Ukraine-News Moskau erneut von Drohnen angegriffen

30. Juli 2023, 20:45 Uhr

20:45 Uhr "Krieg kehrt nach Russland zurück"

Nach einem Drohnenangriff auf Moskau hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einer Rückkehr des Krieges nach Russland gesprochen. Bei einem Besuch in der West-Ukraine sagte Selenskyj, allmählich komme der Krieg in seine symbolischen Zentren und Militärstützpunkte zurück. Die Ukraine werde stärker.

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor den Abschuss von drei ukrainischen Drohnen in Moskau gemeldet. Dabei wurden am Morgen zwei Bürogebäude beschädigt, ein Flughafen musste kurzzeitig geschlossen werden. Zudem gab es nach russischen Angaben einen ukrainischen Angriff mit 25 Drohnen auf die annektierte Halbinsel Krim.

17:44 Uhr | Selenskyj erwartet neue Angriffe auf Energieinfrastruktur

Die Ukraine muss sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf erneute russische Angriffe auf die Energieversorgung in der kalten Jahreszeit vorbereiten. Selenskyj sagte, es sei offenkundig, dass der Feind im Herbst und im Winter versuchen werde, den Terror gegen die ukrainische Energiebranche zu wiederholen. "Wir sollte in jedem Fall darauf vorbereitet sein", betonte der Präsident.

14:37 Uhr | Medwedew bringt erneut Atomwaffen ins Spiel

Der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, hat erneut einen möglichen Atomwaffeneinsatz Russlands im Ukraine-Krieg ins Spiel gebracht. Der frühere Präsident verweist in einer Botschaft auf die ukrainische Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten und annektierten Gebiete sowie auf die russische Nukleardoktrin. Wenn die von der Nato unterstützte Offensive erfolgreich wäre und ein Teil Russlands abgetrennt würde, wäre Russland gemäß einem Präsidialerlass gezwungen, mit einer Nuklearwaffe zu reagieren.

13:33 Uhr | Papst fordert Russland zu Rückkehr zum Getreideabkommen auf

Papst Franziskus hat Russland aufgefordert, dem Getreideabkommen mit der Ukraine und der Türkei wieder beizutreten. Beim Angelus-Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte das katholische Oberhaupt vor Tausenden Pilgern, der Krieg in der Ukraine zerstöre alles, auch das Getreide. Der Schrei von Millionen Hungernden werde im Himmel gehört: "Ich appelliere an meine Brüder, die Regierenden in der Russischen Föderation, damit die Schwarzmeer-Initative wieder in Kraft gesetzt wird und das Getreide wieder sicher transportiert werden kann."

Die Schwarzmeer-Getreide-Vereinbarung hatte inmitten des russisch-ukrainischen Krieges den Export von fast 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmitteln über das Schwarze Meer ermöglicht. Vor zwei Wochen hatte Russland das Abkommen aufgekündigt.

13:08 Uhr | Putin verspricht russischer Marine 30 neue Schiffe

Der russische Präsident Wladimir Putin kündigt neue Schiffe für die Russische Seekriegsflotte an. Allein im laufenden Jahr werde die Flotte um 30 Schiffe verschiedener Klassen ergänzt, erklärte Putin bei einer Schiffsparade zum Tag der Russischen Seekriegsflotte in St. Petersburg.

11:55 Uhr | Wagner-Gruppe in Belarus hat kaum gepanzerte Fahrzeuge

Tausende Wagner-Söldner, die ein Militärlager in Belarus bezogen haben, verfügen nach britischen Geheimdienstinformationen kaum über gepanzerte Fahrzeuge. Das geht aus dem neusten Bericht des Verteidigungsministeriums in London zum Ukraine-Krieg hervor. "Bilder zeigen, dass seit Mitte Juli 2023 Hunderte von Fahrzeugen an der zuvor meist leeren Einrichtung eingetroffen sind. Davon getrennte Berichte legen nahe, dass es sich bei den sichtbaren Fahrzeugen um Lastwagen und Kleinbusse handelt mit wenigen gepanzerten Fahrzeugen", heißt es in der Mittelung. Es bleibe unklar, was mit dem schweren Gerät geschehen sei, das Wagner in der Ukraine verwendet habe.

