Russischer Angriff auf Ukraine Ticker vom Samstag: Westliche Staaten schließen russische Banken aus Swift aus

26. Februar 2022, 23:08 Uhr

Die westlichen Staaten schließen russische Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift aus. Zuvor hatte die Bundesregierung den Niederlanden die Lieferung von 400 Panzerabwehrwaffen aus deutscher Produktion an die Ukraine genehmigt. Russland hat am Samstag eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine angekündigt. Kiew ist nach Angaben von Präsident Selenskyj weiter unter ukrainischer Kontrolle. Die aktuellen Entwicklungen zum Russland-Ukraine-Konflikt im Ticker.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist derzeit sehr schwierig, da sich aufgrund der Kampfhandlungen kaum noch unabhängige Medienvertreter in der Ukraine aufhalten. Informationen kommen derzeit vor allem von der ukrainischen Regierung oder dem russischen Verteidigungsministerium, können aber kaum unabhängig verifiziert werden.

23:08 Uhr | Swift-Ausschluss Russlands

Als Reaktion auf die fortgesetzten Angriffe Russlands in der Ukraine schließen die westlichen Staaten russische Finanzinstitute aus dem internationalen Zahlungssystem Swift aus. Das teilte die Bundesregierung mit. Der Beschluss wurde Regierungssprecher Steffen Hebestreit zufolge von den USA, Frankreich, Kanada, Italien, Großbritannien, der EU-Kommission und Deutschland getroffen.

Der Ausschuss aus dem Swift-System betrifft laut Hebestreit die Banken, "die bereits von der internationalen Gemeinschaft sanktioniert sind" sowie weitere Banken, sollte dies "erforderlich" sein. "Damit sollen diese Institute von den internationalen Finanzströmen abgeklemmt werden, was ihr globales Agieren massiv einschränken wird", erklärte der Sprecher. Weitere Sanktionen richten sich demnach gegen "wohlhabende Russen" und insbesondere deren Möglichkeit, sich durch die Teilnahme an Programmen für sogenannte goldene Pässe mittels Investitionen europäische Staatsbürgerschaften zu verschaffen.

22:45 Uhr | Kundgebungen und Mahnwachen gegen den Krieg

In vielen Ländern der Welt sind am Samstag Menschen gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße gegangen. Allein in der estnischen Hauptstadt Tallinn kamen bis zu 30.000 Demonstranten zu einer Kundgebung und einem Solidaritätskonzert zusammen. In der Schweizer Hauptstadt Bern protestierten 20.000 Menschen auch gegen die eigene Regierung, die die EU-Sanktionen gegen Moskau nicht vollständig mitträgt. In Helsinki forderten 10.000 Menschen auf Plakaten "Stop Putin". Ein Teil der Demonstranten zog auch vor die russische Botschaft. Demonstrationen gab es auch in Deutschland, darunter in München, Leipzig, Magdeburg und Erfurt.

22:22 Uhr | Frankreich will Sanktionen gegen Russland verschärfen

Frankreich will wegen der russischen Invasion in der Ukraine seine Sanktionen gegen Russland verschärfen. Bei einer Sitzung des Verteidigungsrats kündigte Präsident Emmanuel Macron am Samstag "eine Stärkung der Wirtschafts- und Finanzsanktionen in Absprache mit den Europäern und Amerikanern an". Das teilte der Elysée-Palast mit. Es geht demnach sowohl um das Einfrieren von Geldern russischer Staatsbürger auf nationaler Ebene als auch um "neue Maßnahmen", die "mit den europäischen Partnern bezüglich des Swift-Systems" ergriffen werden sollten.

Frankreich will der Ukraine außerdem zusätzliche militärische Ausrüstung und Treibstoff zur Verteidigung gegen die russische Armee liefern.

