Russischer Angriff auf Ukraine Ticker vom Dienstag: 20.000 Menschen können belagertes Mariupol verlassen
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15. März 2022, 23:05 Uhr
Aus der belagerten Hafenstadt Mariupol sind 20.000 Menschen in Privatautos entkommen. Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland werden am Mittwoch fortgesetzt. Wegen des Ukraine-Krieges sind inzwischen mehrere Hunderttausend Nato-Soldaten in Europa in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Nach ihrem Anti-Kriegsprotest im Staats-TV ist eine russische Journalistin zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Aktuelle Entwicklungen zum Ukraine-Krieg im Ticker.
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist derzeit schwierig, da wegen der Kämpfe kaum noch unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.
- Nato-Staaten haben bereits mehrere Hunderttausend Soldaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
- Journalistin nach Protest im Staatsfernsehen gegen russischen Krieg zu Geldstrafe verurteilt.
- Sachsen-Anhalt will Privathaushalte bei Aufnahme von Flüchtlingen unterstützen.
- Die ukrainische Regierung bittet um Spenden in Kryptowährungen.
- Im belagerten Mariupol werden Tausende Todesopfer befürchtet.
- Aktuelle Entwicklungen und Hintergründe zum Ukraine-Krieg
- Karte der Ukraine
23:50 Uhr | Kaczynski fordert internationale Friedensmission
Der Chef der regierenden PiS-Partei in Polen, Jaroslaw Kaczynski, ist für eine internationale Friedensmission in der Ukraine. "Ich denke, dass eine Friedensmission notwendig ist - Nato, möglicherweise eine breitere internationale Struktur - jedoch eine Mission, die in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen, die auf ukrainischem Gebiet agiert", sagte Kaczynski nach dem Treffen zwischen dem ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien in Kiew. Kaczynski hatte ebenfalls an den Gesprächen teilgenommen.
22:12 Uhr | EU-Staaten halten 10.000 Krankenhausbetten für ukrainische Patienten frei
Die 27 EU-Mitgliedstaaten halten insgesamt mehr als 10.000 Krankenhausbetten für Flüchtlinge aus der Ukraine bereit. Das teilte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und der französische Gesundheitsminister Olivier Véran mit. Um den Transfer von vor dem Krieg geflohenen Ukrainern in europäische Krankenhäuser zu regeln, sollen an den Grenzen zwischen der EU und der Ukraine Gesundheitseinrichtungen entstehen. Hier solle der Gesundheitszustand der Menschen geprüft werden. Die Entsendung von medizinischem und pflegerischem Personal in die Grenzländer sei hingegen nicht vorgesehen. Die EU schicke aber Medikamente und medizinische Ausrüstung, um die Krankenhäuser dort zu entlasten.
21:15 Uhr | 20.000 Menschen verlassen belagertes Mariupol
Rund 20.000 Menschen haben nach ukrainischen Angaben am Dienstag die belagerte Hafenstadt Mariupol in der Südukraine verlassen können. Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, die Menschen seien in Privatautos über den humanitären Korridor aus der Stadt gefahren. Mariupol wird seit fast zwei Wochen von russischen Truppen belagert und ist seitdem von der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Energie abgeschnitten. Hilfsorganisationen beschreiben die Lage vor Ort als katastrophal. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden bereits rund 2.200 Einwohner durch die Kämpfe getötet. Mehrere vorausgegangene Versuche, Zivilisten aus Mariupol in Sicherheit zu bringen, waren fehlgeschlagen. Die russische und die ukrainische Seite machten sich gegenseitig dafür verantwortlich.
21:05 Uhr | Gespräche zwischen Russland und Ukraine gehen Mittwoch weiter
Die Gespräche zwischen der ukrainischen und der russischen Regierung werden am Mittwoch fortgesetzt. Das teilte der ukrainische Unterhändler und Präsidentenberater, Mychailo Podoljak, mit. Auf Twitter schrieb er von einem komplexen und zähen Verhandlungsprozess. Es gebe grundlegende Widersprüche, aber auch Raum für Kompromisse. Beide Seiten verhandelten am Montag und Dienstag in Videoschalten. Die Ukraine fordert eine Waffenruhe und einen Abzug der russischen Truppen. Moskau verlangt unter anderem, dass Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch sowie die ostukrainischen Separatistengebiete als unabhängige Staaten anerkennt.
