Ukraine-News Rheinmetall liefert erste Gepard-Munition an die Ukraine
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05. September 2023, 22:46 Uhr
Diese Ukraine-News vom Dienstag, 5. September, sind beendet.
Ukraine-News vom Dienstag, 5. September 2023
- Munition für Gepard-Panzer in Ukraine angekommen
- Mutmaßlich illegales russisches Netzwerk zur Rekrutierung von Kubanern aufgedeckt
- Selenskyj ehrt Soldaten an der Front
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg.
22:39 Uhr | Ukraine: Tausende wehrpflichtige Männer aufgegriffen
Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 18 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz über 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht gehindert. "Insgesamt haben die Grenzer seit dem 24. Februar vorigen Jahres etwa 14.600 Personen festgenommen, die illegal die Ukraine verlassen wollten", sagte Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko im Nachrichtenfernsehen. Zusätzlich seien rund 6.200 Männer mit gefälschten Ausreisegenehmigungen erwischt worden.
21:42 Uhr | USA warnen Nordkorea vor Waffenlieferung
Die USA haben Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt. Falls Pjöngjang Moskaus Krieg gegen die Ukraine mit Rüstungsgeschäften unterstütze, werde dies "kein gutes Licht auf Nordkorea werfen, und sie werden in der internationalen Gemeinschaft einen Preis dafür zahlen", sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am Dienstag in Washington.
Nach US-Angaben plant Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ein Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Russland, um mit ihm über Waffenlieferungen an Moskau zu verhandeln. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte, er könne entsprechende Planungen nicht bestätigen.
20:53 Uhr | Kuleba drängt auf Taurus-Lieferung von Deutschland
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert Deutschland auf, schnellstmöglich Taurus Marschflugkörper zu liefern. "Jeder weitere Tag mit Diskussionen, mit Koordinierungstreffen, mit Reflexionsprozessen kostet die Ukraine Menschenleben", sagt Kuleba dem Nachrichtensender "Welt". Er sei Bundeskanzler Scholz zwar dankbar, aber man wisse, dass die Entscheidung nun bei ihm allein liege. "Ich möchte ihn nicht unter Druck setzen, aber ich hoffe, dass die Entscheidung jetzt schnell und nicht erst in einigen Monaten getroffen wird."
20:12 Uhr | Hersteller: Luftabwehrsystem Iris-T erfolgreich im Einsatz
Das moderne deutsche Luftabwehrsystem Iris-T hat in der Ukraine nach Angaben des Herstellers schon mehr als 100 Angriffe aus der Luft abgewehrt, darunter zum Beispiel Marschflugkörper und Drohnen. Harald Buschek, ein Geschäftsführer beim Hersteller Diehl Defence sagte am Dienstag, "wir haben eine nahezu hundertprozentige Abschussquote, das ist das, was uns von den ukrainischen Militärs zurückgemeldet wird". Es habe bislang "über 100 erfolgreiche Abschüsse" gegeben.
19:15 Uhr | Kiew und Lwiw sollen gefährdeten Welterbe-Status erhalten
Die Unesco hat sich für eine mögliche Aufnahme der Kiewer Sophienkathedrale und der historischen Altstadt von Lwiw auf die Liste des gefährdeten Weltkulturerbes ausgesprochen. Den beiden Welterbestätten drohe "Zerstörung", sagte der Chef des Welterbe-Programms der UN-Kulturorganisation, Lazare Eloundou, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag in Paris. Es habe bereits Angriffe auf die Pufferzonen rund um diese Stätten gegeben, sagte er. "Wir wissen nicht, was weiter geschehen wird."
Das Welterbekomitee tagt das nächste Mal vom 10. bis 25. September. Im Juli hatte die UN-Organisation gewarnt, dass der russische Angriffskrieg "eine wachsende Bedrohung für die ukrainische Kultur" darstelle.