22:25 Uhr | Bundesregierung plant Sperrung des Luftraums für russische Flugzeuge

Der Krieg in der Ukraine hat immer mehr Auswirkungen auf den Luftverkehr. Die Bundesregierung bereitet eine Sperrung des deutschen Luftraums für russische Maschinen vor. Bundesverkehrsminister Volker Wissing befürworte dies und habe angeordnet, alles dafür vorzubereiten, teilte sein Ministerium mit. Neben den baltischen Staaten und Slowenien haben bereits Bulgarien, Rumänien, Polen und Tschechien sowie Großbritannien diesen Schritt vollzogen. Im Gegenzug teilten die Behörden in Russland mit, dass der russische Luftraum für Flugzeuge aus mehreren EU-Staaten geschlossen sei. Das gelte zunächst für Maschinen aus dem Baltikum und Slowenien.

22:08 Uhr | Lufthansa meidet russischen Luftraum

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges fliegt die Lufthansa zunächst nicht mehr nach oder über Russland. Aufgrund "der aktuellen und sich abzeichnenden regulatorischen Situation" gelte das für sieben Tage, teilte der Konzern am Samstagabend mit. Flüge nach Russland werden demnach ausgesetzt. "Flüge, die sich im russischen Luftraum befinden, werden diesen in Kürze wieder verlassen."

21:45 Uhr | Baltische Staaten begrüßen deutsche Waffenlieferungen

Die baltischen Staaten Litauen und Lettland haben den deutschen Kurswechsel in der Ukraine-Krise gelobt. "Ich begrüße die Entscheidung der deutschen Bundesregierung, die Ukraine mit Panzerabwehrwaffen und Raketen zu versorgen. Es ist ein großer Durchbruch in unseren gemeinsamen Bemühungen, den Verteidigern der Ukraine zu helfen", schrieb der litauische Präsident Gitanas Nauseda am Samstag auf Twitter. Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics twitterte: "Danke, Deutschland, das ist die richtige Entscheidung."  Die beiden EU- und Nato-Länder hatten zuvor bereits selbst in den USA hergestellte Stinger-Flugabwehrraketen in die Ukraine geliefert.

20:05 Uhr | USA sagen Ukraine Finanzhilfen über 350 Millionen Dollar zu

Die US-Regierung stellt Kiew bis zu 350 Millionen US-Dollar (312 Millionen Euro) zur "sofortigen Unterstützung der Verteidigung der Ukraine" zur Verfügung. Die militärische Unterstützung werde helfen, sich gegen die Bedrohungen durch Panzer und aus der Luft zu wehren, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Samstag. "Das ist ein weiteres Signal, dass die Vereinigten Staaten zu den Menschen in der Ukraine stehen, während sie ihr souveränes, mutiges und stolzes Land verteidigen", erklärte Blinken. Mit der neuen Tranche summierten sich die Militärhilfen für die Ukraine seit dem vergangenem Jahr auf eine Milliarde US-Dollar, hieß es weiter. US-Präsident Joe Biden hatte die Auszahlung der neuen Militärhilfen in der Nacht zum Samstag angeordnet. Die USA haben der Ukraine bereits viele Waffensystem und auch Munition geliefert.

19:30 Uhr | Deutschland liefert Waffen aus Bundeswehrbeständen an Ukraine

Deutschland schickt 1.000 Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Raketen aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine. Regierungssprecher Steffen Hebestreit teilte am Samstagabend mit, die Waffen sollten so schnell wie möglich geliefert werden, um die ukrainischen Streitkräfte zu unterstützen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte, es sei Deutschlands "Pflicht, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen bei der Verteidigung gegen die Invasionsarmee von Wladimir Putin".

18:40 Uhr | Bundesregierung genehmigt Estland Lieferung von Geschützen an Ukraine

Die Bundesregierung hat Estland die Lieferung mehrerer Artilleriegeschütze aus DDR-Altbeständen an die Ukraine genehmigt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus Regierungskreisen.