20:50 Uhr | 35-stündige Ausgangssperre in Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew gilt seit 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine 35-stündige Ausgangssperre. Bürgermeister Vitali Klitschko hat angekündigt, dass die Ausgangssperre bis Donnerstagmorgen gilt. In dieser Zeit dürfe sich niemand ohne Genehmigung in der Stadt bewegen, es sei denn man suche Schutz in einem Luftschutzraum. Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt befinden sich noch rund die Hälfte der einst 3,5 Millionen Einwohner.
20:25 | Russland verhängt Einreisestopp gegen Trudeau
Auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau darf nicht mehr nach Russland einreisen. Wie das russische Außenministerium mitteilte, gilt das Einreiseverbot für insgesamt 313 kanadische Regierungsvertreter und Offizielle. Es handle sich um eine Antwort auf kanadische Einreiseverbote für russische Spitzenpolitiker. Zuvor hatte Russland bereits US-Präsident Joe Biden und weiteren Mitgliedern der US-Regierung die Einreise verboten.
20:10 Uhr | EU setzt viertes Sanktionspaket in Kraft
Die EU hat weitere Sanktionen gegen Russland in Kraft gesetzt. Das bereits vierte Sanktionspaket wegen des Angriffs auf die Ukraine umfasst unter anderem eine Ausfuhrsperre für Luxusgüter. Darunter sind Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro. Zudem wurden Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie erlasen. Verboten sind auch neue Investitionen in den russischen Energiesektor. Der Import von Gas, Öl und Kohle aus Russland bleibt jedoch weiter möglich, weil Länder wie Deutschland die Energieversorgung der EU ohne die Lieferungen für nicht gesichert halten. Auf der Sanktionsliste der EU steht nun auch der russische Milliardär und bisherige Eigentümer des britischen Fußballclubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch. Sein Vermögen in Europa wird eingefroren.
19:55 Uhr | Virologe Kekulé holt schwerkranke Schwiegermutter aus Ukraine
Gemeinsam mit einer Begleiterin hat Prof. Alexander Kekulé die schwerkranke Mutter seiner Frau auf eigene Faust aus der ukrainischen Stadt Riwne nach Deutschland geholt. Was er dabei erlebt hat, schildert er in einer Sonderfolge seines Podcasts.
19:00 Uhr | EU stellt Impfstoffe für Flüchtlinge bereit
Die EU will Flüchtlingen Impfstoffe gegen Masern, Polio, Tuberkulose und Covid bereitstellen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte, die Impfquote in der Ukraine sei bei mehreren durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten sehr niedrig, insbesondere bei Kindern. Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weniger als 35 Prozent der Ukrainer komplett gegen Covid-19 geimpft.
18:45 Uhr | Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien erreichen Kiew
Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien sind nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in Kiew angekommen. Dazu postete er am frühen Abend auf Twitter Bilder. Sie zeigen ihn mit seinem Vize Jaroslaw Kaczynski sowie Tschechiens Ministerpräsidenten Petr Fiala und seinem slowenischen Amtskollegen Janez Jansa an einem Tisch mit einer Karte der Ukraine. Wo das Foto entstanden ist, teilte er nicht mit. Die drei Regierungschefs wollen sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Sie waren mit dem Zug nach Kiew gereist.
18:35 Uhr | US-Kameramann nahe Kiew getötet
In der Ukraine ist ein Kameramann des US-Fernsehsenders Fox getötet worden. Wie die Geschäftsführung des Senders mitteilte, war der Mann außerhalb der Hauptstadt Kiew unter Beschuss geraten. Auch ein Reporter sei bei dem Angriff verletzt worden. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sind bislang mindestens vier Reporter getötet und mehr als 30 verletzt worden. Das teilte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, mit.
18:20 Uhr | Leipzig unterstützt Hilfe für Kriegsflüchtlinge mit Geld
Der Leipziger Stadtrat hat einem Ukraine-Sonderbudget in Höhe von neun Millionen Euro zugestimmt. Damit können nun Vereine und Verbände, die ukrainische Kriegsflüchtlinge unterstützen, finanzielle Hilfe von der Stadt beantragen. Ebenfalls gefördert werden Spendenaktionen, Veranstaltungen und Transporte.