18:53 Uhr | Polen stockt Verteidigungsausgaben auf
Polen will wegen des russischen Angrifsskriegs gegen das Nachbarland seinen Verteidigungsetat deutlich erhöhen. Präsident Andrzej Duda sagte am Dienstag der polnischen Nachrichtenagentur PAP zufolge, 2024 werde man "137 Milliarden Zloty (rund 30,6 Milliarden Euro) und damit mehr als vier Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben". Das ist ein Anstieg gegenüber den bereits in diesem Jahr eingeplanten vier Prozent und weitaus mehr als die von den Nato-Partnern vereinbarten zwei Prozent.
18:08 Uhr | Behörden: Russischer Zivilist getötet
In einem russischen Dorf an der Grenze zur Ukraine ist nach Behördenangaben am Dienstag ein Zivilist durch ukrainischen Beschuss getötet worden. Wie der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, mitteilte, wurde das Dorf Kosinka im Bezirk Graiworon mehrfach beschossen. Das Opfer sei noch vor Ankunft des Rettungswagens am Ort des Angriffs gestorben. Eine Frau sei bei dem Angriff verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden.
17:43 Uhr | Ukraine: Keine Lockerung der Sanktionen gegen Russland dulden
Die Ukraine weist den Vorstoß der Türkei zurück, Russland bei der Wiederaufnahme des Getreide-Abkommens womöglich Zugeständnisse zu machen. Die Regierung in Kiew werde keine Lockerungen der Sanktionen gegen Russland dulden, dies wäre eine Form des "Appeasement", sagt der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak der Nachrichtenagentur Reuters. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versuchte am Montag erfolglos, Russlands Staatschef Wladimir Putin zur Rückkehr zu dem Abkommen zu bewegen, mit dem der Export ukrainischen Getreides auf dem Seeweg über das Schwarze Meer gesichert werden soll.
Erdogan kündigte allerdings gemeinsam mit den Vereinten Nationen neue Vorschläge an. Dazu will er mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres nach türkischen Medienberichten am Rande der UN-Generalversammlung in New York Mitte des Monats sprechen.
17:05 Uhr | EU-Staaten beziehen weniger Erdgas aus Russland
Die Europäische Union wird dieses Jahr nach Einschätzung von Kommissionsvize Maros Sefcovic nur noch 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland beziehen. Das würde einer Halbierung entsprechen, sagte der slowakische Politiker in einem am Dienstag vorab veröffentlichten "Handelsblatt"-Interview. Die EU-Staaten müssten neue Partner finden.
Ganz auf russisches Gas zu verzichten, sei allerdings nahezu unmöglich. Vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 hatten die EU-Staaten rund 150 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Jahr aus Russland bezogen. Seitdem versuchen die EU-Länder, unabhängiger von Russland zu werden.
16:23 Uhr | Schoigu nennt ukrainische Gegenoffensive erfolglos
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die ukrainische Gegenoffensive als völlig erfolglos bezeichnet. Zugleich räumte er aber ein, dass die Lage in einem Teil der besetzten südukrainischen Region Saporischschja angespannt sei. "Die ukrainischen Streitkräfte haben an keiner Front ihre Ziele erreicht", teilt Schoigu mit.
"Am angespanntesten ist die Lage an der Saporischschja-Front", sagte er. Dort habe der Feind Brigaden aus seiner strategischen Reserve eingesetzt, deren Soldaten von westlichen Ausbildern geschult worden seien. Die Ukraine hatte dagegen zuletzt von Fortschritten bei ihrer Offensive im Süden berichtet.
15:05 Uhr | Russland: Versuchte Drohnenangriffe auf Moskau
Die Ukraine hat nach russischen Angaben erneut versucht, Moskau und die annektierte Halbinsel Krim mit Drohnen anzugreifen. Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach am Dienstag von einem versuchten "Terrorakt" der Ukraine auf der Krim, der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin von drei Drohnen, die die Hauptstadt treffen sollten.
