auf russische Ölraffinerie
Die russischen Behörden haben einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zufolge einen 17-Jährigen wegen des Verdachts des "Terrorismus und Hochverrats" festgenommen. Er soll Informationen gesammelt haben, um der Ukraine zu helfen, die russische Ölraffinerie in Rjasan mit Drohnen anzugreifen, berichtete die Agentur. Der Junge, dessen Name nicht genannt wurde, werde vorgeworfen, seit Herbst 2024 gegen Geld Informationen für den ukrainischen Geheimdienst gesammelt zu haben. Er habe sein Verbrechen im Verhör gestanden, hieß es.
10:46 Uhr | Russland begrüßt Resolution im UN-Sicherheitsrat
Russland hat die neu kommunizierte Haltung der USA zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine begrüßt. Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat eine von den USA eingebrachte Resolution verabschiedet, die eine vergleichsweise neutrale Position zu dem Konflikt einnimmt. Im Gegensatz zu einem Entwurf der EU wird dort Russland nicht als Aggressor benannt.
Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow erklärt, das Vorgehen der USA werde als ernsthafte Bereitschaft gewertet, eine friedliche Lösung zu finden.
Update 07:03 Uhr | Verletzte nach Drohnenangriff
Bei einem russischen Luftangriff in der ukrainischen Region Kiew ist eine 44-jährige Frau verletzt worden. Zudem seien mehrere Häuser beschädigt worden, teilt der Gouverneur der Hauptstadtregion, Mykola Kalaschnyk, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Frau habe Beinverletzungen erlitten und sei in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
In der gesamten Ukraine wurde in der Nacht Luftalarm ausgelöst, nachdem das Militär vor einem russischen Raketenangriff gewarnt hatte. Das volle Ausmaß des russischen Angriffs war zunächst unklar.
05:30 Uhr | Drohnenangriffe in Russland, Luftalarm in der Ukraine
Ukrainische Behörden haben am Dienstagmorgen in weiten Teilen des Landes Luftalarm ausgelöst. Auch in der Hauptstadt Kiew rief die Militärverwaltung die Menschen auf, in Schutzräumen zu bleiben, bis die Gefahr durch russische Raketen vorüber sei.
Russlands Verteidigungsministerium teilte mit, dass die russische Luftabwehr in der Nacht 19 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört habe.
05:15 Uhr | Russland und USA verhandeln erneut in Riad
Eine Woche nach dem Treffen zwischen Russlands Außenminister Sergej Lawrow und dem US-Außenminister Marco Rubio treffen in der saudiarabischen Hauptstadt Riad am Dienstag erneut diplomatische Delegationen beider Staaten zu Gesprächen zusammen. Es handele sich um ein "Nachfolgetreffen" zu den Gesprächen der vergangenen Woche, hieß es aus diplomatischen Kreisen.
Am vergangenen Dienstag hatten Washington und Moskau bei dem ersten Treffen Verhandlungen zur Beilegung ihrer Differenzen und zum schnellen Kriegsende vereinbart. Vertreter der Ukraine und der EU waren nicht eingeladen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Montag in einem Fernsehinterview erklärt, dass "die Europäer, aber auch andere Länder" das Recht und die Möglichkeit haben, an Friedensverhandlungen teilzunehmen.
02:00 Uhr | Macron sieht Chance für baldigen Waffenstillstand
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hält eine baldige Feuerpause in der Ukraine für möglich. "Ich denke, es kann in den kommenden Wochen erfolgen", sagte Macron nach einem Gespräch mit dem US-Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus in einem Interview des Senders Fox News. Trump hatte zuvor erklärt, der Krieg in der Ukraine könne "innerhalb von Wochen" beendet werden.
Die Initiative Trumps sei "eine sehr positive", sagte Macron in dem Interview in Bezug auf Trumps Entscheidung, Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin aufzunehmen. Nun sei es wichtig, einer Waffenruhe Verhandlungen über einen nachhaltigen Frieden folgen zu lassen. Dabei müsse es um Sicherheitsgarantien gehen, forderte Macron.
Für einen Abschreckungseffekt gegenüber Russland brauche es eine ukrainische Armee mit etwa 800.000 Soldaten. Der Franzose übte zudem Selbstkritk beim Umgang der Europäer mit Russland und den früheren Phasen des Ukraine-Konflikts. Der großangelegten Invasion vor drei Jahren sei "ein Mangel an Abschreckung" vorausgegangen. In der Folge habe Russland sich für den Angriffskrieg gegen das Nachbarland entschieden.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 25. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 25. Februar 2025 | 06:00 Uhr