18:00 Uhr | Hunderttausende Nato-Soldaten in erhöhter Alarmbereitschaft
Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine sind nach Angaben der Nato inzwischen mehrere Hunderttausend Soldaten aus den Mitgliedsstaaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sind darunter rund 100.000 US-Soldaten in Europa und rund 40.000 Soldaten unter direktem Nato-Kommando. Unterstützt würden die Truppen von Luft- und Seestreitkräften sowie von der Luftabwehr. Stoltenberg kündigte zudem einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs zu Russlands Krieg gegen die Ukraine an. Der Gipfel soll demnach am 24. März in Brüssel stattfinden. Am gleichen Tag beginnt auch ein EU-Gipfel. An beiden Gipfeln will US-Präsident Joe Biden teilnehmen.
17:55 Uhr | Ex-General: Angriff auf Westukraine auch Warnschuss an Nato
Der frühere Bundeswehr-General Erhard Bühler sieht den russischen Angriff auf einen Militärstützpunkt in der Westukraine auch als Warnschuss an die Nato. Bühler sagte im Podcast "Was tun, Herr General?" von MDR AKTUELL, Russland gehe es nicht nur darum, die Verbindungslinien für den Nachschub in die Ukraine zu unterbrechen. Moskau wolle zugleich signalisieren, dass man sich westliche Hilfslieferungen für Kiew – gleich welcher Art – nicht bieten lasse.
Nach Einschätzung des Militärs bestand durch den Angriff aber keine unmittelbare Gefahr für das Nato-Bündnisgebiet. Das Ziel sei etwa 20 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt gewesen und offensichtlich mit sehr präzisen Waffen beschossen worden. Er fügte hinzu, selbst wenn ein Fehlschuss passieren würde, wäre das nicht sofort der Bündnisfall.
17:32 Uhr | Russische Journalistin nach TV-Protest zu Geldstrafe verurteilt
Nach ihrem Protest im russischen Staatsfernsehen gegen den Krieg in der Ukraine ist die Journalistin Marina Ovsyannikova zu einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Rubel (226 Euro) verurteilt worden. Das meldete das Bürgerrechtsportal OWD-Info. Zuvor veröffentlichte der prominente russische Journalist Alexej Wenediktow ein Foto der Redakteurin mit ihrem Anwalt Anton Gaschinski in einem Gerichtsgebäude.
Zunächst war befürchtet worden, die Redakteurin könnte nach einem umstrittenen neuen Gesetz wegen Diffamierung der russischen Armee verurteilt werden. Dabei drohen bis zu 15 Jahre Haft. Die Redakteurin des "Ersten Kanals" des russischen Staatsfernsehens hat während der Hauptnachrichten ein Protestplakat gegen den Krieg in der Ukraine in die Kamera gehalten.
17:23 Uhr | Russland will aus Europarat austreten
Russland wird nach eigenen Angaben aus dem Europarat austreten. Ein entsprechender Brief von Außenminister Sergej Lawrow sei dem Generalsekretär der Organisation übergeben worden, sagte der Leiter der russischen Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung des Rates, Pjotr Tolstoi, der Agentur Interfax. "Russland tritt freiwillig aus dem Europarat aus, dies ist eine ausgewogene und wohlüberlegte Entscheidung".
Der Europarat wacht über die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten und gehört nicht zur EU. Das Gremium hatte vor gut zwei Wochen mit der Suspendierung der russischen Mitgliedschaft auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine reagiert. Daraufhin kündigte Moskau seinerseits an, nicht länger an der Arbeit in dem Gremium teilnehmen zu wollen.
16:35 Uhr | Nach TV-Protest gegen Krieg: Frau vor Gericht
Nach ihrem Protest im russischen Staatsfernsehen gegen den Krieg in der Ukraine steht die russische Journalistin Marina Ovsyannikova vor Gericht. Ihr Kollege Alexej Wenediktow veröffentlichte in einem Telegram-Kanal ein Foto von ihr und ihrem Anwalt Anton Gaschinski in einem Gerichtsgebäude. Zuvor hatte es stundenlang keine Spur von ihr gegeben. Russische Medien berichteten, dass die TV-Mitarbeiterin wegen der Organisation einer nicht erlaubten öffentlichen Aktion belangt werde. Ihr würden damit zehn Tage Arrest oder eine Ordnungsstrafe von umgerechnet 226 Euro drohen.