18:25 Uhr | Bundesregierung für "gezielte" Einschränkung von Swift

Die Bundesregierung hat sich wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine für eine "gezielte und funktionale" Einschränkung des internationalen Zahlungssystems Swift ausgesprochen. Es werde "mit Hochdruck" daran gearbeitet, wie eine Abkopplung Russlands von Swift so eingegrenzt werden könne, "dass sie die Richtigen trifft", erklärten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) am Samstag.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor an die EU appelliert, zusätzlich zu den bereits beschlossenen Sanktionen Russland vom Swift-System auszuschließen.

17:36 Uhr | Bundesregierung genehmigt den Niederlanden Waffenexport an Ukraine

Die Bundesregierung hat den Niederlanden die Lieferung von 400 Panzerabwehrwaffen aus deutscher Produktion an die Ukraine genehmigt. Das erfuhr die ARD am Samstag aus Regierungskreisen. Bisher hatte die Bundesregierung alle Exporte tödlicher Waffen an die Ukraine prinzipiell abgelehnt, weil es sich um ein Krisengebiet handelt.

Die Ukraine fordert von Deutschland seit Monaten die Lieferung tödlicher Waffen und anderer Rüstungsgüter. Bisher hatte die Bundesregierung nur 5.000 Helme zugesagt, die am Samstag an die ukrainischen Streitkräfte übergeben wurden. Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz wurde am Samstag zudem die Ausfuhr von 14 sondergeschützten gepanzerten Fahrzeugen für die Ukraine genehmigt. Die Fahrzeuge dienten dem Personenschutz, gegebenenfalls auch Evakuierungszwecken, hieß es. Sie sollen an ukrainische Dienststellen übergeben werden. Zudem soll bis zu 10.000 Tonnen Treibstoff über Polen in die Ukraine geliefert werden.

17:13 Uhr | Russische Medien verlassen Rundfunkunion

Als Reaktion auf den russischen Ausschluss vom Eurovision Song Contest (ESC) 2022 verlassen mehrere russische Sender den Veranstalter European Broadcasting Union (EBU). Der Erste Kanal, die staatliche Medienholding WGTRK und das Radiozentrum Ostankino protestierten damit gegen den Schritt. Es handle sich um ein unangemessenes politisches Opfer eines Musikforums, das immer seinen unpolitischen Status betont habe, teilten die Sender am Samstag der Agentur Tass zufolge mit.

16:55 Uhr | Offenbar Truppenbewegungen nahe der polnischen Grenze

Unter anderem auf Twitter wird über russische Truppenbewegungen in der Nähe der belarusischen Stadt Brest – nicht weit entfernt von der polnischen Grenze – berichtet. ARD-Korrespondent Demian von Osten kommentiert die Entwicklung als "beunruhigend".

16:40 Uhr | Russland kündigt Ausweitung seiner Militäroffensive an

Russland hat am Samstag eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine angekündigt. Den Streitkräften sei befohlen worden, nunmehr "die Offensive in alle Richtungen zu erweitern", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Begründet wurde der Befehl damit, dass die Ukraine Verhandlungen mit Russland abgelehnt habe.

16:10 Uhr | Erste Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland angekommen

Auch in Deutschland sind inzwischen erste Menschen aus der Ukraine eingetroffen, zunächst aber nur in geringer Zahl. Ein Sprecher der Bundespolizei in Sachsen sagte, am Grenzübergang Görlitz sei seit Freitag eine einstellige Zahl Ukrainer angekommen. In Brandenburg wurden zunächst sechs Geflüchtete registriert. Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich gestern Abend mit Bundeskanzler Olaf Scholz darauf verständigt, dass Geflüchtete aus der Ukraine vorerst 180 Tage bleiben dürfen. Thüringen kann nach Angaben der Landesregierung sofort 3.000 Plätze bereitstellen. Dafür stünden die Erstaufnahmestelle in Suhl und Asyl-Unterkünfte der Kommunen zur Verfügung. Laut Regierungschef Bodo Ramelow könnten weitere Objekte kurzfristig nutzbar gemacht werden.

