Ukraine-News Ukraine meldet neue Geländegewinne im Süden und Osten

24. Juli 2023, 22:29 Uhr

22:29 Uhr | Selenskyj: EU-Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide "inakzeptabel"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine mögliche Verlängerung der Einfuhrbeschränkungen für Getreide aus seinem Land in die EU als "absolut inakzeptabel" und "anti-europäisch" bezeichnet. In seiner abendlichen Videoansprache forderte er, Europa habe "die institutionelle Fähigkeit, vernünftiger zu handeln, als die Grenze für eine bestimmte Ware zu schließen".

Die westlichen Nachbarländer der Ukraine, Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei, hatten jüngst die EU aufgefordert, die Mitte September auslaufende Importbeschränkungen für Getreide und andere Agrarprodukte aus der Ukraine zu verlängern. Die Schutzmaßnahmen für Erzeuger von Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkernen waren eingeführt worden, nachdem die Landwirte dieser Länder über einen Preisverfall durch ukrainische Agrarprodukte geklagt hatten.

21:00 Uhr | Russland meldet drastische Steigerung bei Munitionsherstellung

Russland hat die Produktion von Munition und militärischem Gerät eigenen Angaben zufolge drastisch gesteigert. Wie Vize-Ministerpräsident Denis Manturow mitteilte, wurden seit Jahresbeginn "viele Waffentypen und Militärausrüstung in Mengen weit über denen des vergangenen Jahres" produziert. Bei Munition würden die monatlichen Lieferungen mittlerweile sogar die gesamten Bestellungen des vergangenen Jahres übersteigen, erklärte Manturow.

19:33 Uhr | Ukrainischer Militärbeamter wegen Korruptionsverdachts festgenommen

Ukrainische Ermittler haben den entlassenen Leiter eines Kreiswehrersatzamtes von Odessa wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. Der Beamte soll sich illegal bereichert haben, indem er Männer gegen Bestechungsgeld vom Kriegsdienst freistellte. Zudem soll er sich in Spanien Immobilien in Millionenhöhe zugelegt haben. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.

Im Juni war einer Mitteilung des Präsidialamts zufolge Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj angewiesen worden, den Mann unverzüglich zu entlassen. Die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" hatte zuvor berichtet, dass Familienmitglieder des Militärbeamten Ende 2022 Immobilien für über drei Millionen Euro an der spanischen Küste und Luxusautos gekauft hätten. Der Fall war bereits im April durch einen Ex-Abgeordneten publik gemacht worden. Kiew reagierte jedoch erst nach dem Medienbericht.

19:21 Uhr | Guterres ruft Russland zu Rückkehr zum Getreideabkommen auf

UN-Generalsekretär António Guterres hat Russland auf dem Ernährungsgipfel der Vereinten Nationen in Rom zu einer Rückkehr zum Ukraine-Getreideabkommen aufgerufen. Guterres sagte zum Auftakt des Gipfels in der italienischen Hauptstadt, der vom Rückzug Moskaus ausgelöste Anstieg der Lebensmittelpreise habe "besonders zerstörerische Auswirkungen für gefährdete Länder, die darum kämpfen, ihre Bevölkerung zu ernähren". Ziel des dreitägigen Treffens ist es, zusätzliche Mittel für Investitionen in ertragreichere und widerstandsfähigere Lebensmittelsysteme zu mobilisieren.

17:10 Uhr | Korrespondentin wirft Russland Zerstörung ukrainischer Identität in Odessa vor

Nach Angaben von MDR AKTUELL-Korrespondentin Andrea Beer hat die Ukraine eine Liste erstellt, aus der hervorgeht, dass allein am Sonntag im Rahmen russischer Luftangriffe fast 30 Gebäude der zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Altstadt von Odessa beschädigt wurden. Dazu gehöre auch die Verklärungskathedrale. Beer zufolge haben die Angriffe auf Kulturgüter in Odessa das klare Ziel, die ukrainische Identität in der Stadt zu zerstören.