16:20 Uhr | Russland verhängt Sanktionen gegen Biden
Russland verbietet US-Präsident Joe Biden die Einreise. Das Einreiseverbot gilt zudem für US-Außenminister Antony Blinken und weitere Mitglieder der US-Regierung. Das Außenministerium in Moskau veröffentlichte eine "schwarze Liste" mit 13 Namen. Es sprach von einer Reaktion auf die US-Sanktionen, die ranghohen russischen Regierungsmitgliedern die Einreise in die USA verbieten. Die USA haben etwa den russischen Präsidenten Wladimir Putin, seinen Außenminister Sergej Lawrow sowie weitere Regierungsmitglieder und wichtige Helfer persönlich sanktioniert.
16:05 Uhr | Ukraine meldet abgewehrte russische Angriffe
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben an mehreren Fronten russische Angriffe abgewehrt. Der Generalstab erklärte, nördlich von Kiew sei es den Russen nicht gelungen, die Verteidigungsstellungen zu durchbrechen. Auch die westlich der Hauptstadt gelegene Stadt Makariw hätten die Angreifer nicht einnehmen können. In der Ostukraine seien ebenfalls Vorstöße zurückgeschlagen worden. Die eingeschlossene südostukrainische Hafenstadt Mariupol werde beständig aus mehreren Richtungen mit Artillerie und Kampfflugzeugen angegriffen. Der Oberkommandierende der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, erklärte auf Facebook, in einigen Gegenden sei die Armee zum Gegenangriff übergegangen. Er räumte eigene Verluste ein, nannte aber keine Zahlen. Alle Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.
15:45 Uhr | Ex-Kanzler Schröder verzichtet auf Ehrenbürgerwürde von Hannover
Altkanzler Gerhard Schröder will nicht mehr länger Ehrenbürger von Hannover sein. In einem im Online-Netzwerk Linkedin veröffentlichten Brief an Oberbürgermeister Belit Onay erklärte er seinen Verzicht. Schröder gilt als langjähriger Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der ehemalige Bundeskanzler ist zudem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine geriet Schröder deutlich in die Kritik. Hannover hatte deshalb Anfang März ein Verfahren zur Aufhebung der Ehrenbürgerschaft eingeleitet.
15:35 Uhr | Mariupol: 2.000 Autos mit Zivilisten verlassen Stadt
Aus der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol haben sich weitere Einwohner in Sicherheit bringen können. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, haben 2.000 Privatautos die Stadt über einen Fluchtkorridor verlassen. Mariupol wird seit fast zwei Wochen von russischen Truppen belagert. Seitdem sind die Bewohner von der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Energie abgeschnitten. Gestern war erstmals Menschen in rund 150 Pkw die Flucht in Richtung der Stadt Saporischschja gelungen.
15:25 Uhr | Verband: Exportstopp für Getreide derzeit ohne Folgen für Brotpreise
Der russische Ausfuhrstopp für Getreide hat nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks keine kurzfristigen Folgen für die Brotpreise in Deutschland. Der Verband erklärte, der Exportstopp etwa für Weizen, Roggen und Gerste habe keine direkten Auswirkungen, weil der Selbstversorgungsgrad bei Getreide in Deutschland und der EU bei teilweise über 100 Prozent liege. Hinzu kämen lang laufende Lieferkontrakte, die die Preise weiter stabilisierten. Auf längere Sicht könnten die Bäckereien aber durchaus die steigenden Weltmarktpreise für Getreide zu spüren bekommen. Sorgen bereiteten den Bäckerunternehmen derzeit vor allem die steigenden Energiekosten.
15:08 Uhr | Frankreich bietet Journalistin nach Protest im TV Schutz an
Frankreich will der russischen Journalistin Marina Ovsyannikova konsularischen Schutz bieten. Präsident Emmanuel Macron sagte, man leite diplomatische Maßnahmen ein, damit sie unter den Schutz der französischen Botschaft gestellt werde. Darüber wolle er auch bei seinem nächsten Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. Ovsyannikova hatte während einer Live-Nachrichtensendung im "Ersten Kanal" ein Protestplakat gegen Krieg und Lügenpropaganda in die Kamera gehalten. Die Fernsehredakteurin wurde nach Angaben der Organisation OVD-Info anschließend festgenommen. Ihr Aufenthaltsort ist unbekannt. Ihre Aktion hatte ein großes Echo in den sozialen Medien ausgelöst.