15:30 Uhr | Polen prangert westlichen Ländern Egoismus an

Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki hat "steinernen Egoismus" einiger westlicher Länder, darunter Deutschlands, im Ukraine-Konflikt angeprangert. Mit seinem Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz wolle er "das Gewissen Deutschlands" aufrütteln, damit es sich endlich zu gravierenden Sanktionen gegen Russland entschließe, sagte Morawiecki am Samstag vor polnischen Journalisten in Berlin. Deutschland, Polen und Litauen wollen in Berlin über den Krieg in der Ukraine und Sanktionen gegen Russland beraten.

15:05 Uhr | Baltenstaaten schließen Luftraum für russische Flugzeuge

Auch die baltischen Staaten wollen ihren Luftraum für Flugzeuge aus dem Nachbarland sperren. "Estland schließt sich der Initiative Polens an und wird allen russischen Fluggesellschaften die Nutzung unseres Luftraums verbieten", sagte Wirtschaftsminister Taavi Aas einem Rundfunkbericht zufolge am Samstag. Auch Lettland und Litauen wollen den Luftraum für russische Flugzeuge sperren.

14:42 Uhr | Türkei ruft Russland zur Beendigung der Angriffe auf

Die Türkei hat Russland aufgefordert, die russischen Angriffe in der Ukraine zu beenden. In einer Erklärung des türkischen Außenministeriums heißt es, Außenminister Mevlut Cavusoglu habe in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow bekräftigt, dass die Regierung in Ankara bereit sei, die russische und ukrainische Führung zu Friedensgesprächen zu empfangen.

14:15 Uhr | Kremlsprecher: Putin ließ Vormarsch am Freitag unterbrechen

Der Kreml teilt mit, Präsident Wladimir Putin habe am Freitag eine Unterbrechung des russischen Truppenvormarschs in der Ukraine angeordnet. Hintergrund sei die Erwartung gewesen, dass es zu Verhandlungen mit der Regierung in Kiew komme, so Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Dies sei aber nicht geschehen, deshalb würden die Truppen am Samstag wieder vorrücken.

Update 13:50 Uhr | Kiew weiterhin unter ukrainischer Kontrolle

Kiew ist nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiterhin unter ukrainischer Kontrolle. "Wir haben den feindlichen Angriffen widerstanden und wehren sie erfolgreich ab. Die Kämpfe gehen weiter", sagte er in einer erneuten Videobotschaft. Zwar werde in vielen Regionen der Ukraine weiter gekämpft. Es sei aber die ukrainische Armee, die Kiew und wichtige Städte rund um die Hauptstadt kontrolliere.

Wie das britische Verteidigungsministerium unter Verweis auf neue Geheimdienstinformationen mitteilte, ist der Großteil der beim Vorstoß auf Kiew beteiligten russischen Kräfte noch rund 30 Kilometer vom Zentrum der ukrainischen Hauptstadt entfernt. Zudem habe Russland bisher nicht die Kontrolle über den ukrainischen Luftraum erlangt.

13:40 Uhr | Debatte über Kohle- und Atomausstieg neu entfacht

Deutschland ist von russischem Gas stark abhängig. Sollen deshalb Kohle- und Atomkraftwerke in Deutschland länger betrieben werden? Politiker in Bund und Ländern fordern das. Widerspruch kommt von unerwarteter Seite.

13:38 Uhr | 82 ukrainische Grenzschützer von Schwarzmeer-Insel nach Sewastopol gebracht

Die russische Schwarzmeerflotte hat eigenen Angaben zufolge 82 ukrainische Grenzschützer, die sich am Freitag auf der sogenannten Schlangeninsel vor Odessa ergeben hatten, nach Sewastopol auf die Krim gebracht. Auf Bildern, die unter anderem von der Nachrichtenagentur dpa verbreitet werden, ist zu sehen, wie ukrainische Soldaten im Hafen von Sewastopol Getränke und Verpflegung empfangen. Die Gefangenen sollen nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums nach Abschluss bestimmter rechtlicher Verfahren zu ihren Familien in der Ukraine zurückgeschickt werden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, sollen 13 ukrainische Grenzschützer beim Beschuss der Schlangeninsel durch ein russisches Kriegsschiff getötet worden sein.