Beim Abschuss einer der ukrainischen Drohnen, die Moskau treffen sollten, entstand Bürgermeister Sobjanin zufolge im Bezirk Istrinski nordwestlich der Hauptstadt Sachschaden durch herabfallende Trümmer. Bei keinem der drei versuchten Angriffe auf Moskau seien jedoch Menschen zu Schaden gekommen. Das russische Verteidigungsministerium teilte im Onlinedienst Telegram mit, eine Drohne sei über der Region Kaluga südwestlich von Moskau geflogen. Eine weitere Drohne wurde demnach nordwestlich von Moskau in der Region Twer abgeschossen. Das Ministerium machte jedoch keine Angaben dazu, ob die Drohnen Kurs auf Moskau genommen hatten.
13:56 Uhr | Foto soll General Surowikin zeigen
Der seit dem Putsch der Wagner-Söldner in Russland im Juni verschollene General Sergej Surowikin soll erstmals wieder in der Öffentlichkeit gesehen worden sein. Die TV-Moderatorin Xenia Sobtschak teilte am Montagabend auf Telegram ein Foto von Surowikin in Zivilkleidung mit seiner Frau an einem nicht näher genannten Ort in der russischen Hauptstadt Moskau. Das Foto sei am Montag aufgenommen worden.
Zuvor hatte die "New York Times" am Montag unter Berufung auf zwei US-Behördenvertreter und eine dem russischen Verteidigungsministerium nahestehende Quelle berichtet, dass Surowikin wenige Tage nach dem Tod des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz Ende August freigelassen worden sei. Am Montag hatte sich Verteidigungsminister Sergej Schoigu Medienberichten zufolge geweigert, Fragen zum Schicksal Surowikins zu beantworten.
13:31 Uhr | Ukrainisches Parlament entlässt Verteidigungsminister Resnikow
Das ukrainische Parlament hat Verteidigungsminister Olexij Resnikow erwartungsgemäß formell entlassen. Am Dienstag stimmte eine große Mehrheit der Abgeordneten für diesen Entschluss. Die Entlassung des Ministers war am Sonntag von Präsident Wolodymyr Selenskyj angekündigt worden.
Zu seiner Entlassung sollen Skandale um Korruption bei der Armeeversorgung und in den Wehrersatzämtern beigetragen haben. Resnikow hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Nachfolger ist der bisherige Chef des Fonds für Staatsvermögen, Rustem Umjerow.
13:29 Uhr | So geht es der ukrainischen LGBTQ-Community im Krieg
Massen-Versammlungen in ukrainischen Städten sind im Krieg verboten. Trotzdem gab es am vergangenen Wochenende eine kleine Aktion der ukrainischen LGBTQ-Community. Ein Bericht aus Charkiw im Audio.
13:25 Uhr | Bericht: 2022 mehr als 900 Tote und Verletzte durch Streumunition
Im Ukraine-Krieg sind einer Studie zufolge allein im Jahr 2022 mindestens 916 Menschen durch Streumunition verletzt oder getötet wurden. Einem Bericht der Beobachtungsstelle für Streumunition zufolge waren weltweit 1.172 Menschen von der in zahlreichen Staaten geächteten Munition betroffen. Das sei die höchste Zahl seit dem ersten, im Jahr 2010 veröffentlichten Bericht, teilte die in Genf ansässige Nichtregierungsorganisation mit.
12:38 Uhr | SAP stellt Support für russische Kunden ein
SAP macht beim geplanten Rückzug aus Russland den nächsten Schritt. Der Walldorfer Softwarekonzern teilte mit, Wartungsverträge mit dortigen Kunden würden nicht erneuert. Daher würden diese Verträge alle Ende 2023 auslaufen. SAP hatte bereits kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine Anfang 2022 den Ausstieg aus dem Russland-Geschäft angekündigt.
10:31 Uhr | Deutschland liefert Gepard-Munition an die Ukraine
Deutschland hat der Ukraine Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard geliefert. Die erste Auslieferung einer fünfstelligen Anzahl an Patronen sei nur wenige Monate nach einer entsprechenden Vereinbarung erfolgt, teilte das Bundesverteidigungsministerium in Berlin mit.