14:55 Uhr | Ukraine meldet Tote bei russischem Angriff auf Schule
Bei einem russischen Angriff nahe der südukrainischen Großstadt Mykolajiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Der örtliche Zivilschutz teilte mit, drei Menschen seien bei der Attacke auf eine Schule im Dorf Selenyj Haj verletzt worden. Der Angriff ereignete sich demnach bereits am Sonntag. Die Angaben lassen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen. Bei Mykolajiw liefern sich ukrainische und russische Truppen schwere Gefechte. Die Stadt liegt an der Mündung des Südlichen Bugs ins Schwarze Meer.
14:45 Uhr | Ukraine und Russland setzen Gespräche fort
Russland und die Ukraine haben ihre unterbrochenen Verhandlungen wieder aufgenommen. Das teilte der ukrainische Unterhändler und Präsidenten-Berater, Mychailo Podoljak, auf Twitter mit. Er erklärte, seine Delegation werde bei den Gesprächen auf eine Waffenruhe und den Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine dringen. Die russische Regierung erklärte, sie erwarte bei den Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe keinen Durchbruch. Am Montag war die Videokonferenz der Unterhändler für Beratungen in Arbeitsgruppen unterbrochen worden.
14:20 Uhr | Metro-Märkte rationieren Speiseöl und Mehl
Der Großhandelskonzern Metro rationiert in seinen deutschen Märkten vorübergehend die Abgabemenge einzelner Produkte wie Speiseöl oder Mehl. Hintergrund sei die aktuell hohe Nachfrage nach verschiedenen haltbaren Lebensmitteln. Metro führt das unter anderem auf Hilfsgüterkäufe zurück. Grundsätzlich sei die Warenversorgung aber gesichert. Frische Ware sei auf dem Weg. Es gebe aus Sicht der Metro keinen Grund, zusätzliche Vorräte anzulegen.
13:48 Uhr | Städtetag erwartet mehr Flüchtlinge als 2015
Die Bundespolizei hat nach Angaben des Innenministeriums bislang rund 160.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert. Die Zahl sei jedoch deutlich höher, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gebe und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen könnten. Sie müssen sich demzufolge erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen. Erst dann könne ihnen auch ein Wohnort zugewiesen werden.
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen forderte vom Bund mehr Unterstützung bei der Aufnahme und eine bessere Verteilung auf andere Bundesländer. Der CDU-Politiker sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", benötigt würden Anlaufzentren im gesamten Bundesgebiet. Bislang bleibe vieles dem Zufall überlassen. In Brandenburg kämen jeden Tag rund 5.000 Menschen aus der Ukraine an und würden vorübergehend versorgt. Brandenburgs Kapazitäten seien erschöpft.
Auch der Geschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, verlangte eine bessere Organisation durch den Bund. Es sehe große Hilfsbereitschaft, gemeinsam könne man das schaffen. Dedy schätzt die Aufgabe jedoch größer ein als beim Flüchtlingsandrang 2015. Das sei schon jetzt "vollkommen klar".
13:00 Uhr | UN: Mehr als 3 Millionen Menschen aus Ukraine geflohen
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar sind nach UN-Angaben etwa drei Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet, fast die Hälfte davon Kinder. Es handele sich um die am schnellsten eskalierende Vertriebenenkrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte der Migrationsbeauftragte Paul Dillon in Genf. Unter den Flüchtlingen seien 157.000 Staatsbürger sogenannter Drittländer. Laut dem Hilfswerk UNHCR flüchteten die meisten Menschen nach Polen, die anderen verteilten sich auf weitere europäische Länder. Millionen weitere Menschen warteten innerhalb der Ukraine auf humanitäre Hilfe.
12:36 Uhr | Klinik in Lwiw mit verletzten Kindern überlastet
Das Krankenhaus im ukrainischen Lwiw an der polnischen Grenze ist nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef überlastet mit verletzten Kindern, die aus umkämpften Regionen eintreffen. Demnach mussten die Ärztinnen und Ärzte ein Aufklebersystem zur Versorgung der Kinder einrichten. Es reiche von grünen Stickern für leichte Verletzungen über gelb bis hin zu roten Aufklebern und sofortigem Behandlungsbedarf. Es gebe auch schwarze Sticker für jene Kinder, die nicht zu retten seien. Unicef und die WHO versuchen, dieses und andere Kliniken mit Material zu versorgen.