Der britische Geheimdienst vermutet, dass die Wagner-Kämpfer gezwungen gewesen sein könnten, ihr ehemals schweres Gerät an das russische Militär zurückzugeben. Zugleich betont der Bericht, das Wagners Fähigkeit, an schweres Gerät und Fähigkeiten zum Lufttransport zu gelangen, Schlüsselfaktoren für die künftige Kampfkraft der Truppe sei. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

09:58 Uhr | 25 Drohnenangriffe auf die Krim abgewehrt

Auf der von Russland annektierten Krim sind nach Angaben der Behörden 25 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, hat das "Kiewer Regime" in der Nacht zu Sonntag versucht, Objekte auf der Halbinsel zu beschießen. Die Flugabwehr habe 16 Drohnen abgeschossen. Die anderen neun Flugobjekte seien durch die radioelektronische Abwehr nahe der Landspitze Tarchankut im Westen der Krim zum Absturz gebracht worden. Es gebe keine Schäden oder Verletzte.

Auf der Krim machen trotz des laufenden Ukraine-Krieges im Sommer viele Russen Urlaub. Moskau warf Kiew wegen der neuesten Drohnenangriffe auf die Schwarzmeer-Halbinsel "Terror" vor. Die ukrainische Führung hat angekündigt, die 2014 von Russland annektierte Krim im Zuge ihrer laufenden Gegenoffensive zurückerobern zu wollen.

07:08 Uhr | Moskau erneut von Drohnen angegriffen

Russlands Hauptstadt Moskau ist offiziellen Angaben zufolge erneut von ukrainischen Drohnen angegriffen worden. Das russische Verteidigungsministerium erklärte im Online-Dienst Telegram, eine der drei Drohnen sei über dem Gebiet der Moskauer Vorstadt Odinzowo abgeschossen worden. Zwei weitere Drohnen seien durch "elektronische Kampfführung ausgeschaltet" worden und in ein Bürogebäudekomplex im Neubauviertel Moskau City gestürzt. Hierbei sei niemand verletzt worden. Der Verkehr am internationalen Moskauer Flughafen Wnukowo wurde zeitweise eingestellt.

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte zuvor bei Telegram erklärt, bei dem Drohnenangriff seien die Fassaden zweier Bürohochhäuser leicht beschädigt worden. Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete die Attacke als "versuchten Terrorangriff" seitens der Ukraine, der "vereitelt" worden sei. Moskau liegt rund 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und war zuletzt mehrfach von Drohnen angegriffen worden.

06:25 Uhr | Mindestens ein Toter bei russischem Raketenangriff auf Sumy

Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Großstadt Sumy ist nach Behördenangaben mindestens ein Zivilist getötet worden. Die Polizei erklärte, fünf weitere Menschen seien bei dem Angriff, der auch eine Bildungseinrichtung getroffen habe, verletzt worden. Das Gebäude soll zerstört worden sein. Nach russischen Angaben soll die angegriffene Bildungseinrichtung seit 2022 von den ukrainischen Streitkräften genutzt worden sein.

01:08 Uhr | Putin verteidigt Repressionen gegen Regimekritiker

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die zunehmende Repression gegen kritische Stimmen im Land verteidigt und mit dem "bewaffneten Konflikt" gegen die Ukraine erklärt. Auf die Frage eines Journalisten zur Festnahme zweier Regierungskritiker in einer Pressekonferenz sagte Putin wörtlich: "Wir schreiben das Jahr 2023 und die Russische Föderation ist in einen bewaffneten Konflikt mit einem Nachbarn verwickelt. Und ich denke, wir müssen eine bestimmte Haltung gegenüber den Menschen einnehmen, die uns im Inland Schaden zufügen."

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 30. Juli 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 30. Juli 2023 | 06:00 Uhr

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Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade installieren Panzerabwehrminen und nicht explosive Hindernisse entlang der Frontlinie in der Nähe der Stadt Chasiv Yar. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian 24th Mechanised Brigade via AP | Oleg Petrasiuk