Der Aufbau der Produktionslinie zur Herstellung der Munition sei "innerhalb ambitionierter Zeitlinien gelungen", hieß es weiter. Die Produktion war aufwendig, weil die Munition des bei der Bundeswehr längst ausrangierten Flak-Panzers teilweise neu entwickelt werden musste.
09:29 Uhr | Kim Jong Un plant für Waffendeal Reise zu Putin
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will Medienberichten zufolge nach Russland reisen, um dort mit Präsident Wladimir Putin über Waffenlieferungen zu verhandeln. Moskau gehe es darum, sich Nachschub an Panzerabwehrwaffen und nordkoreanischen Artilleriegeschossen für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sichern, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Informanten in amerikanische und westalliierten Kreisen. Kim soll demnach auf fortschrittliche Technologie für Satelliten und U-Boote mit Atomantrieb hoffen. Außerdem bemühe er sich um Nahrungsmittelhilfe für sein verarmtes Land.
Kims Besuch soll dem Zeitungsbericht zufolge am Rande eines Wirtschaftsforums in Wladiwostok stattfinden, das für die Zeit vom 10. bis 13. September anberaumt ist. Wahrscheinlich werde Kim in einem Panzerzug nach Russland reisen, hieß es. Auch die "Washington Post" berichtete über das geplante Treffen.
07:12 Uhr | Offenbar Menschenhandel von Kubanern zur Unterstützung aufgedeckt
Kubanische Staatsbürger sind nach Angaben des dortigen Außenministeriums gezwungen worden, für Russland im Krieg in der Ukraine zu kämpfen. Nach Ministeriumsangaben operiert der Menschenhändlerring sowohl in dem karibischen Inselstaat als auch in Russland, um dort und auch auf der Insel lebende Kubaner für die Streitkräfte zu rekrutieren. Die kubanischen Behörden arbeiten demnach an der Zerschlagung des Netzwerks, Strafverfahren gegen die Beteiligten seien eingeleitet worden.
Der Kreml äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Ende Mai berichtete eine russische Zeitung aus der Stadt Rjasan, dass mehrere Kubaner im Gegenzug für die russische Staatsbürgerschaft in die Ukraine geschickt worden seien. Ob die Erklärung des kubanischen Außenministeriums im Zusammenhang mit dem Bericht aus Rjasan steht, war zunächst unklar.
06:53 Uhr | Russland meldet Abschuss ukrainischer Drohnen
Russland hat nach eigenen Angaben erneut ukrainische Drohnen zerstört. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums und des Moskauer Bürgermeisters haben die Luftabwehrsysteme über der Stadt Istra und in der Region Kaluga Drohnen abgeschossen, die auf die Hauptstadt Moskau gerichtet waren.
06:45 Uhr | Selenskyj verleiht Orden an Soldaten an der Front
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch unweit der Front in den Gebieten Donezk und Saporischschja die Soldaten nach einer erfolgreichen Offensive geehrt. Auf der offiziellen Website des Präsidenten waren Videos zu sehen, auf denen Selenskyj Orden verleiht und sich bei Sanitätern in einem Feldlazarett bedankt.
In seiner nächtlichen Ansprache aus einem Zug sagt Selenskyj, die Regierung in Kiew werde die Rückmeldungen der Soldaten über den Verlauf des Konflikts ernst nehmen. "Alles, was unsere Kämpfer gesagt haben, wird den Teilnehmern der Kommandositzungen vorgelegt, insbesondere was die elektronische Kriegsführung betrifft. Jungs, wir haben euch deutlich gehört."
Russland hat die Geländegewinne der Ukraine bislang nicht bestätigt. Ein Telegram-Account des russischen Verteidigungsministeriums zitierte einen Offizier mit dem Kampfnamen "Igel" mit den Worten: "Der Feind greift stark und ernsthaft an, aber wir bleiben standhaft. Wir werden sie nicht durchlassen."
00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 5. September 2023
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. September 2023 | 06:00 Uhr