12:01 Uhr | Kreml verurteilt TV-Protestaktion als "Rowdytum"
Die russische Regierung hat die Kritik einer Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens am Krieg gegen die Ukraine scharf verurteilt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sprach von "Rowdytum". Der Fernsehsender müsse die Angelegenheit regeln. Die Redakteurin des Ersten Kanals des Staatsfernsehens, Marina Ovsyannikova, hatte in den Hauptnachrichten am Montagabend ein Plakat gegen Putins Krieg in der Ukraine in die Kamera gehalten und gegen Lügen im russischen TV protestiert. Der Verbleib der Journalistin ist unklar. Anwälte teilten mit, es fehle jeder Kontakt zu ihr.
Laut russischem Mediengesetz drohen Journalisten drastische Strafen, wenn sie gegen die offizielle Sprachregelung verstoßen und von Krieg sprechen. Demnach handelt es sich in der Ukraine um eine "militärische Spezial-Operation" zur "Entmilitarisierung und Entnazifizierung". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei Owsjannikowa. In sozialen Netzwerken weltweit wurde ihr Mut bewundert.
11:40 Uhr | Ukraine meldet Erfolg bei Verteidigung von Mariupol
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben einen russischen Vorstoß auf die Hafenstadt Mariupol abgewehrt. Dabei seien etwa 150 Angreifer getötet sowie zwei Panzer und mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag mit. Mit Artilleriefeuer und Luftangriffen sei weiteres militärisches Gerät zerstört worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Mariupol am Asowschen Meer wird seit Tagen von der russischen Armee und prorussischen Separatisten belagert. Mehrere Evakuierungsversuche scheiterten bisher. In der strategisch wichtigen Stadt harren Hunderttausende Menschen ohne Versorgung aus. Der ukrainische Generalstab teilte weiter mit, der russische Vormarsch stocke landesweit.
11:09 Uhr | Handel: Kein Sonnenblumenöl hamstern
Der Lebensmittelhandel hat die Bevölkerung aufgerufen, trotz Meldungen über Engpässe bei einzelnen Nahrungsmitteln auf Hamsterkäufe zu verzichten. Verbandssprecher Christian Böttcher sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, man sollte Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen. Als Beispiele nannte er Sonnenblumenöl und Mehl. Es sei nicht absehbar, dass in Deutschland flächendeckend das Sonnenblumenöl ausgehe. Böttcher räumte ein, durch den Krieg in der Ukraine falle ein wichtiger Lieferant aus. Das werde dann etwa beim Sonnenblumenöl auch Auswirkungen haben.
10:50 Uhr | Offenbar viele Tote bei Angriff in Westukraine
Nach dem Angriff auf einen Fernsehturm nahe der nordwestukrainischen Großstadt Riwne ist die Opferzahl laut ukrainischen Angaben deutlich gestiegen. Die Militärverwaltung meldete mindestens 19 Tote und neun Verletzte. Bei dem Angriff im Ort Antopil sei neben dem TV-Turm auch ein Verwaltungsgebäude getroffen worden. Die Aussagen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
10:32 Uhr | CDU: Lindners Tankrabatt ist "Bürokratiemonster"
Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Union im Bundestag, Julia Klöckner, lehnt den von Finanzminister Christian Lindner (FDP) vorgeschlagenen Tankrabatt als "Bürokratiemonster" ab. Diese Idee mit Gutscheinen an den Tankstellen, die die Tankstellenbesitzer vorfinanzieren, sammeln und dann einreichen sollen, sei viel zu umständlich, sagte Klöckner MDR AKTUELL. Stattdessen warb die CDU-Politikerin für die Unionsidee zur Senkung von Steuern und Abgaben zum Beispiel auf Kraftstoffe. Diese machten rund die Hälfte des Verkaufspreises aus. Das gehe schneller, sei effektiver und auch gerecht, da vor allem Vielfahrer entlastet würden, die auch die meisten Spritsteuern zahlten.
10:16 Uhr | BSI warnt vor Kaspersky-Virenschutzprogramm
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor der Virenschutzsoftware der russischen Firma Kaspersky. Es gebe ein "erhebliches Risiko eines IT-Angriffs" von russischer Seite, heißt es in einer Mitteilung. Russische IT-Unternehmen könnten gegen ihren Willen gezwungen werden, Systeme anzugreifen oder selbst Opfer einer staatlichen Cyber-Operation werden. Das BSI mahnt, gerade eine Antivirensoftware verfüge über weitreichende Systemberechtigungen. Auch Sachsen-Anhalts Digitalministerium hatte schon vor russischen Cyberattacken gewarnt.