Russland selbst bestreitet einen Angriff auf die Verklärungskathedrale. Nach Angaben von Kremlsprecher Dimitri Peskow wurde das Gotteshaus vielmehr durch eine ukrainische Luftabwehrrakete zerstört. Die russischen Streitkräfte würden keine "Gotteshäuser, Kirchen oder andere derartige Einrichtungen" angreifen, sagte Peskow. Der ukrainische Außenminister Dimitri Kuleba hatte hingegen zuvor russische Einheiten für die Angriffe auf religiöse Unesco-Stätten in Odessa in der Nacht zum 23. Juli verantwortlich gemacht.

16:34 Uhr | Mehr als eine Milliarde Euro Spenden für Ukraine

Die Menschen in Deutschland haben 2022 mehr eine Milliarde Euro für die Nothilfe in der Ukraine gespendet. Wie das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin mitteilte, wurde eine Rekordsumme von 1,012 Milliarden Euro für die Menschen in der Ukraine aufgebracht.

Laut DZI erhielten insgesamt 43 Organisationen Spenden im Rahmen der Ukraine-Nothilfe. So sammelte allein die Aktion Deutschland Hilft 253 Millionen Euro. Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe kam auf 149,3 Millionen Euro. Das DRK, der Caritasverband und die Diakonie Katastrophenhilfe erhielten 83,8 Millionen, 41,7 Millionen und 31 Millionen Euro an Ukraine-Spenden.

Update 11:42 Uhr | Ukraine meldet zurückeroberte Gebiete im Süden und Osten

Das ukrainische Militär hat in der vergangenen Woche nach Angaben der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maljar zwölf Quadratkilometer Territorium im Landessüden zurückerobert. Nahe der umkämpften Stadt Bachmut im Osten habe man weitere vier Quadratkilometer zurückgewonnen.

Damit ergeben sich seit Beginn der Gegenoffensive insgesamt 227 Quadratkilometer, die die Ukraine nach eigenen Angaben von Russland zurückerobert hat. Zum Vergleich: 227 Quadratkilometer entsprechen annähernd der Fläche der Stadt Duisburg in Nordrhein-Westfalen.

Vize-Verteidigungsministerin Maljar erklärte weiter, Soldaten rückten auf die Städte Melitopol und Berdjansk am Asowschen Meer vor. Im Osten konzentrierten sich die Kämpfe weiterhin auf Bachmut. Im Süden der Stadt komme die ukrainische Armee voran, im Norden hielten russische Truppen aber an "jedem Zentimeter und Meter" fest.

08:29 Uhr | Offenbar erneuter russischer Angriff auf Region Odessa

Bei neuen russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hafenregion Odessa am Schwarzen Meer sind nach offiziellen Angaben drei Menschen verletzt worden. Die Flugabwehr habe einige Drohnen abgewehrt, es habe aber auch Einschläge in Donauhäfen gegeben, teilte die Heeresstelle Süd mit. Drei Hafenarbeiter seien verletzt worden, sagte eine Sprecherin. Ein Getreidesilo und mehrere andere Lager im Hafen wurden beschädigt.

Nach dem Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides attackiert Russland verstärkt mit Drohnen und Raketen die Region Odessa. Auch die Millionenstadt selbst gerät immer wieder unter Feuer. In der Nacht zum Sonntag gab es Treffer in der zum Weltkulturerbe erklärten Altstadt, die russisch-orthodoxe Verklärungskirche wurde schwer beschädigt. Mindestens ein Mensch wurde getötet, mehr als 20 wurden verletzt.

08:05 Uhr | Russland meldet ukrainischen Luftangriff auf die Krim

Russland hat erneut einen ukrainischen Luftangriff auf die annektierte Halbinsel Krim gemeldet. Dabei sei ein Munitionsdepot in der Stadt Dschankoi getroffen worden, teilte der eingesetzte Gouverneur Sergej Axjonow mit. Auch ein Wohngebäude in der Region sei getroffen worden. Die Luftabwehr habe elf Dohnen abgefangen. Der Bahn- und Fahrzeugverkehr auf der Trasse zwischen Dschankoj und der Regionalhauptstadt Simferopol wurde eingestellt.