11:39 Uhr | Dohnanyi warnt vor weiterer Nato-Osterweiterung

Der SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi hat vor einer weiteren Nato-Osterweiterung gewarnt. Der ehemalige Staatsminister im Auswärtigen Amt und Erste Bürgermeister von Hamburg verwies bei MDR AKTUELL darauf, dass 1990 der damalige US-Außenminister James Baker in Moskau zugesagt habe, die Nato nicht über Ostdeutschland hinaus zu erweitern. Dieser Vermerk liege bei den Akten. Das erlaube Putin zwar nicht, einen Krieg zu beginnen. Aber richtig sei, dass seitdem eine Westpolitik geführt worden sei, die für Russland ein Problem dargestellt habe.

11:28 Uhr | Polen zählt 100.000 Flüchtlinge aus Ukraine

Polen hat seit dem russischen Angriff auf die Ukraine rund 100.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland gezählt. Allein seit Samstagmorgen seien 9.000 Menschen aus der Ukraine über die Grenze gekommen, teilte Vize-Innenminister Pawel Szefernaker in Warschau mit. Die Menschen seien von Orten "entlang der gesamten Grenze" nach Polen eingereist.

Februar 25, 2022, Medyka, podkarpackie, Poland
Ukrainische Frauen mit Kindern am polnischen Grenzübergang Medyka in der südöstlichen Woiwodschaft Karpatenvorland. Bildrechte: imago images/ZUMA Wire

10:54 Uhr | Russland setzt Arbeit am Weltraumbahnhof Kourou aus

Als Reaktion auf EU-Sanktionen gegen Russland setzt die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos die Zusammenarbeit bei Weltraumstarts am Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guyana aus. Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin teilte via Telegram mit, das gesamte technische Personal werde abgezogen. Der Rückflug der 87 Experten werde nun organisiert.

Bei der Internationalen Weltraumstation ISS will Russland hingegen die Zusammenarbeit fortsetzen, wie Rogosin kürzlich betont hatte. Die Raumfahrt galt in den vergangenen Jahren trotz vieler Konflikte zwischen Russland und dem Westen als einer der Bereiche, wo die Zusammenarbeit bislang ohne größere Störungen funktionierte.

10:35 Uhr | Niederlande und Tschechien liefern Waffen an Ukraine

Die Niederlande wollen 200 "Stinger"-Luftabwehrraketen schnellstmöglich an die Ukraine liefern. Bereits Anfang des Monats hatte die Regierung in Den Haag die Lieferung von Gewehren, Munition, Radarsystemen und Minensuchrobotern zugesagt. Auch Tschechien kündigte an, Infanteriewaffen und Munition im Wert von 7,6 Millionen Euro an die Ukraine zu liefern.

Update 10:03 Uhr | Russische Armee meldet Einnahme von Melitopol im Südosten

Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die ukrainische Stadt Melitopol im Südosten des Landes eingenommen. Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow teilte mit, die russische Armee habe "die vollständige Kontrolle" über die unweit der Halbinsel Krim gelegenen Stadt übernommen. Damit hätten russische Truppen erstmals seit Beginn der Invasion eine größere ukrainische Stadt erobert. Melitopol mit knapp 154.000 Einwohnern liegt in der Nähe des Asowschen Meeres und gilt als wichtiges Industriezentrum.