09:50 Uhr | FDP will russischen Deserteuren Asyl anbieten
Die FDP hat ein Sonderprogramm vorgeschlagen, um desertierten russischen Soldaten in der Europäischen Union Asyl zu gewähren. Wer sich auf ukrainischem Gebiet bewege und nicht an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg beteiligen wolle, sollte ein Ausstiegsangebot bekommen, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Johannes Vogel.
09:23 Uhr | Drei Regierungschefs reisen nach Kiew
Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien wollen heute nach Kiew reisen. Die Regierung in Warschau teilte mit, die Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, Petr Fiala und Janez Jansa würden im Laufe des Tages in der ukrainischen Hauptstadt zu Gesprächen mit Präsident Wolodymir Selenskyj eintreffen. Man wolle damit die Solidarität der Europäischen Union versichern. Der Besuch sei mit EU-Ratspräsident Charles Michel und der EU-Kommission abgestimmt.
08:16 Uhr | Heftige Explosionen in Kiew
Mehrere Explosionen haben am Dienstagmorgen die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Dabei kamen nach ukrainischen Angaben mindestens zwei Menschen ums Leben. Rettungskräften zufolge wurden insgesamt vier Wohnhäuser getroffen. Der staatliche Rettungsdienst veröffentlichte auf Twitter Bilder von seinen Einsätzen. Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt befindet sich nach wie vor die Hälfte der einst drei Millionen Einwohner.
07:51 Uhr | Protestaktion in russischer Nachrichtensendung
Im russischen Staats-TV hat es in der abendlichen Live-Hauptnachrichtensendung eine Protestaktion gegen den Krieg in der Ukraine gegeben. Eine Frau lief hinter der Nachrichtensprecherin ins Bild und hielt ein Plakat in die Höhe. Darauf war zu lesen: "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen." Die Frau rief mehrmals laut "Nein zum Krieg". Die Sendung wurde nach wenigen Sekunden unterbrochen und die Frau verhaftet. Ein kurzer Mitschnitt und Bilder von der Protestaktion verbreitetem sich schnell in den sozialen Netzwerken. Es gab weltweit Zuspruch und Respekt für den Mut der Frau. Ihr droht nun eine Haftstrafe.
Verantwortlich für die Protestaktion ist Marina Ovsyannikova, eine Mitarbeiterin des Staatsfernsehens. Sie hatte den Protest in sozialen Netzwerken angekündigt. Darin bezeichnet sie den Krieg gegen die Ukraine als Verbrechen und verurteilt Präsident Putin als Aggressor. Sie sagt: "Mein Vater ist Ukrainer, meine Mutter ist Russin. Und sie waren niemals Feinde." Zudem entschuldigt sie sich, als Mitarbeiterin von "Perwy Kanal", dem wichtigsten Sender im russischen Staatsfernsehen, jahrelang Kreml-Propaganda und Lügen mitverbreitet zu haben. Am Ende des Videos ruft sie zum Widerstand auf: "Wir Russen, das denkende und intelligente Volk, wir allein haben die Macht, diesen Wahnsinn zu stoppen. Geht auf die Straße, fürchtet nichts, sie können uns nicht alle in den Knast stecken."
07:15 Uhr | Sachsen-Anhalt will Privathaushalte bei Aufnahme von Flüchtlingen unterstützen
In Sachsen-Anhalt sollen Privathaushalte finanziell unterstützt werden, wenn sie Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen. Das bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage von MDR AKTUELL. Zur Zeit werde ein entsprechender Erlass erarbeitet. Auch Vermieter könnten dann von der Kommune eine Kostenerstattung erhalten. Details sind noch nicht bekannt. Der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt begrüßte die Pläne. Das Innenministerium in Thüringen teilte mit, das Thema werde derzeit auf der Bundesebene beraten.
06:39 Uhr | Ukraine sammelt Krypto-Spenden
Die Regierung der Ukraine hat zusammen mit Plattformen für Kryptowährungen eine Spenden-Website eingerichtet. Vize-Digitalminister Oleksandr Bornjakow erklärte am Montag, Kryptogeld erleichtere den Fluss von Finanzmitteln für ukrainische Bürger und Soldaten. Über die Internetseite "Aid for Ukraine" (Hilfe für die Ukraine) können Nutzer Spenden in zehn verschiedenen Kryptowährungen einreichen, die anschließend in Dollar umgewandelt werden. Das Geld wird zur Unterstützung des ukrainischen Militärs sowie zur humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung verwendet. Nach Angaben auf der Internetseite wurden über Nacht bereits fast 50 Millionen Dollar gesammelt. Hier ein Überblick zu Spendenkonten.