In sozialen Netzwerken waren Videos mit einer großen Rauchwolke zu sehen. Zunächst war unklar, ob das Munitionslager direkt von einer Drohne oder von herabfallenden Drohnentrümmern getroffen wurde.

Bei Dschankoi liegt ein russischer Luftwaffenstützpunkt, nach ukrainischen Angaben ist das Gebiet zum größtem russischen Militärstützpunkt auf der Krim geworden. Erst am Samstag hatte Russland einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Krim gemeldet.

Update 07:28 Uhr | Zwei Drohnen über Moskau zum Absturz gebracht

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin bei einem Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Mitgliedern der russischen Regierung im Moskauer Kreml.
Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin Bildrechte: imago images/Russian Look

Moskau ist nach russischen Angaben in der Nacht von zwei Drohnen angegriffen worden. Verletzt worden sei niemand, es gebe keine größeren Schäden, teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin mit. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Luftabwehrsysteme in Moskau hätten einen ukrainischen Drohnenangriff verhindert. Zwei Drohnen seien abgefangen und zerstört worden. Das Ministerium sprach von einem "terroristischen Angriff". Nach Angaben der Militärs wurden die Drohnen mit Störfunk zum Absturz gebracht.

Ein Blick auf ein beschädigtes Geschäftszentrum in der Straße Likhacheva Prospekt nach einem Drohnenangriff.
Die Drohnen haben nach russischen Angaben zwei Gebäude in Moskau beschädigt – darunter ein Bürogebäude. Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Ein Mitarbeiter der Notfalldienste sagte, eine Drohne sei im Zentrum der Hauptstadt entdeckt worden, eine weitere habe im Süden der Stadt ein Bürohochhaus getroffen. Dabei sei eine Explosion zu hören gewesen. Sobjanin sprach von zwei Gebäuden, die getroffen worden seien.

Aus der Ukraine gab es zunächst keine Bestätigung des Drohnenangriffs.

03:50 Uhr | Umfrage zeigt gespaltene Meinung zu Russland in Ost- und Westdeutschland

Wenn es um den richtigen Umgang mit Russland geht, sind die Deutschen in Ost und West sehr unterschiedlicher Meinung. Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur stimmten 37 Prozent der Befragten der Aussage zu, "Russland ist ein Land, mit dem sich die Bundesregierung besser gut stellen sollte".

Jeder zweite Teilnehmer der Umfrage äußerte sich dazu ablehnend. Die Zustimmung lag allerdings bei den Menschen in den östlichen Bundesländern wesentlich höher als bei den Wahlberechtigten auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik.

03:50 Uhr | Drohnenteile im Zentrum von Moskau entdeckt

In Zentrum von Moskau sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass Drohnenteile gefunden worden. Nach vorläufigen Informationen gebe es keine Verletzten, berichtete Tass unter Berufung auf Rettungsdienste. Bewohner mehrerer Bezirke im Südwesten und Süden Moskaus berichteten von Explosionsgeräuschen, heißt es auf Telegram-Kanälen, die mit dem russischen Geheimdienst FSB in Verbindung gebracht werden. Die Drohnenteile waren unweit des russischen Verteidigungsministeriums entdeckt worden.

01:29 Uhr | Putin: Russland kann ukrainische Getreidelieferungen ersetzen

Wenige Tage nach dem Stopp des Getreideabkommens durch Moskau hat der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, Russland sei bereit, ukrainische Getreidelieferungen zu ersetzen. "Ich möchte versichern, dass unser Land in der Lage ist, ukrainisches Getreide sowohl auf kommerzieller als auch auf unentgeltlicher Grundlage zu ersetzen, zumal wir in diesem Jahr eine weitere Rekordernte erwarten", schrieb Putin in einem Statement auf der Website des Kreml anlässlich des am Donnerstag stattfindenden Russland-Afrika-Gipfels im russischen St. Petersburg.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 24. Juli 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. Juli 2023 | 06:00 Uhr

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