Ukrainische Behörden waren nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Am Freitagabend hatte es von ukrainischer Seite geheißen, Melitopol sei umzingelt und kleine Gruppen russischer Soldaten seien in die Stadt eingedrungen. Kämpfe im Küstengebiet des Schwarzen Meeres meldete die ukrainische Regierung am Samstagmorgen auch aus der Nähe der Städte Mariupol, Cherson, Mykolajiw und Odessa.

09:41 Uhr | Selenskyj kündigt weitere Waffenlieferungen des Westens an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue Waffenlieferungen seiner westlichen Partner angekündigt. "Waffen und Ausrüstung unserer Partner sind auf dem Weg in die Ukraine. Die Anti-Kriegs-Koalition funktioniert", schrieb Selenskyj auf Twitter nach einem Telefongespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

08:48 Uhr | Bislang 35.000 Flüchtlinge in Polen eingetroffen

In Polen sind nach Regierungsangaben in den vergangenen 24 Stunden rund 35.000 Flüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen. Vize-Innenminister Pawel Szefernaker sagte am Freitagabend dem Sender TVP, es handle sich hauptsächlich um Frauen mit Kindern sowie Männer im nichtwehrfähigen Alter. Auf der ukrainischen Seite der Grenze hätten sich lange Staus gebildet.

Von ungarischer Seite hatte es am Freitagabend geheißen, dass bislang 1.600 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen seien.

07:45 Uhr | Selenskyj will in Kiew bleiben und weiterkämpfen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer neuen Videobotschaft seinen Durchhaltewillen im Kampf gegen den russischen Angriff bekräftigt. "Wir werden die Waffen nicht niederlegen, wir werden unseren Staat verteidigen", sagt er in dem Video, in dem er offenbar vor seinem Amtssitz in Kiew stand. Er selbst werde in Kiew bleiben.

Zuvor hatte die "Washington Post" unter Berufung auf US-Regierungsquellen berichtet, man habe Selenskyj in den zurückliegenden Tagen eine Evakuierung an sichere Orte angeboten, um die Kontinuität der ukrainischen Regierung zu gewährleisten. Selenskyj habe dies aber abgelehnt.

07:20 Uhr | Meldungen über Kämpfe in und um Kiew

Aus Kiew und anderen Städten der Ukraine gibt es schwer zu verifizierende Berichte über Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Ein kurzer Überblick von MDR AKTUELL.

06:55 Uhr | Biden bewilligt 350 Millionen Dollar Militärhilfe für die Ukraine

US-Präsident Joe Biden bewilligt 350 Millionen Dollar an Militärhilfe für die Ukraine. Biden weist das Außenministerium in einem Memorandum an, die Mittel freizugeben, die im Rahmen des Foreign Assistance Acts bereitgestellt werden.

05:50 Uhr | Russische Luftlandeoperation auf Militärflughafen bei Kiew

Mit einer Luftlandeaktion versuchen russische Truppen dem Anschein nach, den Militärflughafen Wassylkiw südlich von Kiew unter ihre Kontrolle zu bringen. Bei den heftigen Kämpfen seien ukrainische Soldaten getötet und verletzt worden, sagte die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Natalija Balassynowytsch, in der Nacht zu Samstag ukrainischen Medien. Es seien viele russische Fallschirmjäger gelandet. "Wir haben Verluste. Wir haben viele Verletzte. Es sind leider 200", sagte sie.

Der Luftwaffenstützpunkt liegt etwa 40 Kilometer vom Kiewer Zentrum entfernt. Bei den Kämpfen um Wassylkiw gab die ukrainische Armee an, eine russische Transportmaschine vom Typ Iljuschin Il-76 mit Fallschirmjägern abgeschossen zu haben.

05:05 Uhr | Angriffe auf Kaserne im Westen von Kiew

Russische Truppen haben in der Nacht zu Samstag eine Kaserne der ukrainischen Streitkräfte im Westen von Kiew beschossen. Das teilte die ukrainische Armee mit. Der Angriff sei zurückgeschlagen worden. Die Kaserne liegt etwa sieben Kilometer vom Zentrum der Millionenstadt entfernt. Fotos zeigten hellen Feuerschein über der Stelle der Kämpfe. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren Explosionen und Schüsse zu hören.