05:12 Uhr | Noch mehr zivile Opfer in Mariupol befürchtet
Nach Angaben örtlicher Behörden wurden in Mariupol im Südosten der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs 2.357 Menschen getötet. Mariupol mit rund 400.000 Einwohnern ist seit Tagen von russischen Einheiten umzingelt und vom Rest des Landes abgeschnitten. Ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andrjuschtschenko, nannte die Lage in der Stadt "unmenschlich". Es gebe kein Essen, kein Wasser, kein Licht, keine Wärme. Er befürchte viel mehr Tote – mit zunehmender Intensität der Angriffe könnte die Zahl der Opfer bis zu 20.000 betragen.
Mariupol gilt als Symbol des ukrainischen Widerstands – seit dem Beginn des Krieges im ostukrainischen Donbass 2014 wurden mehrere Versuche prorussischer Separatisten abgewehrt, die Stadt einzunehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, bereits drei Tage lang würden 100 Tonnen Lebensmittel, Wasser und Medikamente für Mariupol nicht zur Stadt durchgelassen. Die Regierung in Kiew werde jedoch alles versuchen, um den Menschen zu helfen. Auch Evakuierungsversuche scheiterten bisher weitgehend.
04:23 Uhr | Erneut Städte in der Ukraine bombardiert
In der Ukraine gehen die Bombardierungen und Blockaden wichtiger Städte weiter. Die Behörden der Stadt Charkiw im Osten berichteten am Montagabend, dass bei einem russischen Luftangriff zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt wurde. In Tschuschujew südöstlich der Stadt wurde demnach außerdem ein 15-Jähriger bei einem Angriff auf eine Jugendeinrichtung getötet.
Dem ukrainischen Generalstab zufolge plant Russland verstärkte "Umgruppierungen" seiner Truppen in Richtung Charkiws. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass es sich die Eroberung der bereits eingekesselten Großstädte vorbehält. In einem solchen Fall werde es aber humanitäre Korridore zum Schutz der Zivilbevölkerung geben, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Präsident Wladimir Putin habe bislang von einem "sofortigen Angriff" auf die Hauptstadt Kiew und andere ukrainische Großstädte abgesehen, "um große zivile Verluste zu vermeiden".
02:47 Uhr | Ukraine: Nur sieben der geplanten zehn Fluchtkorridore funktionierten
In der Ukraine funktionierten am Montag nach Angaben aus Kiew nur sieben der geplanten landesweit zehn Fluchtkorridore aus besonders umkämpften Städten und Dörfern. Dabei seien rund 4.000 Menschen in sicherere Gebiete gebracht worden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk nach Angaben der Agentur Unian. Die meisten Zivilisten – gut 2.000 – kamen demnach aus der Region Kiew. Die ukrainischen Behörden warfen Russland zudem vor, Fahrzeuge mit flüchtenden Menschen aus dem Ort Hostomel bei Kiew mit Mörsern beschossen zu haben. Dabei seien eine Frau getötet und zwei Männer verletzt worden. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.
00:28 Uhr | 150.000 Zivilisten nach Angaben Kiews aus umkämpften ukrainischen Städten gebracht
Fast 150.000 Zivilisten sind nach Angaben Kiews seit Kriegsbeginn aus von russischen Truppen belagerten Regionen in Sicherheit gebracht worden. Es seien insgesamt 26 humanitäre Korridore eingerichtet worden, sagte der stellvertretende Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Kyrylo Tymoschenko laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am Montag. Die Flüchtlingskorridore wurden laut Tymoschenko in den Regionen von Kiew, Sumy, Charkiw im Nordosten des Landes und Saporischschja im Osten eingerichtet. Auch aus den von pro-russischen Separatisten kontrollierten Regionen Donezk und Luhansk seien Zivilisten in sichere Gegenden gebracht worden, erklärte Tymoschenko.
00:00 Uhr | Ticker am Dienstag, 15. März 2022
Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 15. März 2022 | 06:00 Uhr