04:15 Uhr | Russisch-ukrainische Gespräche in Budapest?

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine ist die Führung in Kiew mit Moskau in Kontakt wegen möglicher Gespräche. Das teilte der Sprecher von Wolodymyr Selenskyj am späten Freitagabend in Kiew mit. Die Ukraine sei immer bereit gewesen zu Gesprächen über eine Einstellung der Kämpfe und über einen Frieden. "Unmittelbar in diesen Stunden führen die Seiten Konsultationen über Ort und Zeit eines Gesprächsprozesses", schrieb Sprecher Serhij Nikiforow auf Facebook.

Dagegen erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, die Ukraine habe Gespräche zunächst abgelehnt und die Frage auf Samstag verschoben.

Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto bot sein Land als Gastgeber für russisch-ukrainische Friedensgespräche an. Beide Seiten hätten die Einladung bekommen und signalisiert, dass sie den Vorschlag erwägen, sagte ein Sprecher der Regierung in Budapest.

03:35 Uhr | Artilleriebeschuss in Kiew

Vom Zentrum Kiews aus ist Artilleriebeschuss zu hören. Die Einschläge befinden sich nach Angaben einer Reuters-Reporterin in einiger Entfernung vom Zentrum. Unklar sei, in welche Richtung geschossen werde und was das Ziel der Einschläge sei.

03:15 Uhr | Schüsse und Explosionen im Stadtgebiet von Kiew

Vom Stadtrand der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind in der Nacht zum Samstag Schüsse und Kämpfe gemeldet worden. Russische Truppen versuchten, das Heizkraftwerk Nr. 6 anzugreifen, teilte ein Amt für Behördenkommunikation mit. Die ukrainische Armee verteidige sich. Das Kraftwerk liegt im äußersten Nordosten der Millionenstadt auf dem rechten Ufer des Flusses Dnipro. Auch von anderen Stellen auf dem rechten Ufer gab es Berichte über Explosionen und Schüsse aus automatischen Waffen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte, dass russische Truppen in der Nacht einen Sturm auf die Hauptstadt versuchen wollten. Er rief die Bewohner auf, die Stadt zu verteidigen.

02:40 Uhr | Guterres benennt Sudanesen als UN-Krisenkoordinator für die Ukraine

Der sudanesische Diplomat Amin Awad soll die Arbeit der Vereinten Nationen im Ukraine-Krieg koordinieren. UN-Generalsekretär António Guterres ernannte den ehemaligen Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Freitag (Ortszeit) in New York. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat Awad 30 Jahre Erfahrung in den Bereichen der humanitäre Hilfe sowie der strategischen Planung und Entwicklung.

02:15 Uhr | Baerbock verteidigt Festhalten an Swift-Abkommen

Außenministerin Annalena Baerbock hat die Entscheidung verteidigt, Russland vorerst nicht aus dem Zahlungssystem Swift auszuschließen. Baerbock sagte am Abend in der ARD, eine solche Entscheidung könnte auch die deutsche Energieversorgung gefährden.

Im Falle eines Ausschlusses von Russland könnten die Energieimporte nicht mehr finanziert werden. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte sie, man tue alles, um diesen Wahn zu stoppen. Man dürfe aber keine Instrumente wählen, über die Putin am Ende lache, weil sie Europa viel härter träfen. Mehr zum deutschen Zögern beim Swift-Ausschluss Russlands im Audio.

02:00 Uhr | Selenskyi bittet Israel um Vermittlung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet den israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett im Konflikt mit Russland darum, zwischen den beiden Ländern zu vermitteln. Israel sei der einzige demokratische Staat, der ausgezeichnete Beziehungen zu beiden Ländern unterhalte, sagt der ukrainische Botschafter in Israel, Jewgen Kornijtschuk. Kiew spreche schon seit mindestens einem Jahr mit Israel über eine mögliche Vermittlerrolle. Bisher seien die Anfragen aber erfolglos geblieben.

01:55 Uhr | Ukraine bittet Währungsfonds um Hilfe

Die Ukraine bittet den Internationalen Währungsfonds nach Angaben seiner geschäftsführenden Direktorin Kristalina Georgiewa um eine Notfinanzierung. Derzeit würden verschiedene Möglichkeiten für Finanzhilfen geprüft, darunter eine bestehende Kreditlinie über fünf Milliarden Dollar, von der noch 2,2 Milliarden Dollar abgerufen werden könnten, sagt sie.

01:45 Uhr | Ukraine rechnet mit Sturm auf Kiew

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine erwartet die ukrainische Führung in der Nacht zu Samstag einen entscheidenden Angriff auf die Hauptstadt Kiew. Präsident Wolodymyr Selenskyj rief die Bevölkerung zur entschlossenen Verteidigung der Millionenstadt auf. "Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt", sagte er in einer Videobotschaft auf seinem Telegram-Kanal.

01:30 Uhr | Twitter blockt Werbung in Ukraine und Russland

Der Kurznachrichtendienst Twitter blockiert bis auf weiteres Werbeanzeigen in den kriegführenden Ländern Russland und Ukraine. Auf diese Weise wolle man sicherstellen, dass wichtige Informationen zur öffentlichen Sicherheit in den beiden Staaten hervorgehoben werden, teilte der Konzern auf seinem Nachrichtendienst am Samstag mit. Werbung würde von solchen Informationen ablenken.

Russland hatte am Vortag das soziale Netzwerk Facebook teilweise beschränkt. Die Kommunikationsaufsicht Roskomnadsor in Moskau hatte dem Facebook-Konzern Meta vorgeworfen, mit der Sperrung russischer Medien bei Facebook "grundlegende Menschenrechte und Freiheiten" sowie "Rechte und Freiheiten russischer Bürger" verletzt zu haben.

01:05 Uhr | EU und US-Regierung belegt Putin und mehrere Minister mit Sanktionen

Die EU hat direkte Sanktionen gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und dessen Außenminister Sergej Lawrow verhängt. Das geht aus dem EU-Amtsblatt hervor, das in der Nacht zum Samstag veröffentlicht wurde. In der EU vorhandene Vermögen der beiden Politiker können somit eingefroren werden.

Auch die USA, Kanada und Großbritannien verhängten inzwischen Sanktionen gegen Putin und Lawrow. Von den US-Sanktionen sind neben Putin und Lawrow auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu sowie der Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, und weitere führende Regierungsvertreter betroffen, wie das US-Finanzministerium am Freitagabend (Ortszeit) erklärte.

00:45 Uhr | Russland-Resolution scheitert im UN-Sicherheitsrat

Eine gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine gerichtete Resolution ist im UN-Sicherheitsrat gescheitert. Moskau legte bei der Abstimmung im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen am Freitag in New York wie erwartet ein Veto gegen den Text ein – China jedoch enthielt sich zusammen mit zwei weiteren Ländern. Elf Staaten des 15-köpfigen Rates stimmten für den Text. Westliche Diplomaten werteten dies als Erfolg bei ihrem Versuch, Russland diplomatisch zu isolieren und einen Keil zwischen Moskau und Peking zu treiben.

Der Entwurf der Resolution verurteilt Russlands Aggression "aufs Schärfste" und bekräftigt die Souveränität und territoriale Integrität sowie die Unabhängigkeit und Einheit der Ukraine. Von Russland wird darin der sofortige Rückzug sowie die Rückkehr zum Minsker Abkommen verlangt. 

00:00 Uhr | Ticker am Samstag, 26. Februar 2022

Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen zum Krieg zwischen der Ukraine und Russland auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 26. Februar 2022 | 06:00 Uhr

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